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Entspannen auf JamaicaIm Paradies für Schwanzfixierte

Ein Rundgang über das Berggelände Mounttambrin Theater and Gallary Garden eröffnet ganz ungewöhnliche Ausssichten: Pimmel, wohin man nur schaut.

Im Gallery Garden wird dem Phallus gefrönt. Bild: kallejipp / photocase.com

MOUNTAMBRIN taz | Der Blick vom Aussichtsturm auf dem Mount Tambrin ist atemberaubend. Bei wolkenlosem Karibikhimmel kann der Besucher aus dem Fenster der aus Kalkstein gemauerten engen Konstruktion das Auge über die grüne Insel Jamaika schweifen lassen. So beeindruckend die Fernsicht aber ist, Mount Tambrin zieht manchen durch ganz andere Aussichten in seinen Bann.

Von außen sieht der in die Höhe strebende Hohlkörper wie ein erigierter Penis aus. Bei einem Rundgang über das weitläufige Berggelände des Mountambrin Theater and Art Gallery Garden wird der thematisch rote Faden deutlich: Schwänze, wo Mann oder Frau nur hinschaut. Zentraler Ort ist der Brunnen vor dem Haupthaus. Atlas mit einem Riesenpenis. Auf seinen Schultern trägt er vielhändige Personen. Aus allen Körperöffnungen ergießt sich Wasser. Der jamaikanische Bildhauer Lesbert Lee hat den phallusdominierten Skulpturenpark geschaffen. "Der Eigentümer hat mich um etwas Einzigartiges gebeten", sagt er auf die Frage, warum er erigierte männliche Geschlechtsorgane so dominant abgebildet hat.

Vor knapp 36 Jahren hat der deutsch-jamaikanische Augenarzt und Maler Russell Gruhlke das Gelände in der Nähe von Darlinston in Südwesten der drittgrößten Karibikinsel gekauft.

Nach und nach verwandelte Maler Gruhlke das Areal in einen Blumengarten, dann in einen Naturpark, und vor ein paar Jahren wurde das ehemalige Ferienhaus zusätzlich zu einer Sechs-Zimmer-Nobelherberge ausgebaut. Die Kopfenden der Mahagonibetten und Schranktüren verzieren makellose geschnitzte Männerkörper mit Schwellkörpern. Auch die Endpfosten der Betten lassen an Deutlichkeit nichts vermissen.

Aber das "Paradies für Schwanzfixierte", wie eine Jamaikanerin Mountambrin beschreibt, hat nicht durch seine Phalluskunst Aufregung verursacht, sondern durch sein Theater Furore gemacht. Mehrmals im Jahr begrüßt Gruhlke international bekannte Musiker, die im teilweise in den Berg eingelassenen Theatergebäude auftreten. Die Lees-Skulpturen sind auch dort nicht zu übersehen, auch die Malereien von Gruhlke mit gierigen Mündern und drängenden Phalli nicht.

Jamaikanische Tageszeitungen übergehen allerdings die phallischen "Aussichten" mit Diskretion, wenn sie von den Konzerten berichten. Nicht ohne Grund: Homosexuelle sind in Jamaika Ächtung und Gewalttätigkeiten ausgesetzt und "homosexuelle Handlungen" werden strafrechtlich verfolgt.

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3 Kommentare

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  • A
    anke

    Wieso hat der jamaikanische Bildhauer Lesbert Lee ausgerechnet Penisse zum Thema seines Skulpturenparkes gemacht, wenn der Eigentümer des Areals ihn um "etwas Einzigartiges gebeten" hat? War das bei rund 3,5 Milliarden Schwänzen weltweit nicht wenigstens eine einzige Nachfrage wert, Herr Dillmann? Erklärt sich dieser seltsame Widerspruch für einen Mann etwa ganz von allein? Und was ist dann mit den 3,5 Milliarden Frauen, die es gibt auf dieser Erde? Schreiben Sie für die etwa nicht?

  • Z
    zinowski

    da hab ich bei der überschrift boshafter weise erst mal gedacht,das es sich hier um einen artikel handelt ,über die emanzipierte linksliberale frau mittleren alters,die auf jamaika oder den kap verden ihren urlaub verbringt,und sich zur besseren orientierung einen einheimischen "fremdenführer" mietet.

  • H
    hekate

    IGRUSELIG!!!!!!!!!!