KUNDUS-LUFTANGRIFF: Entschädigung für Opfer fast abgeschlossen

BERLIN | Die Entschädigung der Hinterbliebenen und Verletzten des Luftangriffs bei Kundus ist so gut wie abgeschlossen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte gestern, dass nun bei etwa 90 Prozent der betroffenen Familien die administrativen Voraussetzungen für eine Unterstützung vorlägen. Laut stern.de soll jede Familie 5.000 US-Dollar erhalten. Die Zahlungen werden offiziell nicht als Entschädigung deklariert, sondern als „freiwillige Ex-Gratia-Unterstützungsleistungen“ des Bundes, um weitere Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

Für jede Familie eines oder mehrerer Opfer wird ein Bankkonto in Kundus eingerichtet, zu dem die Witwe, der nächste Verwandte des Toten oder der überlebende Verletzte allein zugangsberechtigt ist. „Wir wollten unbedingt vermeiden, dass das Geld in falsche Hände kommt“, so der Bundeswehrkommandeur in Kundus, Oberst Zudrop. Angehörige der Opfer im von Taliban kontrollierten Bezirk Chahar Darra äußerten sich erfreut, dass sie nun finanzielle Hilfe erhalten: „Wir dachten, da würde nie mehr was passieren“, sagte der Vater eines Getöteten. (afp)