: Entschuldigungen? -betr.: Podiumsdiskussion zur Kindergartensituation am 29.2.1996
Betr.: Podiumsdiskussion zur Kindergartensituation am 29.02.
Daß wir an diesem Abend keine grundlegende Wende in der u.a. Kindergartengebührendiskussion erreichen, war uns von vorneherein klar. Bloß wie die Politiker versuchten, sich für die getroffenen Entscheidungen zu entschuldigen, konnte auf Seiten der tief in der Thematik steckenden Elternvertreter nur schwer nachvollzogen werden.
Frau Senatorin Wischer gab, nach einigen einleitenden Worten meinerseits, gleich als ersten Satz zu, an diesem Abend schlechte Karten zu haben und zog sich mit ihren Argumenten zurück in die Sparproblematik. Anschließend versuchte sie mit Anmeldezahlen, (die unserer Überzeugung nach verschönt waren und nicht stimmten) die gereizte Stimmung zu beschwichtigen.
Anmerkung: „Frau Wischer, Sie dürfen nicht nur von Zahlen ausgehen, die die Statistiken der städtischen KTH's hergeben, bei freien Trägern sieht es teilweise ganz anders aus!“
Frau Striezel (CDU) verstrickte sich in die Abschaffung des Anschpruchs eines Sozialhilfeemfängers auf einen Kindergartenplatz. Anmerkung: „Frau Striezel, dieses haben Sie sehr wohl so gemeint (u.a. auf einer Sitzung am 19.01.1996)!
Frau Hense-Brosig (AFB) und Frau Linnert (Bündnis 90/-die Grünen) versuchten wenigstens, ihre Einstellung gegen die geplante Gebührenerhöhung zu vertreten und Frau Dr. Heide Rose (Amt für Soziale Dienste) mußte mit umfangreichem Zahlenmaterial und Prognosen ein wenig Eigenwerbung betreiben.
Frau Wulff (SPD) war die ganze Situation hinsichtlich der nicht klaren Eigenstandpunkte der Partei, merkbar unangenehm. Sie konnte leider so auch nicht mit ihrer Argumentation überzeugen.
Anmerkung: „Frau Wischer, wenn wir Sie darauf aufmerksam machen, daß viele Eltern ihre Kinder noch abmelden werden, entziehen wir Ihnen keinesfalls den Boden für Ihre Verhandlungen hinsichtlich des Ausbauprogramms, sondern bereiten Sie nur auf eine für Sie kritische Situation vor. Warum sollen wir die gleiche Stillhaltetaktik übernehmen, die seitens der Regierung Tag für Tag vorgegeben wird?Am nächsten Stichtag kann alles ganz anders aussehen.
Bedanken möchten wir uns noch bei Ihnen, daß Sie es wenigstens geschafft haben, die Geschwisterermäßigung „noch“ beizubehalten. Wir fragen uns nur, wie lange noch ? Michael Drost –
Gesamtelternbeirat ev. KTH's
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