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■ EpilogSchluß mit lustig

„Entführung aus der Lindenstraße“, So., 20.15 Uhr, ARD

Ist das nicht Öko-Hubertchen mit seiner galligen Rosie, die da in abgerissenen Klamotten am Straßenrand sitzen? Sicher doch, sie sind's. Und sind's auch wieder nicht. Denn Robert Zimmerling und Margret van Munster, die uns sonst das Altenteil der „Lindenstraße“ geben, spielen hier mal was anderes. Eben zwei betagte Penner, die am Straßenrand hocken.

Die „Lindenstraßen“- Crew hat sich nämlich einen Scherz erlaubt und einen Film gedreht, in dem sämtliche Stars des Dauerläufers mitwirken. Halt nur in anderen Rollen. Einzig Marie-Luise Marjan bleibt auch hier wie sie ist, und spielt also Marie-Luise Marjan, die Mutter Beimer spielt. Als solche wird sie von einem glühenden Fan namens Hase (Gaststar: Herbert Feuerstein) entführt, der der ARD droht, den GEZ-Computer lahmzulegen, um somit die geplante Absetzung der Serie zu verhindern.

Die Darsteller und Regisseur George Moorse (der fast ein Viertel aller „Lindenstraßen“-Folgen inszenierte) haben – das kommt immerhin rüber – ihren Spaß gehabt. Für die Zuschauer daheim an den Geräten dürfte sich der Genuß indes in Grenzen halten. Wenn man die vertrauten Bewohner in ihren neuen Rollen und teilweise abenteuerlichen Verkleidungen einmal identifiziert hat, ist man mit dem vergnüglichsten Teil auch schon durch. Und „Lindenstraßen“-Abstinenzler müssen sich bei der Insider-Schmonzette von Christoph Wortberg (sonst der ehemals fixende Dressler- Sohn Frank) von allen guten Geistern verlassen fühlen.

Wobei nicht verschwiegen werden soll, daß hier auch ein echtes Dream-Team mit von der Partie ist: Hajo und Hansemann. Wie Knut Hinz (als bärbeißiger Kommissar) und Joachim Hermann Luger (als dessen stotternder Assi) mit sichtlichem Vergnügen durch die Szenerie toben, das ist fraglos das Sahnehäubchen auf diesem hausgemachten Geburtstagssüppchen. Reinhard Lüke

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