piwik no script img

■ Erfindungen, auf die man verzichten kann?Elektrische Eierkocher sind völlig überflüssig

Hendrick Melle, 37 Jahre, Texter

Elektrische Kontaktgriller sind vollkommen überflüssig: Die stehen immer nur herum und sind dreckig. Man klemmt etwas zwischen zwei Eisenplatten, die dann heiß werden und als Grill funktionieren. Anschließend muß alles saubergemacht werden – sehr unangenehm. Ich habe meinen Griller zuletzt vor drei Wochen benutzt. Natürlich steht er jetzt noch immer herum.

Nadine Schori, 22 Jahre, Tänzerin

Früher habe ich immer ganz spontan gesagt: das Handy. Mich hat das genervt, wenn beim Klingeln alle aufgesprungen sind und aufgeregt danach gesucht haben. Ich habe mir so ein Handy als echten Scheidungsgrund vorgestellt. Aber jetzt hat mein Freund ein Handy, und ich bin sehr froh darüber. Ich rufe ihn täglich darauf an – ansonsten könnte ich ihn fast nie erreichen.

Marian Wolf, 39 Jahre, Journalist

Eierkocher sind nicht notwendig – man kann die Eier auch im Topf kochen. Es gibt so viele unnütze Dinge, auch das elektrische Brotbackgerät gehört zum Beispiel dazu. Ich weiß nicht, wie viele Leute das Bedürfnis haben, selbst Brot zu backen. Aber es gibt dieses Gerät, und so meinen einige, sie bräuchten es. Die Lust am Brotbacken möchte ich natürlich trotzdem niemandem nehmen.

Anneliese Homann, 69 Jahre, Rentnerin

Ich könnte auf die vielen Autos verzichten, die nur Kosten und Dreck verursachen. Als ich hier in Berlin geboren wurde, besaßen nur Geschäftsleute und Leute mit viel Geld ein Auto. Zu denen zählten wir nicht. Wir fuhren Straßenbahn, und es war einfach viel ruhiger damals. Gäbe es das Auto nicht, würden wir vielleicht immer noch in Kutschen fahren. Oder die Straßenbahnen mehr benutzen.

Christiane Mennicke, 28 Jahre, Studentin

Ich könnte auf die Erfindung von Grundbesitz verzichten: das Mietsystem und die Abhängigkeiten, die dadurch entstehen. Gerade in Berlin hört man von so vielen Leuten, die immer weiter aus der Stadt ziehen, weil sie die Mieten nicht mehr zahlen können. Ohne Grundbesitz gäbe es ausschließlich öffentliches Eigentum. Das müßte aber natürlich auch entsprechend verwaltet werden.

Joan Lund, 54 Jahre, Reiseleiterin

Einen staubsaugenden Roboter würde ich mir zu Hause nie anschaffen. Eigentlich mag ich keine Hausarbeit, aber Staubsaugen ist etwas anderes. Da kümmere ich mich gerne selbst drum, denn es macht mir Spaß. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß so ein Roboter in die Ecken kommt. Rundumsaugen ja – aber das nicht. Außerdem können Roboter natürlich auch keine Möbel verrücken.

Umfrage: Kerstin Marx

Fotos: Nino Rezende

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen