Entmilitarisierte Zone in Israel: Syrische Panzer auf Golanhöhen

Drei Kampfpanzer und zwei Transportfahrzeuge der syrischen Streitkräfte sind in die entmilitarisierte Zone auf den Golanhöhen eingedrungen. Israel legte Beschwerde bei der UN ein.

Syrische Panzer, hier zu sehen an der türkisch-syrischen Grenze im Oktober, sind auf die Golanhöhen vorgedrungen. Bild: reuters

BEIRUT dapd/dpa | Drei syrische Panzer sind am Samstag nach israelischen Angaben in die demilitarisierte Zone auf den Golanhöhen eingedrungen. Die Panzer hätten offensichtlich im Kampf mit syrischen Rebellen das Feuer eröffnet, sagte eine Sprecherin der Streitkräfte am Samstag auf Anfrage in Tel Aviv. Die israelischen Streitkräfte auf dem Golan seien in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Trotz einer Beschwerde Israels bei den Vereinten Nationen gegen die Verletzung des Waffenstillstandsabkommens von 1974 seien die Panzer auch am Samstagabend noch in dem Ort Bir Ajam gewesen. Die Panzer sowie zwei gepanzerte Transportfahrzeuge seien wenige Kilometer von israelischen Stützpunkten entfernt vorbeigefahren, berichtete die Nachrichtenwebsite Ynet. Zuvor seien bereits mehrere Mörsergranaten in der demilitarisierten Zone eingeschlagen, berichtete die Seite. Der Beschuss könnte der Auslöser für ein Feuer am Berg Hosek nahe der Grenze am Samstag gewesen sein.

Die relativ zurückhaltende Reaktion der israelischen Streitkräfte deutete darauf hin, dass sie die Panzer nicht als direkte Bedrohung wahrnahmen. Israel hatte die Golanhöhen im Sechstagekrieg 1967 erobert und später annektiert.

Zuvor hatten syrische Aufständische einen Luftwaffenstützpunkt im Norden des Landes angegriffen und sich schwere Gefechte mit Regierungstruppen geliefert. Die Rebellen hätten die Basis Taftanas in den frühen Morgenstunden angegriffen, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Die Kämpfe dauerten bis zum Nachmittag an.

Strategisch wichtige Landstraße

Taftanas liegt nahe der strategisch wichtigen Landstraße zwischen der Hauptstadt Damaskus und der Wirtschaftsmetropole Aleppo. Auf dem Stützpunkt sind vor allem Hubschrauber stationiert.

In einem von Aktivisten im Internet veröffentlichten Video war zu sehen, wie Aufständische von einem Fahrzeug aus Raketen abfeuerten. Außerdem waren über Gebäuden aufsteigender Rauch und eine Startbahn zu erkennen. Das Video wirkte authentisch und deckte sich mit weiteren Berichten aus der Region.

Unter den Rebellen seien auch Angehörige der islamistischen Gruppe Dschabhat al Nusra gewesen, berichtete die Beobachtungsstelle. Die Mitglieder der vom Terrornetzwerk Al-Kaida inspirierten Organisation gelten als erfahrene und disziplinierte Kämpfer. In den vergangenen Monaten griffen sie immer wieder Stellungen der Streitkräfte im Norden des Landes an.

Mit der Offensive gegen Luftwaffenbasen versuchen die Rebellen offenbar, die Lufthoheit der syrischen Streitkräfte zu brechen. Zuletzt hatte die Luftwaffe ihre Angriffe erheblich ausgeweitet und dabei auch zahlreiche Zivilisten getötet.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.