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Erfahrungsbericht HauptschuleEin Idealist packt aus

35 Jahre lang war Wolfgang Schenk Hauptschullehrer in Berlin. In dieser Zeit ist aus dem linken Idealisten ein erbitterter Kritiker der Schulpolitik geworden.

"Ich wollte den Kindern etwas beibringen, die am ärmsten dran sind", sagt Wolfgang Schenk. Bild: Bernd Hartung

35 Jahre habe ich in Berlin als Hauptschullehrer gearbeitet. Das war eine bewusste Entscheidung: Ich war links, hatte bei Adorno studiert, ich wollte den Kindern etwas beibringen, die am ärmsten dran sind. Ich war ein dogmatischer Maoist und ein unrettbarer Idealist.

Das ist Schenk

Wolfgang Schenk, 59 Jahre alt, unterrichtete seit 1972 an drei Berliner Hauptschulen. Am 1. Dezember ging er vorzeitig in den Ruhestand. Die Diagnose: Burn-out-Syndrom. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

Schenk hat Soziologie studiert, aber nach dem Vordiplom auf Lehramt umgesattelt. Seine Fächer sind Geschichte und Arbeitslehre, er hat aber auch Erdkunde, Kunst, Biologie und Englisch unterrichtet. Das ist üblich für Hauptschul-Klassenlehrer, sie sollen als Ansprechpartner möglichst viel Zeit mit der Klasse verbringen.

Von 1986 bis 1988 war Schenk schulpolitischer Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Außerdem engagierte er sich in der Lehrergewerkschaft GEW. Heute gehört er weder einer Partei an, noch ist er GEW-Mitglied.

Seit dem 1. Dezember 2007 bin ich offiziell aus dem Schuldienst ausgeschieden: Burn-out.

Als im Jahr 2000 die erste Pisa-Studie herauskam, haben meine Kollegen und ich den Kopf geschüttelt und gelacht. 25 Prozent der Schüler können nicht richtig lesen und schreiben? Für uns war das seit Jahrzehnten keine Neuigkeit mehr. Erschüttert hat mich nur, dass Politik und Verwaltung erst durch Pisa gemerkt haben, was an deutschen Schulen eigentlich los ist. Die Lösungen, mit denen die Bürokratie inzwischen reagiert hat, erinnern mich an die DDR-Planwirtschaft: Zentralabitur und Prüfungen wie der mittlere Schulabschluss sollen Schüler vergleichbar machen und zugleich das Niveau aller heben. Welch absurde Vorstellung!

Die Verwaltung bürdet den Kollegien damit Lasten auf, die wenig pädagogischen Nutzen haben. Für den mittleren Schulabschluss bereiten wir die Kinder vor, stellen Prüfungskommissionen zusammen und bewerten tagelang. Diese Zeit fehlt dann für pädagogische Arbeit. Oder: Wir legen detaillierte Förderpläne für die Eltern auffälliger Schüler an, obwohl wir genau wissen, dass der Alkoholikervater den Zettel ungelesen in die Tonne wirft. Alles nur, damit Politik und Verwaltung sagen können: Seht her, wir handeln! Ein trauriges und verantwortungsloses Spiel.

Ein Hauptschüler hat in der Regel wenig Selbstbewusstsein, er geht davon aus, nichts zu können. Er wehrt Schule und Lernen ab, ist abgelenkt durch exzessiven Konsum von Fernsehen, DVDs und Computerspielen. Wir haben das immer an den Montagvormittagen gemerkt. Dann bricht das Gesehene aus den Schülern förmlich heraus, zahllose Horror- und Pornofilme, alle nur flüchtig durchgezappt, nicht besprochen, kaum verstanden.

Fast alle Kinder kommen aus zerrissenen Familien. Mal gibt es einen Stiefvater oder einen Freund der Mutter, mal sind die Verhältnisse nebulös. Viele sind verhaltensgestört, sie gehen im Wortsinn über Tische und Bänke. Und die Migrantenkinder sprechen kaum einen vernünftigen Satz Deutsch.

Dennoch ist gelegentlich Unterricht möglich - wenn es gelingt, von den Schülern als Mensch wahrgenommen zu werden, der sie vorwärtsbringen will und sich durchsetzen kann. Ich muss als Autorität handeln, verbal und mit Körpersprache. Die Unterrichtsinhalte müssen so konkret und anschaulich wie möglich vermittelt werden. Es läuft besser, wenn die verhaltensgestörtesten Schüler noch irgendwie diszipliniert werden können und so die Minderheit eine Chance bekommt, sich am Unterricht zu beteiligen. Auf kurze Phasen der Ruhe folgen aber immer wieder lange Phasen, in denen Geschrei, Grimassieren, Geschubse, Beleidigungen und Chaos dominieren. Mein Kraft- und Nervenaufwand ist in den 45 Minuten Unterricht so groß, dass mir ständig der Schweiß den Nacken hinunterläuft.

Normale Klassen beruhigen sich, wenn der Lehrer an der Tafel steht - auch weil sich die Schüler gegenseitig kontrollieren, im Sinne von: Ey, Ahmet, du nervst jetzt echt langsam! In der Hauptschule aber ist jeder Stundenanfang ein Kampf, es gilt das Recht des Stärkeren. Ich ermahne im Sekundentakt: Geh du mal zwei Minuten raus. Lauf du mal drei Treppen hoch. Renn vier Runden um den Schulhof, damit du Dampf ablässt. Alles nicht erlaubt, aber anders geht es nicht.

Es gibt allerdings auch lichte Momente, die haben mich durch mein Berufsleben getragen: Wenn Schüler mit einer Null-Bock-Haltung irgendwann sagen: Mensch, so ist das! Endlich kapiere ich mal, was der Unterschied zwischen einem Verb und einem Adjektiv ist. Aber selbst dann gibt es immer andere Rabauken in der Klasse, die solche Momente gezielt zerstören, weil sie es nicht ertragen, wenn Mitschüler mit dem Lehrer kooperieren. Dann geht der Machtkampf aufs Neue los.

Ohne den Lehrer haben die Schwachen keine Chance. Erpressungen und Bedrohungen sind Alltag, die Betroffenen gestehen höchst selten unter vier Augen: Der quält mich. Manche Jungen sind so verroht, dass alle Lehrer kapitulieren. In diesem Fall tritt das Rotationssystem in Kraft, über das sich keiner zu sprechen traut: Ganz harte Fälle werden an eine andere Schule abgeschoben, dafür bekommen wir von dort die schwierigen Fälle. So geht es munter im Kreis herum.

Natürlich hat der Beruf auch schöne Seiten. Wir haben an meiner Hauptschule zwischen den 70er- und 90er-Jahren viele neue Ideen entwickelt: historische Stadtspaziergänge, Besuche in Firmen, Exkursionen im Unterricht, häufige Betriebspraktika, Projekte mit Künstlern zeitweise wurde das auch übertrieben. Mein Lieblingsthema war Berufsvorbereitung, das zehnte Schuljahr stand unter diesem Motto. Was offiziell im Lehrplan steht - zwei Stunden, in denen ich irgendwelche Mappen vom Arbeitsamt durchkaue -, ist sinnloses Zeug. Die Kinder brauchen jemanden, der sie an die Hand nimmt. Ich entwerfe mit Schülern Bewerbungen, frage nach Vorstellungsgesprächen, gehe mit ihnen zu Handwerksmeistern. Über die Hälfte der Kinder meiner letzten Klassen bekamen einen Ausbildungsplatz, häufig sind es in Berliner Hauptschulklassen weniger.

Viele Hauptschüler haben keine positiven Vorbilder und gefestigten Wertvorstellungen. Sie sind süchtig nach Lob und Anerkennung. Sie suchen die Auseinandersetzung mit glaubwürdigen Autoritäten, die es in ihrer Umgebung kaum noch gibt. Alle zusammen und jeder für sich sind sie auf der Suche danach von der ersten bis zur letzten Unterrichtsstunde. Wer an der Hauptschule als Lehrer tätig ist, vollbringt eine große Leistung, wenn es ihm gelingt, ein Minimum an Sachwissen zu vermitteln. Aber zuallererst trifft er auf Jugendliche, die von ihm all das erwarten, was sie zu Hause nicht haben. Als Hauptschullehrer sind wir Vater- oder Mutterersatz.

Die Kollegen der Rütli-Schule haben 2006 in ihrem offenen Brief geschrieben: "Die Mehrzahl unserer Schüler sind die Einzigen, die morgens um sieben Uhr bei sich zu Hause aufstehen." Ein sehr wahrer Satz. Den Kindern fehlen erwachsene Vorbilder, sie leben ohne jede Struktur, sie wissen nicht, zu wem sie gehören. Ob ein Kind aus einer intakten Familie kommt oder nicht, ist für seine Bildungskarriere wichtig. Kinder brauchen den Schutzraum Familie, um sich entfalten zu können.

Kinder allein erziehender Eltern sind besonders benachteiligt, sosehr sich diese auch bemühen. Wenn es gelänge, den Wert der Familie in der öffentlichen Diskussion neu zu definieren, wäre viel gewonnen - und das hat nichts mit den kruden Theorien einer Eva Herman oder eines Bischof Mixta zu tun. Auch Unternehmen müssen umdenken und Eltern mehr Zeit zu Hause ermöglichen. Kinder, die konsequent und liebevoll erzogen wurden, sind später die Bürger, die unsere demokratische Gesellschaft stützen, und die zuverlässigsten Arbeitskräfte.

Auch die ethnische Herkunft spielt eine entscheidende Rolle. Türkischstämmige Einwanderer stellen einen großen Teil der Unterschicht. Die erste Generation der türkischen Kinder war lernwillig, sie wollte gut sein. Die Eltern kamen noch zu jedem Elternabend, auch wenn sie kaum Deutsch sprachen, ihr Kind sollte etwas werden in Deutschland.

Dann machten sich an den Hauptschulen schnell die Fehler der deutschen Einwanderungspolitik bemerkbar. Nach Berlin kamen viele bildungsferne, anatolische Bauern, wenig türkischer Mittelstand. Der Staat duldet noch immer aus falsch verstandener Toleranz, dass junge türkische Frauen für arrangierte Ehen nachgeholt werden. Was das bedeutet, merken wir in den Schulklassen: Die Jungs spielen ihre Mackerrolle, fassen jede Kritik als Frontalangriff auf und reagieren schnell mit Gewalt. Die Mädchen sind eifrig, aber mit zwölf, dreizehn Jahren sitzen sie plötzlich mit Kopftuch in der Klasse und werden vom Sport- oder Biologieunterricht abgemeldet. Ihre Eltern sind nicht daran interessiert, in der Gesellschaft anzukommen, ihre Kinder sollen es auch nicht. Gegen diese Integrationshürden ist von der Schule aus kaum anzukommen.

Auch in der Sozialpolitik gibt es schwere Verwerfungen. Es wurde nicht genug zwischen denen unterschieden, die sich um Arbeit und Weiterbildung bemühten, und denen, die es sich bequem machten im sozialen Netz. Der deutsche Staat hat einen Teil der Unterschicht jahrzehntelang mit einer falschen Alimentation zu Verantwortungslosigkeit erzogen. Manche Kinder sagen mir heute: Herr Schenk, ich soll arbeiten gehen? Ich weiß, wo ich Geld kriege - im Sozialamt, Zimmer 117.

Die Folgen all dieser politischen Fehlentwicklungen können Schulen und Lehrer nicht ersatzweise lösen. Die Politik hat blumig dahergeredet, wohlmeinende Bildungsbürger haben sich schützend vor Fehlentwicklungen gestellt. Sie leben ja so unheimlich gerne in den ach so bunten Multikultikiezen, ziehen aber ganz schnell weg, wenn ihr Kind ins schulpflichtige Alter kommt - nach der Devise: Links reden, rechts handeln.

Der ideologische Streit um die Gesamtschule setzt einen völlig falschen Fokus. Die Kinder aus problematischen Familien hinken doch schon zwei bis drei Jahre hinterher, wenn sie an der Grundschule angemeldet werden. Die Gesamtschule, dieser sozialdemokratische Weg zum Paradies, löst unsere Probleme nicht. Die Pisa-Ergebnisse zeigen es ja. Es ist doch naiv zu glauben, die besseren Schüler übten sich in Zurückhaltung und langweilten sich so lange, bis die schwächeren und verhaltensgestörten Kinder leistungsmäßig zu ihnen aufgeschlossen haben.

Ich glaube an ein vielfältiges, durchlässiges Schulsystem mit Dutzenden Schultypen ohne Sackgassen, so, wie es im Prinzip in Deutschland existiert. Man kann der Krise nur mit einem Paket vieler Maßnahmen Herr werden, angefangen bei einer ganz anders gelagerten Debatte über Familie und Einwanderung. Natürlich sind wesentlich verbesserte Kindergärten und frühkindliche Spracherziehung sinnvoll. An Hauptschulen würde eine Klassengröße von maximal zehn Kindern den Lehrern helfen, jetzt unterrichten sie 16 bis 25. Ein ganz neues Berufsbild müsste her - eine Mischung aus Lehrer und Familienhelfer.

Vor allem aber frage ich mich: Warum vertraut die Schulbürokratie eher Bildungsforschern und Statistikern als den Lehrern, die ihre jahrzehntelangen Erfahrungen zur Verfügung stellen können? Das wird von keiner Studie abgefragt.

PROTOKOLL: ULRICH SCHULTE

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48 Kommentare

 / 
  • WD
    weiss doch jeder^^

    @???

     

    jaaaa wissen wir doch alle juuuhuuuuheee und alle sind so friedlich und glücklich tanzen und singen lachen und springen juchuuuheee alle soooo friedlich und menschenfreundlich... woran das wohl liegt?

     

    aahh passend zum thema jemand die gaddafi schlachtung heute gesehn?

  • J
    jimbala

    Wo stehen wir?

    Schade, dass in diesen Beiträgen noch nicht über die Unzumutbarkeiten des föderalen Systems gesprochen wurde. Sollte nicht zuerst eine Transparenz ins System gebracht werden. Zum Beispiel durch gleiche und damit vergleichbare Abiture, Realschulabschlüsse, Hauptschulabschlüsse. Aber da wehren sich die Lehrer seit Jahren erfolgreich, dass man ihre Arbeit vergleichbar und überprüfbar macht.

     

    Also Inventur!

    Wäre es nicht an der Zeit nach dieser "Inventur" die Zusammensetzung der Schüler der Schulen zu überprüfen und gegebenenfalls diejenigen Jugendlichen die infolge von Verhaltensproblemen nicht in der Lage sind dem Unterricht zu folgen und die damit die anderen vom Lernen abhalten gesondert und getrennt zu beschulen?

     

    Spezifische Betreuung!

    Hier könnte auf erziehungsdefizite und auch auf besondere kinder und jugendpsychiatrische Erkrankungen ADHD, Störung des Sozialverhaltens, LRS und auf Entwicklungsverzögerungen eingegangen werden.

    Aber bitte nicht diese Kinder in die Förderschule oder Geistig- behinderten Schule abschieben. Die Kinder dieser Kinder wollen bei geringerem IQs ja auch was lernen und würden von verhaltensgestörten oder auch nicht erzogenen Jugendlichen darin massiv behindert.

     

    Neue Schulen!

    Das hieße aber Schulen für Verhaltensgestörte zu Gründen. Hier konnte dann auch eine individuelle Förderung der Jugendlichen mit Pädagogen und Psychologen unter einem erhöhten Betreuungsaufwand erfolgen.

     

    Keine Toleranz für Gewalt!

    Wenn Kinder nicht in der Lage sind dem Unterricht zu folgen, gleichzeitig aber auch noch aggressiv zu Lehrern und Mitschülern sind und/oder zu kriminellen Taten neigen, halte ich es für fahrlässig sie in einer Hauptschule weiter zu beschulen. Hier wären ebenfalls eine gesonderte, von mir aus auch zeitlich geschlossene Bildungseinrichtungen notwendig. Diese Einrichtungen gibt es leider augrund der Entwicklungen seit den späten 60´ger Jahren nur in zu geringer Anzahl. Zu DDR Zeiten hiessen Einrichtungen für diese Gruppe Jugendwerkhöfe.

    Auch hier gab es keine "Gesamtschule"-POS, wo alle auch die Friedlichen auf die Gewalttätigen Rücksicht nehmen mussten.

     

    Endlich Integration fördern!

    Die Migration anderer Ethnien kann nur dann gelingen wenn die fremdsprachigen Schüler auch die Gelegenheit haben in einer deutschen Schule mit deutschen Kindern zu lernen. Hier müssten ein Quotient fremdsprachig/deutschsprachig ermittelöt werden, bei dem eine sprachliche Integration gut gelingt. Schulbusse können dann beispielsweise die Schüler aus den Migrationsghettos in die Vororte fahren.

     

    Institutionen schaffen und mit Geld versorgen!

    Selbstverständlich muss gleichzeitig die Vorschule und der Kindergarten kostenfrei sein. Wer aber seine Kinder zuhause erziehen will sollte dafür auch keine staatliche Prämie kassieren (Nein danke CSU), die sonst wieder nur von den Eltern versoffen wird. Ebenso sollte kostenfreies Schulessen zur Schule dazugehören. Wer kann denn mit leerem Bauch lernen.

    Anschliessend noch ein funktionierender Kinderschutz für Alkohol und Zigaretten.

    Viel mehr Geld in die Bildungsinstitutionen. Ausbildungen anbieten in ausreichender Anzahl für die abgehenden Schüler. Sport und Freizeitangebote an den Schulen. Ganztagsschulen als Möglichkeit und für Harzt IV-Kinder von mir aus Pflicht.

     

    Jugednämter stärken!

    Wer es nicht schafft seine Kinder zu erziehen, zu ernähren, emotional zu versorgen, dem gehören sie durch das Jugendamt abgenommen und in tragfähigen Institutionen oder entsprechend ausgebildeteten Pflegefamilien untergebracht.

     

    Privatisierung stoppen!

    Privatschulen überwachen. Es kann nicht sein dass Antroposophen für esoterische Inhaltsvermittlung auch noch staatliche Gelder kassieren. Alle Kinder habe das Recht auf Aufklärung und Vernunft. Bildung ist Staatsaufgabe.

     

    Nennen Sie diese Konzept ruhig Erziehungsdiktatur. Aber es würde glaube ich besser funktionieren als alle Appelle von Gutmenschen und falsch verstandene Toleranz gegenüber Asozialität. Wir werden nicht so weitermachen können wie bisher.

  • JJ
    Jörg Janssen

    "Einen jungen Menschen unterrichten heißt nicht, einen Eimer füllen, sondern ein Feuer entzünden." (Aristoteles)

     

    Heutzutage kostet Bildung immer einen stets steigenden Teil des Einkommens der produktiven Klasse bei immer schlechteren Ergebnissen: Die Symptome jedes staatlich durchgesetzten Monopols. Der Bericht Herrn Schenks kann eigentlich nur Ideologen des staatlichen Bildungsmonopols überraschen.

     

    Ein Beispiel für das lange vorhergesagte Versagen des Monopols der Bildungsbürokraten nennt Herr Schenk selber: Ich erinnere mich, wie die Bürokraten im Bildungsministerium meines Landes ihr Experiment Gesamtschule den Familien aufzwangen. Inzwischen wollen nur noch diese Bildungsbürokraten nicht erkennen, dass dort den Klugen nicht beigebracht wird, was sie lernen könnten und die Langsamen nicht lernen können, was ihnen beigebracht wird. Lernen durch Osmose funktioniert nicht. Rechnen und Schreiben sind kein Teamsport, sondern etwas, das Individuen lernen und nicht Kollektive.

     

    Doch den Bildungsbürokraten allein die Verantwortung zuzuschieben wäre verkehrt. Eltern in der Dritten Welt schaffen es dort trotz verstaatlichter Bildung, ihre Kinder etwas lernen zu lassen. Es kommt bei uns noch die Demoralisierung durch die Wohlfahrtsbürokraten hinzu. Auch dies erkennt man in Herrn Schenks Bericht wieder: "Die erste Generation der türkischen Kinder war lernwillig, sie wollte gut sein. Die Eltern kamen noch zu jedem Elternabend, auch wenn sie kaum Deutsch sprachen, ihr Kind sollte etwas werden in Deutschland."

     

    Jeder, der Rechnen und Schreiben zu lernen wünscht, kann dies auch erreichen. Ungebildet zu bleiben ist eine Entscheidung; ebenso wie seine Kinder ungebildet zu lassen. Nur würden solche Menschen in einer freien Gesellschaft mit den Folgen ihrer Entscheidung konfrontiert. Nicht so in einem Staat, in der Tausende Wohlfahrtsbürokraten davon leben, die Mittel der Fleißigen umzuverteilen. Herr Schenk zitiert einen Schüler, der es auf den Punkt bringt: "Ich soll arbeiten gehen? Ich weiß, wo ich Geld kriege - im Sozialamt, Zimmer 117."

     

    Es ist kein Wunder, dass diese Schüler demoralisiert sind: Ihre Karrieren werden nach Drehbüchern zusammengepfuscht, über die die Schüler selber keine Kontrolle haben. Es muss ihnen so vorkommen als ob das ganze schmutzige Spiel zum Vorteil Anderer aufgeführt wird. Natürlich verlieren einige die Lust, mitzuspielen.

     

    Dass es solche Fälle gibt oder solche, wo demoralisierte Eltern die Bildung ihrer Kinder nicht mehr interessiert, kann kaum ernsthaft bezweifelt werden. Doch die politische Klasse nutzt das Versagen ihrer Utopien als Rechtfertigung für noch mehr Macht über uns und einen noch tieferen Griff in unsere Taschen.

     

    Die Frage die sich uns allen -- nicht nur Schülern, Eltern und Lehrern -- stellt ist: wann wird es wieder besser? An Politiker gerichtete Rufe werden nicht helfen. Politik ist nicht die Lösung. Politik ist das Problem. Eine Besserung ist erst dann zu erhoffen, wenn eine kritische Masse von uns sich findet und die politischen Klasse ignoriert.

  • M
    molinocampo

    @Jan:

     

    "Ist schon irre: Kaum tauchen die Trolle von PI hier auf, ist das der meistkommentierte Artikel... Wo sind eigentlich die taz-LeserInnen?"

     

    Nun, ich glaube den üblichen taz-LeserInnen hat es bei diesem Artikel ausnahmsweise einfach mal die akademisch-verschwurbelte Sprache verschlagen....

  • P
    Posemuckel

    Den Bericht des nun pensionierten Hauptschullehrers kann ich nachvollziehen. Ich kann auch nachvollziehen, dass er mit "burn out"-Syndrom keine Hauptschulklassen mehr unterrichten kann.

     

    Ich kann aber nicht nachvollziehen, dass es sich das klamme Land Berlin leisten kann, einen 59-Jährigen in den Ruhestand zu schicken; neue Aufgaben in der Schulverwaltung bzw. Hausaufgabenbetreuung in Kleingruppen, meinethalben in Teilzeit, könnte ein 59-jähriger Lehrer doch bis zum 65. Lebensjahr noch hinbekommen.

     

    Diese Frühpensionierungswelle bei Lehrern in Berlin ist nicht-verbeamteten Steuerzahlern wie mir nicht verständlich zu machen. Und nein: damit bin ich kein "Lehrer-Hasser".

     

    Im Übrigen geht es beim Lehren nicht ohne -glaubwürdige- Autorität. Lehrer, die keine Grenzen aufzeigen dürfen, weil ihnen die Schulverwaltung im Nacken sitzt, brennen eben aus.

  • A
    Attenberger

    Interessant ist, das die meisten Kommentare sehr bildungsfern und damit realitätsfern sind. Die polemischen ignoriere ich an dieser Stelle. Tatsache ist, dass uns in Deutschland die Bildung nichts wert ist. Tatsache ist, das Bildungspolitik in Deutschland lobbyistisch und ideologisch geprägt ist. Tatsache ist, das bildungsferne SchülerInnen unabhängig von ihrer ethnischen und kulturellen Zugehörigkeit benachteiligt sind. Tatsache ist, dass SchülerInnen und LehrerInnen zunehmend darunter leiden. Tatsache ist, dass psychische Reaktionen wie Angst, Aggression, Burn-Out-Syndrom oder Depression ausschliesslich als persönliches Versagen diskriminiert werden.

    Tatsache ist, dass die Vergleichsstudien trotz dieser offenkundigen Misere für Deutschland nicht desaströser ausgefallen sind? An wem das wohliegt? An den PolitikerInnen? Wohl kaum? ;-)

  • J
    Jürgen

    Mit sicherheit bestehen riesige Mängel im Schulsystem und der "Integration".

    Aber wer muss sich dagegen wehren das Löhne und Arbeitsbedingungen sinken? Der Lohnabhängige, sprich Arbeiter. Was passiert wenn die Bedingungen an den Schulen schlechter werden? Kein einziger Lehrer wehrt sich, obwohl es doch am Lehrer läge etwas zu ändern. Diese ach-so gebildeten Menschen schaffen es nichtmal für ihre und die Rechte der Schüler (was man von pädagogen erwarten kann) auch nur einen Finger krumm zu machen!

    Anstatt zu heulen und zu jammern sollten die Lehrer selber zusammen Konzepte erarbeiten und diese erzwingen, anstatt zu warten bis unsere supertolle Demokratie sie rettet. Es ist so erbärmlich zu sehen, wie die wenigen engagierten Lehrer am Widerstand ihrer KollegInnen zerbrechen.

    Da ist es die Frage inwiefern wirklich Bedarf besteht etwas zu ändern, oder ist es den meisten von ihnen die hier schön über 68 herziehen (ohne zu wissen was sie damit meinen) vielleicht ganz recht so... die Schuld kann man auf die Ungebildete Unterschicht schieben und selber hat man sein festes Einkommen. Da ist es schon besser alles und jeden abzuschieben der nicht in das verqueere bürgerliche Weltbild passt.

    Die Leute müssen nicht integriert werden, sie können mit ihren Werten gar nix anfangen, da sie diese nicht nachvollziehen können. Nicht weil sie Ausländer sind sondern weil sie aus einer anderen Klasse kommen. Wer hier etwas verändern will muss dafür kämpfen das linke, emanzipatorische Strömungen innerhalb der Migranten (ja die gibts!)

    gefördert werden. Es kann nicht sein sich von oben herab hinzustellen und mit dem Zeigefinger auf sie zu zeigen wie blöd sie sind und das sie sich doch zu integrieren hätten!

    IN DEUTSCHLAND GAB ES ZUM GLÜCK DIE SOGENANNTEN 68er, sonst würde es hier auch so ausschauen.

    Um weiterzukommen muss dafür gesorgt werden das es in Deutschland eine Folgebewegung zu 68 gibt die nicht irgendwann in hohen Posten die Füsse hochlegt und sich, verzeihung einen Wichst, was sie mal getan haben.

    Gleichermassen wird sich auch in Migrantenkreisen das Klima ändern.

    Lehrer, Beamte, die vom Leben der Kids meistens keinen Plan haben können denen, die mit ganz anderen Perspektiven aufwachsen, auch schlecht welche aufzeigen.

    Lehrer müseen wenigstens versuchen die Schüler zu verstehen und mit ihnen arbeiten, das geht aber nur wenn dieses Schulsystem radikal geändert wird, von den Lehrern. Dann werden auch die Schüler mitziehen, weil sie die Lehrer ernst nehmen können. Solange Kinder aber nur dazu erzogen werden um später mal billige, gute Produktivkräfte zu werden, und nicht zu freidenkenden Menschen, wird sich an unserer Gesellschaft und derer nichts verändern. Aber das wird innerhalb diesen Systems nicht möglich sein...

  • TT
    thorsten t. aus aachen

    der hauptschullehrer aus berlin musste tatsächlich erst krank werden, um diese glasklare analyse des deutschen schulsystems zu liefern und dabei kein blatt vor den mund zu nehmen, gerade auch was gesellschaftliche probleme betreffen, die in die schule 'reinschwappen? möge es den vielen anderen idealisten erspart bleiben, diesen leidensweg gehen zu müssen. pädagogen macht endlich die klappe auf, verharmlost nicht ständig und hört auf damit, euch die welt ständig schön zu reden. dann bleiben euch hoffentlich schlaflose nächte, schweissausbrüche, bluthochdruck und quälende depressionen erspart.

  • P
    Paulchen

    Zitat: "Man könnte sich die ganzen Pisas und Iglus etc. und die dahinter stehenden Interessen sparen, wenn man die eigenen Ressourcen, nämlich die erfahrenen Lehrer, ins Boot nähme."

     

    Klingt gut. Nur daß die erfahrenen Lehrer -- in ihrer Gesamtheit -- in grundsätzlichen Fragen sich leider alles andere als einig sind. Siehe z.B. Schulstrukturdebatte.

  • SL
    Sarah Leidenfels

    Gute Genesung Herr Schenk!

    Sehr offen und ehrlich die Aussagen Herr Schenk und das meiste genau auf den Punkt getroffen! Nur, warum brauchten Sie für diese Erkenntnisse so lange, warum mussten Sie erst Depressionen (burn-out), also direktes persönliches Leid erfahren, um das zu sagen und zu tun? Sie sind ja nicht der/die einzige, die diesen persönlichen Leidens- und damit verbundenen Erkenntnisweg gehen mussten. Nur denken Sie auch die vielen Kollegen und Kolleginnen, die schon lange vor Ihnen und ohne den Umweg einer Krankheit (Depression) diesen Erkenntnisstand erreicht haben und von "Idealisten" wie Ihnen so oft in unmenschlicher Weise ob ihrer Wahrheit niedergemacht und an die Wand geredet wurden? Wäre da nicht auch ein Wort des Bedauerns und der Entschuldigung in diese Richtung fällig?

    Trotzdem herzlichen Dank für die offenen Worte (besser spät als überhaupt nicht).

    Eine gute Genesung wünscht Ihnen

    Sarah Leidenfels, Frankfurt a.M.

  • BI
    borno im kopfo

    Die 68er sind an allem Schuld, sie haben zuviel hasch gespritzt! Wir brauchen mehr Ordnung und Gehorsam, Disziplin! Es lebe die Disziplin! Denn dann züchten wir bessere Arbeitskräfte heran und unsere Deutsche Wirtschaft wächst und es herrscht Sauberkeit, jawohl!

    Morgen wieder zur Arbeit, gut, ich liebe Arbeit, sie macht so frei, und die Schmerzen verschwinden!

  • MB
    Manfred Bartl

    "Wenn es gelänge, den Wert der Familie in der öffentlichen Diskussion neu zu definieren, wäre viel gewonnen. Auch Unternehmen müssen umdenken und Eltern mehr Zeit zu Hause ermöglichen. Kinder, die konsequent und liebevoll erzogen wurden, sind später die Bürger, die unsere demokratische Gesellschaft stützen - und das hat nichts mit den kruden Theorien einer Eva Herman oder eines Bischof Mixta zu tun."

     

    Ähem, eigentlich schon, denn DAS SIND die Theorien von Eva Herman und Bischof Mixa!

  • S
    Skandalos

    In diesem degenerierenden Gutmenschenland wird die Mehrheit eher noch bekloppter als schlau, ganz einfach deshalb, weil es immer weniger gibt, die aus ihren geschützten Biotopen mal rauskommen um die Welt mal ganz direkt und real aus erster Hand zu erfahren statt größtenteils verfälscht durch unsere politisch korrekten Gutmenschenmedien.

     

    Leute wie Schenk, die an der harten Realität lernen, daß die Wirklichkeit rein garnix mit ihren infantilen Träumen zu tun hat, werden immer weniger statt mehr.

     

    Dieses Land ist fertig.

  • E
    EsReicht

    Das Maß ist voll... wenn die Regierung nicht bald handelt, wird das Volk reagieren... und sie sollte nicht glauben das die Demographie schon so weit fortgeschritten wäre das sie diese Druckwelle aushalten würden... noch gibt es mehr Einheimische als Zugreiste..

     

    MfG

  • A3
    Auch 35 Jahre

    Als Lehrer, der auch 35 Jahre auf dem Buckel hat, kann ich dem Kollegen nur voll zustimmen, genau so ist es. Warum muss er aber sagen, dass Herman krude Thesen habe. Weil sonst die taz das nicht druckt? Welche kruden Thesen denn eigentlich?

     

    Wenn eine Mutter dem Kleinkind vor dem Schlafengehen Märchen und Geschichten vorliest, dann wird dieses Kind gute Aufsätze schreiben, das Abi ist vorprogrammiert. Und eine andere setzt den Kleinen volle 18 Stunden vor die Glotze, egal was kommt. Ihr Wortschatz besteht aus Fressen, Saufen, Ficken. Ein solches Kind ist schon kaputt, vor es in die Schule kommt. Da ist nix mehr zu machen! So ist es, auch wenn es linken Weltverbesserern nicht paßt, die meinen, alles sei machbar. Ist es nicht. Die Weichen werden früh gestellt. Und Ausnahmen bestätigen die Regel!

  • J
    Jan

    Ist schon irre: Kaum tauchen die Trolle von PI hier auf, ist das der meistkommentierte Artikel... Wo sind eigentlich die taz-LeserInnen?

  • JM
    Jochen Müller

    Es fällt auf, dass diejenigen, die generell unserem Staat ("falsche Integrationspolitik"), der Gesellschaft ("wir müssen einfach noch toleranter sein") und dem Schulsystem ("zu große Klassen, keine Gesamtschule" usw.) die Schuld am PISA-Chaos geben, hier die längsten Kommentare veröffentlichen. Kein Wunder: Denn genau diese in westlichem Selbsthass verstrickten Tagträumer haben uns mit ihrer unbegrenzten Toleranz gegen alles "Fremde", durch naive Kuschelpädagogik und dergleichen diese Suppe erst eingebrockt, und nun weisen sie jegliche Verantwortung weit von sich und halten bockig an ihrer 68er-Ideologie fest, um sich nicht das komplette Scheitern ihres einstigen Weltbildes eingestehen zu müssen. Es sei denn, sie arbeiten als Lehrer und sind so hautnah mit der von ihnen einst angestoßenen Realität (Multikulti, Werteverfall, Auflösung des Familienbildes usw.) konfrontiert. Alle anderen können schön weiterträumen und in Kommentarbereichen wie diesem hier ihre letzte Schlacht für den Weltfrieden schlagen.

  • T
    Thomas

    Ich sehe diese Gesellschaft schlicht und ergreifend als gescheitert an. Begründung: Wenn ein Staat sich anmaßt seine Bürger durch Paragrafen, Verordnungen ect. pp, bei seiner Entfaltung als soziales Wesen einzuschränken bzw. zu behindern, dann geht der Schuss nach hinten los. Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich? Werden solche Fragen in der Schule erörtert? Der Religionsunterricht gibt dem Menschen den Todesstoß, weil die Kleriker selbst nicht wissen wer sie sind. Der Staat hat gar kein Interesse daran, dass seine Bürger gebildet sind. Warum? Nur normierte Bürger(Sklaven) lassen sich ausbeuten und regieren. Wir sind eine auf Arbeit konditionierte Gesellschaft und nichts anderes. Früher hat man nach ArbeiterInnen geschrien, weil Arbeitsplätze vorhanden waren, und heute schreit man nach Arbeitsplätzen, weil zu viel ArbeiterInnen vorhanden sind. Wir üben die Simulation der Simulation. Wo sollen denn bitteschön 82 Millionen gebildetete Menschen arbeiten? - das löst doch das Problem nicht! Gerade deshalb, weil Geld das Ziel ist und nicht gesellschaftlicher Nutzen, existiert Arbeitslosigkeit. Ich selbst bin erwerbslos (38) und habe 'nur' einen Hauptschulabschluss. Und nu? Für mich ist hier Ende. Lernen ist wichtig, das sehe ich ein. Aber was nutzt mir das erwobene Wissen und Weiterbildung, wenn ich das gelernte nicht anwenden kann?

     

    Zitat:

    Ein Hauptschüler hat in der Regel wenig Selbstbewusstsein, er geht davon aus, nichts zu können. Er wehrt Schule und Lernen ab.

     

    Genau das bemerke ich bei mir auch.

  • HJ
    Hans Jürgen Braden

    Hallo, an alle die mich nun wieder als NAZI Titulieren werden, nein das bin ich nicht ich halte mich gerne in Ausland auf.

    Aber es reicht langsam das jeder Kriminelle nur weil er einen Migrationshindergrund hat in diesem Land tuen und machen kann was er will.

    Schaut euch andere Länder an wie dort mit Verbrecher umgegangen wird... aber in Deutschland ist man ja gleich ein NAZI...

  • MG
    Markus Glock

    ....die Zauberlehrlinge der 68er haben sich selbständig gemacht und jetzt weinen die, die den ganzen Unsinn verbockt haben. Und das Schlimme dabei ist, wie die wohl nicht ironisch gemeinten Kommentare von @ Friedensbringer und @ ??? zeigen, daß es immer noch Leute gibt, die überhaupt, aber rein gar nichts begreifen, begreifen wollen und begriffen haben. O tempora o mores...

  • B
    Baum

    Das zum Schluss geäußerte Bedauern des Autors hinsichtlich der mangelhaften Einbeziehung praxisnaher Pädagogen bei nahezu allen Bildungs- Entscheidungen kann nur geteilt werden. M.E. geht es dabei um Machtfragen nach dem Motto "wir, die Politiker entscheiden (oft nach sachfremden Kriterien) und ihr, die im operativen Geschäft Befindlichen, habt das umzusetzen. Schade! Man könnte sich die ganzen Pisas und Iglus etc. und die dahinter stehenden Interessen sparen, wenn man die eigenen Ressourcen, nämlich die erfahrenen

    Lehrerinnen und Lehrer, ins Boot nähme.

  • RR
    Ritter Rost

    "Ich glaube an ein vielfältiges, durchlässiges Schulsystem mit Dutzenden Schultypen ohne Sackgassen, so, wie es im Prinzip in Deutschland existiert. ... "

     

     

    Na, dann ist doch alles in Ordnung! Wir schaffen noch ein paar Schularten mehr. Die schlechtesten Schüler wandern immer weiter nach unten ab! Ich finde es erstaunlich wie naiv Herr Schenk hier argumentiert! Ihm ist in all seinen Dienstjahren nicht aufgefallen, dass man in die Schulart "Hauptschule" alles steckt, was problematisch ist. Wie soll in so einer Schule etwas herauskommen, zumal selbst für den dümmsten Schüler deutlich ist, dass - auch wenn er sich bemüht - seine Chancen im realen Arbeitsleben mit Hauptschulabschluss gegen Null tendieren.

    Die Schüler machen in der Hauptschule das, wozu die Hauptschule da ist: Bisschen Streicheleinheiten, bisschen Spielchen, bisschen Macker spielen. Und bei allem gibt es das Verständnis durch die lieben Hauptschullehrer.

    Wir brauchen aber eine Schule, in der alle Schüler gehen. Dort müssen wir differenzieren. Dort ist es auch möglich, denn Herr Schenk wird dann auch Erfolgserlebnissen mit anderen Schülern haben. Und die Schüler wissen immer: Hier geht es um etwas - meine Zukunft ist noch offen.

    In der Hauptschule haben die Schüler die Zukunft schon hinter sich. Wie man auf so ner Schule dann die Stunden runterreißt hat Herr Schenk so beschrieben, wie es jeder Hauptschullehrer kennt.

    Aber mal ehrlich: Wie würden wir uns auf so einer Schule verhalten.

  • AK
    Adam Kaulborg

    @"Friedensbringer"

     

    Ihren Beitrag kann ich nur als ironisch deuten.

     

    Viele meiner Freunde haben in ihrer heimat einen Partner gefunden. Durch ihre Einstellungen und Vorurteile, und auch Erwartungen gegenüber der Gesellschaft, in der sie leben, schien Glück hier unerreichbar.

    Glücklich sind sie nun, aber sie befinden sich nun in der Lage, wie einst ihre Väter.

    Sie sind kaum mehr als Einwanderer, die sich auf Deutsch, in Wort und Schrift, verständigen können.

    Den Erfolg, den sie nicht haben konnten, erwarten sie nun in der Zukunft ihrer Kinder.

    Kinder, dessen Mütter, die meist neben der Hausarbeit höchstens noch einen Nebenjob haben, kaum Deutsch sprechen und Väter weniger Bildungsorientiert sind.

    Ich sehe darin keinen wirklichen Fortschritt, lediglich eine Aufschiebung.

     

    Der zitierte Beitrag der TAZ. stellt eine Problematisierung dar.

    Und Ihren Satz nach dem zitierten Teil würde ich eher von Rechts erwarten, und natürlich auch von "einem dieser Hass-Blogger"

  • RS
    Rosemarie Schneider

    Dein Beitrag war so interessant, dass ich ihn mir ausgedruckt habe. Seine Meinung,den Kindern fehlen erwachsene Vorbilder, kann ich mit einer wichtigen Ergänzung zustimmen. Es müssen "realistische" Vorbilder sein, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Da sind wir wieder bei den sinnerfüllten Familien und da ist wieder die Politik gefragt.

    Es gibt Schulen, da funktioniert die Zusammenarbeit mit Lehrern, Schülern, Eltern und da macht das Lernen Spaß und die Ergebnisse sind positiv. Aber in den Schulen, wo das Lernen und Unterrichten keinen Spaß macht, da wird etwas verkehrt gemacht. Leider ist das Interesse bei den Lehrern an diesen Schulen oft nicht vorhanden, ihre Meinung einzubringen und etwas zu verändern. Nur, wenn sie es nicht tun, tun es Andere für sie. Abwarten und dann hilflos zusehen, ist der falsche Weg. Gerade in der Demokratie haben auch Lehrer die Möglichkeiten, sich für ihre Schüler und ihre Arbeit einzusetzen.

  • US
    Ulrich Schmitz

    warum nicht tun, wie herr entrepreneur häußner vorschlägt? wir alle freuen uns heute schon auf den ersten streik der dann nicht-mehr-unterrichtsbeamten... oder auf den tag, an dem jene schülerInnen und deren eltern vor der tür stehen, die von trotz bildungsgutscheinen von keiner schule mehr angenommen werden... und was machen wir, wenn die "geeigneten schulen" gar nicht zur verfügung stehen? schließlich betrachtet der strenge muslim oder der energische kreationist eine schule unter verschiedenen gesichtspunkten... auf welche grundbildung werden sich wirtschaft, industrie und universitäten verlassen dürfen? also, bitte, wenn schon, dann konsequent: abschaffung der schulpflicht, sofort, ohne einschränkungen, abschaffung des staatlich finanzierten schulsystems (zum vergleich: wieviel prozent der laufneden kosten werden z.b. in dänemark den privatschulen vom steuerzahler gezahlt?); jedes halbe jahr geben alle ausbildungsinstitutionen im internet, in zeitungen und per dvd oder cd-rom bekannt, was sie an fähigkeiten bis wann für welche berufe und karrieren erwarten. und dann möge jedeR sehen, wie er seine ziele und wünsche realisiert.

    herr häußner möge es im übrigen doch bitte unterlassen, a) ein solch verquastes deutsch zu schreiben und b) sich der lehrerdiskriminierung zu enthalten. wir sind beamte, damit wir widersprechen und unsere schülerInnen vor den schlimmsten folgen entrepreneur-haften treibens bewahren können.

    MFG

    u. schmitz

  • JM
    Jennifer M.

    ich stimme nicht mit dem Autor überein, wenn er die Auffassung vertritt, das ein Gesamtschulsystem die Zustände nicht verbessern würde.Das Problem ist vielmehr, das in Deutschland auch in einem solchen System zuwenig Geld investiert werden würde,z.B. um die klassen zu verkleinern, Nachhilfeunterricht innerhalb der Schule zu ermöglichen oder pro Klasse mit 2 Lehrern zu unterrichten, wie es in Ländern wie Schweden z.B. üblich ist. Ich glaube vielmehr, das man so das Schulsystem wikrlich durchlässiger machen würde: warum komme ich zu dieser Einschätzung? Vielleicht liegt es daran, das ich als Besucherin eines Abendgymnasiums selbst besichtigen kann, das es durchaus Menschen gibt, die in der Lage wären und sind, sich Bildung anzueignen und studieren könnten, diese aber von Anfang an bereits in den Grundschulen von dieser Chance ausgeschlossen wurden. Auch türkische Männer befinden sich in meiner Klasse, die vorher eine Hauptschule besuchten und nun einen schlehctbezahlten Job im Gastronomiebereich ausüben aber genauso in der Lage sind ihr Abitur nachzuholen wie ich als Kind eines Alkoholikers und einfachen Arbeiters.Ich bin und bleibe davon überzeugt, das in einem Gesamtschulsystem diese Durchlässigkeit mehr gegeben sein würde als in unserem konventionellen Schulsystem!Denn viele kommen nicht mehr auf die Idee erneut zur Schule zu gehen oder weiter nebenberuflich die Schule zu besuchen und manches mal sind es eben diese, die dann viel eher arbeitslos sind oder schlechtbezahlte Jobs annehmen müssen, obwohl sie Potential hätten, mehr aus ihrem Leben zu machen.Wir diskutieren über "Fachkräftemangel" und leisten uns die Verschwendung junger Menschen in einem System, was ihnen und ihrer Entwicklung nicht gerecht wird.Mangelndes Selbstbewusstsein, wei es der Autor ausdrückt ist das hauptsächl. Problem von Hauptschülern, denn diese Kinder wissen ganz genau, das man sie als unterbelichtet ansieht und sie keine Chancen haben!Umgekehrt würde die Gesamtschule auch den bessergestellten Kindern nützen und nicht schaden, denn dann könnten sie auch soziale Kompetenzen entwickeln und der Umgang mit anderen ist ein wichtiger sozialer Aspekt, der manchen aus besserem Hause zu fehlen scheint.Ich glaube wir verschwenden das Potential vieler junger Menschen in unserem Schulsystem, wir sollten die Hauptschüler nicht als geborene Verlierer betrachten,ich kann ein Dutzend Personen aufzählen, die Hautpschulen besuchten und in der Lage waren/wären, das Abitur nachzuholen und/oder zu studieren.Nur leider versuchen viele diesen umständlichen Weg dann nicht mehr. Ich sage nicht, das es keine Problemschüler auf dieser Schulform gibt und nicht bei jedem wird ein Aufstieg und Förderung gelingen, aber ich gehe davon aus, das die Hälfte der Schüler profiteren würde und man sie dann mit besseren Deutsch- und Englischkenntnissen sehr viel besser in Ausbildung bringen könnte und bessere Startchancen geben würde!Interesse an Lernen kommt mit Erfolgserlebnissen und die sind in manchen Schulen allein durch die Schulform nicht gegeben. Ich glaube aber auch, das in Wirklichkeit in Deutschland gar kein ernstes Interesse daran besteht,Kinder möglichst gut auszubilden, denn letztlich werden Menschen und damit auch Kinder heutzutage als Kostenfaktor betrachtet und Breitenbildung kostet mehr Geld als zweifelhafte "Elitenförderung".

  • HT
    Horst Tappert

    Vielen Dank für diesen Artikel! Mir bleibt die Frage, wie man diejenigen Eltern verstärkt in die Pflicht nehmen kann, die ihren Kindern Bildung als Aufstiegschance (und das heißt immer auch: Integration, siehe USA) verwehren. Wenn es stimmt, daß die intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen im wesentlichen während der ersten drei Lebensjahre angelegt werden, wie Neurobiologen und Entwicklungspsychologen meinen, dann können staatliche Institutionen ohnehin nur die Schäden einer "bildungsfernen Herkunft" abmildern, aber nicht korrigieren. Ein Befund, der traurig stimmt...

  • FG
    Frank G. Pohl

    Seher geehrter Herr Schulte,

    solche Artikel beschreiben immer nur, dass sich Hauptschulen in ihrem Schülerklientel unterscheiden. Für einen Bericht aus der Sicht eines Betroffenen, wie schlimm es da zugeht, ist das sicher ok.

     

    Aber wenn Sie daran die Frage nach der Schulstruktur knüpfen (was die taz und Mr. Schenk natürlich SPD-kritisch tun), dann MÜSSTE auch beschrieben werden, worin sich die Hauptschule in ihrer inneren Struktur unterscheidet. Das sind neben den Klassengrößen (Lehrer-Schüler-Relation) auch die Unterrichtsmethoden und das Klassenlehrer- statt Fachlehrerprinzips. Davon wissen doch "normale" Leser nichts.

     

    Aber nur mit diesen HIntergründen kann man ernsthaft über vielgliedriges Schulsystem pro/contra diskutieren. Alles andere ist nur ein Artikel mehr, wie schlimm es in der "Unterschicht-Schule" ist. Was bringt das?

  • HK
    Heinrich Koch

    Herr Schenk hat wirklich tatkräftig diese Entwicklung befördert. Als Achtundsechziger, Grünen- und GEW-Mitglied. Er hat nun mehr oder weniger offen zugeben, dass er auf dem Holzweg war und an die falsche Ideologen geglaubt hat, von Adorno bis Mao. Das ist besser, als sich selbst weiter zu belügen und anderen etwas vorzumachen. Leider aber kommt diese Erkenntnis 30 Jahre zu spät.

     

    Man muss auch zugeben, dass an der falschen Einwanderungspolitik die Bürgerlichen Parteien, insbesondere die CDU, genauso Schuld hat, wie die klassische Linke.

  • A
    Axel

    Kein Idealist, sondern offenbar ein geläuterter Linksextremist. ich frage mich wieso ein Verfassungsfeind Kinde runterrichten konnte...aber egal.

     

    er hat 35 Jahre gebraucht, aber immerhin, und zu kapieren was alle Leute eh schon wissen. dafür hat er jetzt Burnout.

     

    Trotzdem Gratulation an ihn und auch an die TAZ, daß sie wagen so etwas zu veröffentlichen, korrekt in linkem und Multikulti Sinne ist dies ja nicht...

  • R
    R.Theurer

    Herr Häußner ist genau die Sorte Schwätzer die von der theoretisch alles wissen aber von der Praxis nun mal rein gar nichts. Aber schlau reden. Und völlig unverständlich, ist aber halt für akademische Kreise gedacht und das Volk soll ehrfürchtig das Maul halten und nicht merken wie es veralbert wird.

    Herr Häußner, das Problem sind die, die nicht lernen wollen, die auf Ihre Gutscheine pfeifen und die Kinder vom Interricht fernhalten. Eltern die nicht mal das Wort Gutschein entziffern oder verstehen können. Und deren Kinder sind die Dummen. Und die Gesellschaft die die Kosten für all die zukünftigen Sozialfälle zu tragen hat.

    ich glaub zwar nicht, daß Sie das jemals verstehen werden in Ihrem Elfenbeinturm aber egal, ich habs wenigstens gesagt.

  • DH
    Dieter Hoffmeyer

    Herr Häußner macht auf mich einen schul-, ja sogar weltfremden Eindruck. Man sollte wirklich mehr auf die Lehrer hören als auf die Theoretiker.

    Großartig, dass die TAZ Hr.Schenk hat zu Wort kommen lassen!

  • AE
    Armin Emrich (Dipl.Päd.)

    Drei Problemkomplexe spricht Schenk an.

    1. Schulsystem

    2. Familie

    3. Integration

     

    zu 1.

    Solange die Welt ins Klassenzimmer von einem Lehrer getragen wird und nicht die Klasse in die Welt geht, solange wird das nichts mit der Schule.

    Solange ein Lehrer innerhalb den vier Wänden eines Klassenzimmers die Welt erklären soll statt sie außerhalb der Schule zu begleiten und zu moderieren, solange wird das nichts.

    Solange ein Lehrer allein die Tür hinter sich zu macht und nicht im Team vor der Klasse steht, solange wird das nichts.

    zu 2. Auch Schenk fällt auf den bundesdeutschen Familienbegriff rein. "Familie ist, wer unter einem Dach lebt." (CDU) "Familie ist wo Kinder sind." (Grüne) Auf den Nenner gebracht: "Familie ist, wer aus dem gleichen Kühlschrank frisst." Dieser Familienbegriff grenz regelmäßig die leiblichen Väter aus und nimmt sie aus der Verantwortung. Was bleibt ist das, was Schenk beschreibt: eine undurchschaubar ständig wechselnde Patchworkfamilie, mit der kein Lehrer arbeiten kann. Scheidung kann man nicht verbieten. Aber man kann mit einem anderen Familienbegriff operieren und danach handeln. Dazu nehme man am besten den Familienbegriff der Kinder: sie sind geneigt die gesamte Verwandtschaft aufzuzählen, ob sie mit ihnen zusammen wohnen oder nicht. Wenn der Lehrer auch Familienhelfer sein soll und will, dann bitte nicht mit diesem verkürzten Familienbegriff. Kinder sehnen sich nach Liebe und Achtung durch ihre Eltern und nicht nach einer angeblichen Zuwendung durch einen gerade wieder dahergelaufenen neuen Lover, der jetzt im Suff von den Kindern Papa genannt werden will, solange jedenfalls, bis sie in rauswirft und der nächst kommt.

    zu 3. Integration ist immer ein wechselseitiger Prozess. Wer Integration will, muss die Kita zur kostenlosen Pflicht machen. Schließlich ist es eine Bildungseinrichtung. Das garantiert wenigstens, dass ein Erstklässler einen Stift halten kann. Tut er es nicht, wissen wir schon zum Zeitpunkt seiner Einschulung wo er landet. Das Abi bleibt jedenfalls ausgeschlossen.

    Wer Integration will muss Menschen mit in die Schule integrieren, die keine Lehrer sind. Hier habe ich positive Erfahrungen gemacht mit einem Meister der japanischen Kampfkunst, der die gleiche Sprache spricht wie die Schüler.(Türkisch) Auch wenn er es nicht studiert hat, so ist er ein begnadeter Pädagoge. Mit ihm gab es kaum Disziplinprobleme, nicht weil er seine Kampfkunst an den Kindern ausprobiert hätte oder es auch nur versucht hätte es anzudrohen, nein, weil er die Schüler gelehrt hatte nach innen zu hören. Dies begleitet von genialen Konzentrationsübungen.

     

    Kurzum: Schule muss sich nach außen orientieren und nach innen öffnen.

    Familienunterstützende Angebote müssen sich verbindlich an die tatsächliche Familie richten. Zur Integration gehören zwei Seiten.

  • S
    spital8katz

    Abi-Zeugnis für alle, nach der ersten erfolgreichen Impfung!

     

    Erst dann sind alle gleich, nämlich gleich glücklich und gleich doof....

  • P
    Papa-Ralf.de

    ... was mich nur traurig stimmt ist, dass dieser "Wolfgang Schenk Hauptschullehrer in Berlin" offenbar bis heute nicht begriffen hat, auch nicht begreifen will, dass er mit angestoßen hat, was er heute kritisiert.

  • S
    Schulschwänzer

    Junge Lehrer/innen einstellen. Arbeitsplätze für die Eltern und Ausbildungsplätze für die Schüler schaffen. Der Staat muß hier seine Handlungsfähigkeit beweisen, sonst ist er überflüssig.

    Lasst uns mal darüber reden

  • ???

    Ich bin wirklich enttäuscht, dass jetzt auch Ihre Zeitung gegen die Moslems vorgeht. Diese armen Menschen sind unschuldig, dadurch das auch wir Linken es versäumt haben uns an sie anzupassen sind sie jetzt in dieser schrecklichen Lage. Sie werden nur angefeindet, obwohl sie immer wieder erkläre, das Islam Frieden heißt. Ich glaube Ihnen alle Moslems sind liebe Menschen und wir Deutschen insbesondere die Christen sollten und mehr mit dieser wundervollen Religion auseinandersetzen.

  • GO
    Gerhard Oppen

    Obwohl ja nun von besonders kundiger Seite erstaunlich offen die Probleme in den meisten Hauptschulen benannt sind, wird sich vorläufig nichts zum Guten ändern. Warum nicht?

     

    Weil immer noch die Mehrheit derer, die für diese Entwicklung politisch verantwortlich sind, genau diese Realität aus verbohrter Ideologie heraus nicht zur Kenntnis nehmen wollen/können, sie verdrehen, und schließlich allen, die Abhilfe schaffen woll(t)en, die Rassismuskeule zeigen.

     

    Auch die taz hat leider einen Gutteil dazu beigetragen. Im Grunde ist eine ganze Generation muslimischer Einwanderer für diese Gesellschaft verloren. Die Folgekosten sollten nun denjenigen wenigstens verbal in Rechnung gestellt werden, die das zu verantworten haben - den 68ern.

  • F
    Friedensbringer

    Ich bin sehr enttäuscht von der TAZ. Diesen Artikel würde ich eher bei einem dieser Hass-Blogger erwarten.

    Was soll diese Anklage:

     

    Wir müssen einfach noch mehr Respekt für fremde Kulturen aufbringen und ein bisschen toleranter sein.

  • Y
    yaimee

    @Ines, @Hannes: Dieser Text wurde Ihnen präsentiert von der Bertelsmannstiftung (oder so was ähnlichem). Es geht Herrn Häußner nicht um Problemlösung sondern um die Indoktrinierung mit marktliberaler Propaganda. Traurige Gestalt...

  • TK
    Thomas Kurbjuhn

    Der "Idealist " Wolfgang Schenk ist doch als Schüler von Herrn Adorno einer der Hauptverantwortlichen für die multikulturelle Gesellschaft und die durch Multiethnizität entstehenden bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse.Nun weint er Krokodilstränen, weil er selber " ausgebrannt" ist. Die ganze Gesellschaft ist ausgebrannt wegen der Verhältnisse, die 68er wie Herr Schenk geschaffen haben. Der Unterschied zwischen Herrn Schenk und der ausgebrannten Gesellschaft: Herr Schenk bekommt seinen Zustand mit schönem Altersgeld veredelt, welches diejenigen aufbringen müssen, die unter der von ihm und seinesgleichen verantworteten Multikultigesellschaft mit den bürgerkriegsähnlichen Folgen leiden müssen.

  • MM
    M. Möhling

    Bei allem gemeingefährlichen und dementen Käse, den Daniel Bax, Mark Terkessidis et al hier zum besten geben dürfen, zeigen solche Beiträge, dass auch in der taz wenigstens rudimentär noch soziales Gewissen vorhanden ist. Ebenso wie der Autor habe ich jahrzehntelang grün gewählt, jetzt könnte ich mich dafür in den Hintern beißen, und wüsste partout nicht, was ich noch wählen sollte. Letztlich verlautbarte sich ein CSU MdL in der Islamischen Zeitung darüber, dass man mit den Mitgliedern der Milli Görüs doch viel gemeinsam habe.

     

    Islamische Zeitung? Ja, ganz recht, das ist das getarnte Querfront-Projekt von Abu Bakr Rieger, der gerne die Wehrmacht gegen den gemeinsamen Feind von Islam und Deutschtum marschieren lassen würde. Auch taz-Autoren wie Terkessidis, Willemsen oder Zaimoglu waren sich nie zu fein, ihm oder Chefredakteur Sulaiman Wilms zu Willen zu sein.

     

    Das Schlimme ist: das CSU MdL wird wohl recht haben - der fühlt sich da genauso wohl wie Claudia Roth, Daniel, Mark oder Feridun. Mit Grund.

     

    @Häußner

    Ihr Versuch, aus der Misere durch Umschichtung der vorhandenen Mittel zugunsten ihrer verquasten Wahnideen noch Profit zu schlagen, ist erbärmlich. Aber von einem "educational entrepreneur" ist tatsächlich nicht mehr erwarten, als die Fähigkeit und den Eifer, die Kacke noch zu quirlen, in der man steckt.

  • H
    Hugo

    Na sowas, bricht das Lügengebäude der 68er plötzlich zusammen? Teufel aber auch...

    Wann kapieren es die Anderen endlich?

  • P
    Peter_E

    Herr Schenk als Mann der Praxis kennt zwar die Situation und hat sie sehr anschaulich beschrieben, jedoch hat er wenig Chancen, bei den dafür verantwortlichen Gehör zu finden. Der Kommentar von Herrn Häußner kennzeichnet die Situation. Er meint, neu diskutieren zu müssen, neu definieren usw. Dies ist doch seit Jahrzehnten der Fall. Weitere Diskussionen lösen das Problem nicht, sondern verhindern eine rasche Lösung. Würde man auf die Praktiker hören, hätte man auch die Ansatzpunkte für Veränderungen, siehe Schenk.

    Häußners Lösungsvorschläge wirken wie aus einer anderen Welt. Unternehmerisches Handeln gibt es bereits an jeder Schule: Papier wird kontigentiert, zu viel verbrauchte Blätter etwa für Kopien ( weil Arbeitsblätter fehlen) zahlt der Lehrer. Unterrichtsmaterial ist nicht ausreichend vorhanden, was dringend benötigt wird, wird versucht über Fördervereine zu organisieren usw usw. Schule als Unternehmen müßte die Möglichkeit haben, über Personal, Schüler und Budget frei zu entscheiden. Dann kann man über Gutscheine u.ä. gern reden. Es gibt im übrigen viele gute Lösungsvorschläge, die alle eins gemeinsam haben: Sie können funktionieren, wenn die Voraussetzungen an den Schulen stimmen - neben den genannten unternehmerischen Entscheidungsmöglichkeiten vor allem den Räumlichkeiten entsprechende Schülerzahlen und ein angemessenes Budget. Man halte sich außerdem vor Augen, daß der Lehrer bei einer Klassenstärke von 28 Kindern in einer Unterrichtsstunde von 45 Minuten knapp 1,5 Minuten Zeit hat, sich einem Schüler zu widmen, d.h. ihn lesen zu lassen, eine Antwort auf eine Frage zu geben usw. usw.

  • H
    hannes

    Sicher toll mit Drittmitteln in Ihrem Institut, wa?

  • H
    Hannes

    @Häußner:

    Soziale Probleme werden sich dadurch eher verstärken. Das Problem ist denke ich nicht, dass es für sozial schwache Familien keine adäquaten Bildungsangebote geben würde, sondern dass sie nicht wahrgenommen werden. Was würde denn ein alkoholkranker Vater mit einem Bildungsgutschein machen?? Wohin würde denn ein radikaler Muslim seine Tochter mit dem Bildungsgutschein schicken?

  • IL
    Ines Little

    Herr Häußner hat das Kernproblem, das Herr Schenk so erschreckend anschaulich beschrieben hat, offensichtlich nicht verstanden. Dass es nämlich viel zu viele Eltern gibt, die sich eben nicht für ihre Kinder und deren Bildung interessieren. Die ihren Kindern kein Vorbild sind oder sein können. Die selber, aus vielfältigen Gründen, nicht in die Gesellschaft integriert sind. Integration bzw. ihr Fehlen ist nicht nur ein Ausländerproblem - früher gab es dafür den Begriff "asozial", der heute nicht mehr schick ist. Darum geht es: Auch den Kindern Chancen zu geben, deren Eltern dies nicht können. Da helfen auch keine Bildungsgutscheine, sondern nur individuelle Förderung seitens der Lehrer, mehr Schulpsychologen, mehr Deutschkurse. Schule als Element der Marktwirtschaft zu begreifen, ist genau der falsche Weg, denn da wird nur selektiert. Die Guten werden gefördert, die Schlechten landen bei Hartz IV.

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Schulpolitischer "Rütli-Schwur" notwendig!

     

    Die Vorkommnisse an der Rütli-Schule in Berlin fokussieren die Problematik des staatlich bewirtschafteten Schulwesens und zeigen dem Staat die Grenzen seiner Wirksamkeit deutlich auf.

     

    Das dreiteilige Schulwesen ist dafür der institutionelle Beleg "die Hauptschule wird ihrem Namen schon lange nicht mehr gerecht, sondern droht vielmehr zur Restschule für die Kinder der Unterschicht zu werden. Die Zeiten, als noch die Mehrheit der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen die Volksschule besuchten und es noch genügend einfache Tätigkeiten für die arbeitenden Armen gab, sind durch die Revolution in der robotisierten Produktion und automatisierten Informationsverarbeitung endgültig vorbei" und die sich weiter öffnende Schere zwischen "Bildungsproletariat und Elitenbildung" zeigt den kulturellen Notstand "fokussiert in der Rütli-Schule" auf: pädagogisch- unternehmerisches Handeln ist notwendig. Brauchen wir nicht einen bildungspolitischen "Rütli-Schwur" für ein zukunftsweisendes Schul- und Hochschulwesen?

     

    Das Verhältnis von Schule, Wirtschaft und Gesellschaft kann aus einer sozialorganischen Perspektive zukunftsweisend weiter entwickelt werden. Dabei gilt es den im Grundgesetz verankerten Bildungsföderalismus gegen Tendenzen zu einem Bildungszentralismus zu verteidigen. Genau so ist das gewordene Bildungswesen mit seinem Zentralismus mit staatlicher Bewirtschaftung auf Länderebene zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang sind die "Grenzen der Wirksamkeit des Staates" (W. v. Humboldt) im Hinblick auf das Bildungswesen neu zu bestimmen. Was ist zu unternehmen? Es gilt die durch Überschneidung von Zuständigkeiten zwischen Land und Kommunen verursachte "institutionelle Querschnittslähmung" von Schule zu überwinden, weil sie in dramatischem Ausmaß Initiative verhindert. Bei institutionellen Innovationen für das Schulwesen sind stets die Freiheit der Kultur und die Freiheit der Erziehung zu beachten. Ohne die Frage nach dem "Was ist Schule?" und dem "Was soll Schule"? kann Schule als pädagogisch-unternehmerische Aufgabe kaum ergriffen werden. Ein frei-öffentliches Schulwesen als institutioneller Rahmen ermöglicht selbständige Schulen, die von Educational Entrepreneurs statt von Unterrichtsbeamten betrieben werden können. Aus diesem Grunde ist die bisherige Objektfinanzierung durch eine Subjektfinanzierung zu ersetzen: Für jedes Schulkind gibt es Mittel der öffentlichen Hand in Form eines Bildungsgutscheins. Für Kinder in sozialen Brennpunkten gibt es höher dotierte Bildungsgutscheine, für ein Mehr an pädagogischer Manpower. Mit diesem Bildungsgutschein wählen Eltern und Kinder die Schule aus, die sie für die geeignete halten. Dadurch kann sich das Schul- und Erziehungswesen institutionell erneuern und Schule frei und öffentlich als selbständig zu unternehmende Aufgabe im Sinne von UNTERNIMM-DIE-SCHULE ergriffen werden.

     

    Ludwig Paul Häußner, Arbeitsbereich Educational Entrepreneurship, Interfakultatives Institut der Universität Karlsruhe (TH), www.unternimm-die-schule.de