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Entgeistert-betr.: "Geisterpolitik von mentalen Teddybären", taz vom 26.7.88

betr. „Geisterpolitik von mentalen Teddybären“, taz v. 26.7.88

Nicht nur der Geist der Geisteswissenschaften heißt Restauration. Auch der Geist mancher Schreiberlinge scheint eher reparaturbedürftig...

Möchte hier jemand das Bildungsniveau der Leserschaft auf die Probe stellen, seine hochgeistigen Ergüsse vor einem breiten Publikum ablassen, ohne die Zielvorstellung, daß man dieses Produkt nach einmaligem Lesen verstehen können sollte... oder bindet uns hier schlichtweg jemand einen (Teddy-)Bären auf??

Mich überkommt noch während des Lesens die Sucht. Die Sucht, nein zu sagen, zu solcher Anhäufung nicht gerade alltäglicher Begriffe, die zu allem Überfluß nicht immer glücklich in den Kontext eingebettet sind.

Ich verlasse deshalb lieber das Prinzip der Neutralität, gleite ab ins Negative und interpretiere diesen geschwollenen Artikel (vielleicht hat er Mumps?) nach meinem Gutdünken. Positiver Aspekt des Artikels: Lieferant größerer Mengen Gesprächsstoffs.

Dennoch kauf‘ ich mir lieber 'ne Packung Gummibären, leg mich mit meinem Teddy ins Bett und träum‘ von auf-die -Sprünge-Helfern für gewisse Verfasser schwer verdaulicher Literatur.

Sabine Kaiser, Stuttgart

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