Entwicklung im Juli 2020: Zwei Schritte vor, einen zurück

Im Juli haben sich 454 Menschen für eine Förderung der taz im Netz entschieden. Hoch ist allerdings auch die Zahl der Kündigungen.

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Mit den 454 Neuanmeldungen bei taz zahl ich im letzten Monat steigt die Gesamtzahl der Unterstützer*innen auf derzeit insgesamt 23.725. Im gleichen Zeitraum gab es allerdings auch 243 beendete Beiträge (durch Kündigungen oder aufgrund geplatzter Lastschriften).

Damit ist die Zahl der Kündigungen im Hochsommermonat Juli (wie im Juni) größer als der Netto-Zuwachs der Community (211). Lange war das Bedürfnis nach einer Kündigung der freiwilligen Zahlungen, mit denen wir die Arbeit der taz Redaktion mitfinanzieren, nicht so stark wie in den letzten Wochen und Monaten. Für Kündigungen haben wir natürlich Verständnis, freie Wählbarkeit und Flexibilität sind Teil der Idee. Aber warum kündigen gerade jetzt so viele?

Da größtenteils formlose Kündigungen eingereicht werden, kennen wir in vielen Fällen die Gründe nicht. Wenn die Beitragszahler*innen Gründe angeben, ist am häufigsten von finanziellen Engpässen die Rede, einige erwähnen explizit Corona und damit einhergehende finanzielle Einbußen. Manche setzen ihre Beiträge aus und sprechen davon, zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es wieder besser läuft, zurückkehren zu wollen.

Gefolgt wird das Finanzielle von inhaltlicher Kritik bzw. dem Umstand, nicht mehr mit den Inhalten der taz zufrieden zu sein oder die Artikel auf taz.de schlicht nicht mehr zu lesen. Ein kleiner Teil wechselt von der freiwilligen Bezahlung zu einem der anderen taz-Angebote (ePaper/Abo).

Die Zahlen im Juli

Mit 148.518 Euro gehen die Einnahmen wie in den letzten Monaten leicht zurück und rutschen wieder unter die 150 Tausend-Grenze; was mit einem weiteren Rückgang der Einmalzahlungen – von knapp 33.493 Euro im April, über 19.142 Euro im Juni auf 12.048 Euro im Juli – zu erklären ist. Das Hoch der Einmalzahlungen, die in den ersten Corona-Monaten knapp ein Viertel der Einnahmen ausgemacht haben, geht damit wieder auf das Normalmaß von 5 bis 10 Prozent (genauer gesagt auf 8) zurück.

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Bei den regelmäßigen Beiträgen verzeichnen wir dagegen wie immer einen fortlaufenden Anstieg auf mittlerweile 136.470 Euro – im Vergleich zum Januar (110.453 Euro) ist das ein Zuwachs um knapp 25 Prozent. Dieser Anstieg kann den Rückgang der spontanen Unterstützung allerdings nicht ausgleichen, wir sind gespannt auf die kommenden Monate und die weitere Entwicklung.

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Trotz der hohen Zahl der Kündigungen stehen weiterhin viele Leser*innen hinter der taz und dem Prinzip der Freiwilligkeit. Wir freuen uns über die stetig anwachsende Community und möchten allen danken, die mitmachen und taz-Unterstützer*innen sind. Jeder Beitrag – egal ob 5,- Euro im Monat oder 200,- Euro im Jahr – hilft uns auf dem Weg der konzernunabhängigen Finanzierung der digitalen taz.