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Eon einigt sich über Thüga-VerkaufFünfte Kraft am Strommarkt

Eon bestätigt die Einigung über den Verkauf der Thüga an zwei Konsortien aus 50 Stadtwerken. Diesen geht es nicht um eine Finanzbeteiligung, sondern um die Gestaltung der Märkte.

Eon verkauft nun endgültig seine Tochter Thüga. Bild: dpa

FREIBURG taz | Der Eon-Konzern hat offiziell bestätigt, sich mit zwei Konsortien von zusammen rund 50 Stadtwerken über den Verkauf seiner Tochter Thüga geeinigt zu haben. 2,9 Milliarden Euro kostet das Unternehmen, das künftig der fünftgrößte Versorger Deutschlands sein wird. Die noch ausstehende Genehmigung durch das Bundeskartellamt gilt als reine Formsache, so dass der Verkauf noch dieses Jahr abgeschlossen werden soll.

Die größten Anteilseigner der Thüga werden künftig mit jeweils 20,75 Prozent die Enercity (Stadtwerke Hannover), die Nürnberger N-ergie und die Frankfurter Mainova sein. Die restlichen 37,75 Prozent übernimmt die Kom9 GmbH & Co. KG, an der wiederum 46 kleine und mittlere kommunale Versorgungsunternehmen beteiligt sind. Die Unternehmen sehen die Übernahme der Thüga nicht als reine Finanzbeteiligung, sondern wollen mit der Thüga die Energiemärkte mitgestalten.

Die Stadtwerke erwerben rund 100 Beteiligungen, darunter rund 90 kommunale Energie- und Wasserversorger. Diese versorgen rund 2,9 Millionen Kunden mit Gas, 3,5 Millionen Kunden mit Strom sowie rund eine Million Kunden mit Trinkwasser. Sie haben 19.200 Mitarbeiter.

Die Freiburg-Schönauer Genossenschaft Energie in Bürgerhand (EIB) sieht nun gute Chancen, im Nachgang mit einzusteigen. Ein Gespräch mit der Freiburger Badenova, die für Kom9 die Verhandlungen geführt hatte, sei ermutigend verlaufen, heißt es. Der Presse sagte Badenova-Vorstandschef Thorsten Radensleben, er habe für den Einstieg der Genossenschaft "eine gewisse Sympathie". Die Bürger gehen davon aus, Ende August 20 Millionen Euro zusammenzuhaben.

Auch für weitere Gesellschafter sei man offen, sagte Radensleben. Ein Einstieg des dänischen Energiekonzerns Dong sei allerdings entgegen den jüngsten Vermutungen von Branchenkennern "kein Thema". "Die Thüga wird jetzt kommunal verankert, so Radensleben. Sie werde "ein Meilenstein für die Kommunalwirtschaft und für die ökologische Energiewende".

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