: Erfolgreich vertrieben
■ Bayerns Beckstein verkündet, daß mehr Ausländer abgewandert als zugezogen sind
München (AP) – Zum ersten Mal seit zwölf Jahren sind 1997 mehr Ausländer aus Deutschland abgewandert als zugezogen. Nach einer Statistik, die der bayerische Innenminister Günther Beckstein gestern in München vorlegte, verließen rund 637.000 Ausländer die Bundesrepublik. Dagegen kamen 615.000 neu ins Land kamen, die etwa 134.000 Aussiedler nicht mitgerechnet.
Den größten „Wanderungssaldo“ verzeichnete Bayern, wo 24.000 Ausländer mehr fort- als zuzogen. Bei den meisten dieser Heimkehrer – rund 17.500 – handelte es sich um Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Beckstein wertete die große Abwanderung aus Bayern voll augenscheinlicher Genugtuung als Ergebnis einer „erfolgreichen Ausländer- und Asylpolitik“. Dennoch sei die Zahl der Zuwanderer immer noch zu hoch und müsse auf ein „sozial verträgliches Maß“ reduziert werden, verlangte der CSU-Politiker. Bayern könne es nicht verkraften, jedes Jahr rund 110.000 Menschen neu zu integrieren. Ein Zuwanderungsgesetz, wie es von SPD, Grünen und FDP gefordert wird, lehnte er erneut entschieden ab.
Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 15 Prozent weniger Migranten nach Deutschland als noch im Vorjahr.
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