: Entschädigung
■ betr.: Wiedervereinigung
Die Allianz für Deutschland ist von der Mehrheit unserer Bevölkerung beauftragt, den Weg der Einigkeit nach den Wünschen und Vorstellungen der Wähler in möglichst kurzer Zeit zu erreichen. Alle Schichten der betrogenen Bevölkerung haben - unterschiedlich in ihrem Wahlbekenntnis - ihre persönlichen Ansichten und Anliegen zum Ausdruck gebracht, und erhoffen von den zukünftigen „Mächtigen“ für die Zeit ihrer Verantwortung eindeutige und klare Grundlagen und Beschlüsse.
Das notwendige bleibende Vertrauen des Vollkes ist natürlich verbunden mit der Erfüllung gegebener Versprechen und propagierter Zielstellungen zu den Wahlen, und auch mit dem Erkennen ernster Absichten zur ehrlichen Bewältigung der Vergangenheit sowie zur offiziellen gesetzlichen Wiedergutmachung aller Schäden und Unrechttaten politischer Willkür. Viele Tausende aufrechte Mitbürger haben in ihrem Leben durch politische Gesinnungsjustiz im SED-Staat Strafen, unterschiedliche Verfolgungen und Einschränkungen ihrer Persönlichkeit erdulden müssen, während die Stützen und Funktionäre in unterschiedlichen offenen und getarnten Positionen und Wertgrößen „Verdienste“ und Judaslohn kassierten, ja sogar bis heute Anrechte und Bezüge aus dieser Unrechtsepoche in Anspruch nehmen!
Wenn auch in den Wahlversprechungen nicht besonders betont, gehört es sicherlich zu den Aufgaben und moralischen Pflichten eines zukünftigen Rechtsstaates, gesetzliche Grundlagen zu schaffen, die eine umfassende Rehabilitierung und Entschädigung für die zu Unrecht Bestraften und Gemaßregelten kurzfristig ermöglichen.
Horst Popper, Eisenhüttenstadt
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