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Energischer Aufsteiger

■ Sergej Kirijenko, Rußlands geschäftsführender Ministerpräsident, soll die neuen Impulse geben

Seit gestern ist Sergej Kirijenko (35) erster stellvertretender Ministerpräsident der Russischen Föderation. Präsident Jelzin hat das Amt des Premiers selbst provisorisch übernommen, legt aber die Hauptarbeit bei der Bildung der neuen Regierung auf Kirijenkos Schultern. Noch vorgestern fungierte der Mann aus Nischni-Nowgorod als Minister für Energieversorgung. Muße, sich auf diesem Posten einzugewöhnen, hat er kaum. Erst im November letzten Jahres übernahm er das Ressort.

Wie so viele in den russischen Korridoren der Macht begann Jelzins neuer erster stellvertretender Regierungschef seine Karriere als Mitglied des Komsomol, des Jugendverbandes der Kommunistischen Partei der UdSSR. Als „alten Komsomolzen“ kann man ihn aber kaum bezeichnen, denn das zu werden, fehlte ihm die Lebenszeit. Neben seinen Aktivitäten als Jugendfunktionär qualifizierte er sich bis zum Zusammenbruch der UdSSR auf diversen Hochschulen als Schiffahrtsingenieur und in einem zweijährigen Kurs als „Finanz- und Bankmanager“.

Weiter pendelte Kirijenko im postsowjetischen Raum zwischen Business und Politik. So gründete er eine Bank und wurde Präsident einer Ölgesellschaft, beriet aber auch fix den damaligen Gouverneur seiner Heimatprovinz, Boris Nemzow. Vielleicht kann sich Kirijenko nun endlich einmal auf einem Posten einnisten. Der abgesetzte Wiktor Tschernomyrdin hofft, der tüchtige Junge möge auch ganz offiziell Ministerpräsident werden.

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