Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Mehr als 2.000 Tote befürchtet
Nach einem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea steigen die Opferzahlen. Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Auch Rettungsteams sind gefährdet.
„Die Situation bleibt instabil, da sich der Erdrutsch weiterhin langsam verschiebt“, hieß es weiter. Dies stelle eine ständige Gefahr sowohl für die Rettungsteams als auch für die Überlebenden dar. Das Ausmaß der Katastrophe erfordere ein „sofortiges und gemeinsames Handeln aller Beteiligten“, einschließlich der Armee und der nationalen und regionalen Rettungskräfte.
„Dreieinhalb Tage nach dem Erdrutsch sind die Chancen leider sehr gering“, sagte der Missionschef der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in dem pazifischen Inselstaat, Serhan Aktoprak, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Es gebe eine befahrbare Straße von Wabag, der Hauptstadt der Provinz Enga, in die betroffene Region – jedoch brauchten die Einsatzteams jeden Tag mehrere Stunden, um die 60 Kilometer zu bewältigen und in das abgelegene Gebiet zu pendeln. „In der Nähe des Katastrophenortes gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten“, sagte Aktoprak.
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Militär muss Retter schützen
Das Unglück hatte sich am frühen Freitagmorgen in einem entlegenen Gebiet des Inselstaats ereignet. Schwere Maschinen, Bagger und Hilfsgüter sollten eigentlich am Sonntagabend am Unglücksort in der Provinz Enga eintreffen. Ihr Transport wurde jedoch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Route verzögert, die nicht durch den Erdrutsch blockiert war. „Die Verteidigungskräfte stellen dem Konvoi immer eine Sicherheitseskorte zur Seite, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten“, so Aktoprak
Der Erdrutsch habe erhebliche Auswirkungen auf die „wirtschaftliche Lebensader des Landes“, schilderte die Katastrophenschutzbehörde in ihrem Brief an das UN-Büro. Die Hauptverkehrsstraße zur Porgera-Mine sei komplett blockiert.
Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik und hat eines der feuchtesten Klimas der Welt. Wissenschaftlern zufolge kann der Klimawandel zu Veränderungen in der Regenintensität führen und damit das Risiko von Erdrutschen erhöhen.
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