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Energiekonzept der BundesregierungAtomkraft? Das war's!

Mit dem schnellen Ausstieg hat sich Umweltminister Röttgen gegen die FDP und Teile der Unions-Fraktion durchgesetzt. Die Frage ist nun: Wer profitiert? Und wer muss zahlen?

Bald nur noch technische Baudenkmäler? AKWs in Deutschland. Bild: dpa

BERLIN taz | Joachim Pfeiffer ist wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Dort gilt er, wie der stellvertretende Fraktionschef Michael Fuchs, als Freund der Atomkonzerne. In der Fraktion ist er oft gegen Umweltminister Norbert Röttgen aufgetreten.

Viel zu teuer sei der Ausstieg, zu hastig, "volkswirtschaftlich nicht sinnvoll" und "kein Grund zum Feiern", sagte der Waiblinger Abgeordnete der taz. Doch eigentlich hat er bereits aufgegeben: "Es ist eben so, dass fast 80 Prozent der Bürger den Atomausstieg wollen", sagte er in breitem Schwäbisch. Mit der Niederlage der Pro-Atom-Fraktion hat er sich offenbar abgefunden. Nicht klaglos, aber vollständig. Auch die taz müsse sich nicht mehr sorgen, dass das Ende der Atomkraft nur vorläufig sei: "Die Messe ist gesungen." So klingt keine Kampfansage, die auf Revanche hofft, so rollen Geschlagene die Fahne ein.

Norbert Röttgen indes vibriert geradezu vor Freude. "Wer hätte gedacht, dass wir dies in drei Monaten schaffen?", jubelte er am Montag. Der Atomausstieg sei ein "Meilenstein" und ein "zentrales Projekt für Deutschland". Ein "gesellschaftlicher Kampfkonflikt" sei endlich gelöst worden. Dass Schwarz-Gelb vor ein paar Monaten diesen Konflikt erst wieder entfachte hatte, soll keine Rolle mehr spielen.

Kleine Erfolge der FDP

In der Tat hat sich Röttgen, der einen schnellen Ausstieg wollte, weitgehend durchgesetzt - vor allem gegen die FDP, die sich auf den letzten Metern als Ausstiegsskeptiker zu profilieren versucht hat. Acht AKWs werden nicht mehr angeschaltet, die anderen sukzessive, alle zwei Jahre eins, bis 2022 alle vom Netz genommen sind. Bei Bedarf soll eins von den acht stillgelegten AKWs als Reserve bis zum Jahr 2013 bereitstehen, was die FDP als einen ihrer wenigen Erfolg verstanden wissen möchte. Die Brennelementesteuer bleibt und wird die Energiekonzerne gut ein Milliarde Euro pro Jahr bis 2016 kosten. Das war "auch nicht mehr kriegsentscheidend", sagt Joachim Pfeiffer. Die FDP erhofft sich davon vage, dass so der Spielraum für Steuersenkungen vielleicht größer wird. Allerdings wird das Konzerngeld für die Renovierung des Atommülllagers Asse gebraucht.

Neben dem stufenweisen endgültigen Aus für die Atomkraft will Schwarz-Gelb den Anteil der erneuerbaren Energien auf 35 Prozent verdoppeln. Vor allem große Windkraftanlagen im Meer sollen Strom für die Industrie in Süddeutschland liefern. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) rechnet nur mit moderaten Preissteigerungen von etwa einem Cent pro Kilowattstunde. Das sind, so Rösler, für eine vierköpfige Familie Mehrkosten von 40 Euro im Jahr. Allerdings werden die normalen Stromverbraucher über Umwege künftig noch mehr Firmen subventionieren: Rund 4.000 mittelständische Unternehmen sollen Hilfen bei steigendem Strompreisen bekommen - bis zu maximal 500 Millionen Euro im Jahr.

Bau von Stromtrassen forciert

Die Richtung der schwarz-gelben Energiewende ist klar: Man setzt auf Gaskraftwerke und großtechnologische Offshore- Windparks. Bis 2020 müssen bis zu 4.500 Kilometer neue Stromleitungen gebaut werden, vor allem von Nord nach Süd. Deshalb werden Planung und Bau von Stromtrassen forciert. Statt zehn soll es nur noch vier Jahr dauern, für die Planung zeichnet künftig der Bund und nicht mehr die Länder verantwortlich.

Allerdings sollen dabei Bürgerbeteiligungsrechte nicht eingeschränkt, sondern ausgeweitet werden. Wie diese Wunder vollbracht wird, konnten am Montag die Minister Philipp Rösler und Peter Ramsauer (CSU) der Hauptstadtpresse allerdings nicht schlüssig darlegen.

Bauminister Ramsauer zufolge werden "70 Prozent der Energie in Gebäuden und beim Verkehr" verbraucht. Deshalb will Schwarz-Gelb die Wärmedämmung fördern, mit zinsgünstigen Krediten und steuerlicher Absetzbarkeit für energiesparende Sanierungen. Kosten: rund 3 Milliarden Euro.

Das ist, nach dem Atomausstieg, noch eine Rolle rückwärts für Schwarz-Gelb. Denn genau die Mittel für die energetische Gebäudesanierung hatte man 2009 als Erstes rabiat gekürzt. Eigentlich bleibt jetzt nur noch die gesenkte Mehrwertsteuer für Hoteliers. Wenn das auch noch kassiert wird, hat diese Regierung das Kunststück vollbracht, sich selbst zurückzunehmen.

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17 Kommentare

 / 
  • V
    vic

    "Das war's"

    für heute.

    Doch was ist morgen?

  • A
    A.Grech

    > Der Atomausstieg sei ein "Meilenstein" und ein

    > "zentrales Projekt für Deutschland".

     

    Das ist gerade das Problem. Wenn man mal die "zentralen Projekte" der letzten Jahrzehnte:

     

    - Atomeinstieg (80% Strom aus Kernenergie)

    - Wiedervereinigung

    - Euro

     

    sich ansieht, dann kann man schon mal eines sagen: es wird ganz sicher nicht so laufen wie ursprünglich gedacht.

  • C
    Christophe

    Deutschland wird sauber; sollen doch die Franzosen ein weiteres Dutzend Meiler bauen, um den Strom zu liefern, und womöglich auch noch den Dreck aus deutschen Meilern behalten, anstatt ihn nach sog. Wiederaufbereitung an den Absender zurückzuschicken!

  • E
    Elena

    Die Atomenergie war eine faire, marktwirtschaftliche Energie, an der Solarenergie werden hauptsächlich die hochsubnventionierten Solar-Konzerne ihre Milliarden verdienen.

     

    Der Atom-Ausstieg wurde von den Grünen Turbo-Kapitalisten beschlossen, um die Bevölkerung auszubeuten.

  • DW
    Dr. Wolf Bergmann

    Betrifft: Merkel verkündet Atomausstieg

    vom: 07. Juni 2011

    Mein Thema: Atomausstieg der Regierung ein Meilenstein?

     

    Was uns als Meilenstein des Atomausstiegs von der Regierung präsentiert wird, ist eine Riesen-Mogelpackung. Bis zum Jahr 2022 sollen in Deutschland Atomkraftwerke weiter betrieben werden. Das bedeutet: weitere 11 Jahre sollen wir ein mögliches Restrisiko tragen, weitere 11 Jahre soll täglich Atommüll produziert werden, weitere 11 Jahre soll die Bevölkerung trotz Tschernobyl und Fukushima auf einen endgültigen Ausstieg warten. Das ist eine Verhöhnung aller bisherigen und zukünftigen Opfer von Tschernobyl und von Fukushima. Das ist eine Missachtung des Mehrheitswillens der Bevölkerung. Es reicht uns mit GAUs, Super GAUs und unzähligen Störfällen, die das Leben und die Sicherheit der Menschen gefährden. Die Energiekonzerne RWE, EON, EnBW und Vattenfall hatten seit Tschernobyl 25 Jahre Zeit sich auf erneuerbare Energien umzustellen.

     

    Jetzt sollen wir - die Steuerzahler - auch noch durch angedrohte höhere Stromkosten die Energiewende bezahlen, während die Betreiber der Atomkraftwerke bis 2022 weiter händereibend ihre täglichen Gewinne in Millionenhöhe einfahren. Der Ausstieg ist machbar Herr Nachbar und zwar sofort. Packen wir es an.

     

    Dr. Wolf Bergmann

    72074 Tübingen

    Hermann-Kurz-Strasse 27

  • G
    guntherKummerlande

    Atomenergie wurde anfangs stark subventioniert

    bis Sie industriell unersetzbar schien und

    muss es noch auf x *100.000 Jahre.

    Eine radioaktive Katastrophe in solchen Zeitspannen

    in Deutschland ist ein sicheres Ereignis.

    Ja sogar viele radioaktive Debakel sind

    sicher in Deutschland in ganz Europa und

    Nordafrika und weltweit.

     

    Wir können nur beweisen, dass die einmal

    für unersetzlich gehaltene Atomindustrie

    nur aufgrund unserer psychologischen

    Gewohnheit, Technologieeitelkeit,

    Pseudourteilskraft sehr wohl ersetzbar ist.

    Diesen Beweis müssen wir mutig antreten.

    Denn letzlich ist es der Fehlglaube, dass

    Wohlstand immer nur mit noch mehr Risiko

    erkauft werden muss.

    Das der genußvolle Apfel von Eva immer

    zwangsweise mit dem Ausstoß aus dem Paradies

    verbunden ist, und also Energie in Hülle

    und Fülle immer mit lebensgefährlichen

    Risiken durch Klimaveränderungen oder Strahlentod

    abgewogen werden müsse.

    Diese christlich motivierte Kapitalismus- und

    Lebenslüge muss als solche entgültig vor

    aller Welt aufgedeckt werden!

  • V
    vic

    @ Martin

     

    Vielleicht weil Atomkraftgegner gerne Ökoterroristen genannt werden?

  • H
    Hasso

    Erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze für viele und keine Gelddruckmaschinen für Oligarchen. Das Geld, was zum Volk kommt geht in die Wirtschaft und in die Rentenkassen und wird nicht von den Spekulanten verzockt. Auch mal positiv sehen das ganze.

  • E
    EU-Gegner

    an Seim:

     

    Der Extremismus damals hat Millionen von Menschen das Leben gekostet und du vergleichst jetzt die Atomkraftgegner die Millionen von Menschenleben retten wollen mit den Nazis? Bist du völlig angefressen? Welche Lobby hat dir denn für diesen Hetzkommentar zu Volksverarschung Gelder "gespendet"

     

    Und was heißt hier Hetzausstieg. Sind 11 Jahre gehetzt? Das sind 11 Jahre zuviel. Klar die Atomlobby hätte gerne noch weitere 30 Jahre die Welt gefähret und dabei Milliarden verdient. Der verhagelt es jetzt das Konzept. Aber moderne Manager denken doch sowieso nur an das nächste Quartal oder die Jahresbilanz.

  • Z2
    Zyniker 2

    Der Ausstieg in den nächsten 11 Jahren ist eine grob fahrlässige Gefährdung der Bürger. Jeder der sich mit den Risiken der AKW´s und der Atomkraft auch nur halbwegs auskennt sollte für die sofortige Abschaltung sein. In 11 Jahren könnten schon 1000de tot oder verstrahlt sein, ganze Gegenden unbewohnbar. Es muß nur mal was passieren. Man lässt ja auch keine scharfe Fliegerbombe auf nem Spielplatz rumliegen und sagt: "in 10 Jahren räumen wir die da weg."

    Das der Atomausstieg Geld kostet ist eine unverschämte aber immer wiederholte Lüge. Durch Wegfall von Subventionen und den Kosten für Atommüllentsorgung in der Zukunft würde der Streuerzahler Milliarden jedes Jahr sparen.

    Der Strom müsste billiger werden. Engpässe bei der Versorgung sind völliger Blödsinn. Unsere anderen bereits bestehenden Kraftwerke könnten heute uns schon alleine mehr als zu 100 % versorgen. Wir brauchen keine neuen Kohlekraftwerke und auch keinen Strom aus dem Ausland, dass sind definitiv Lügen.

    Unsere Politiker sind moralisch dermaßen verkommen, die arbeiten nur noch im Auftrag der Großkonzerne und setzen sich dreist über alle Regeln und Anstand der Demokratie hinweg. Die arbeiten schon lange nicht mehr für das Wohl des Landes und der Bürger. Die Gesundheit und das unversehrte Leben der Bürger bzw. der Massen ist denen "scheißegal" geworden. Für mich stehen unsere Politiker mittlerweile auf einer Stufe mit Drogen- und Menschenhändlern. Kriminelle durch und durch. Die Bildung einer Anti-Korruptionsbehörde die gegen Politiker und Lobbys ermittelt und die verstaatlichung von Versorgungseinrichtungen wären jetzt wichtige und notwendige Schritte.

  • J
    JanG

    In Deutschland läuft zur Zeit ein Sozialexperiment ab, das erhebliche Folgen haben wird. Mehrere Jahre lang wurden die Menschen von den Medien systematisch einseitig und sachlich falsch über das Energieproblem informiert – also desinformiert – , was zu irrealen Vorstellungen über Chancen, Kosten, Gefährdungen und Auswirkungen von Energietechniken geführt hat. Profiteure dieser Entwicklung sind politische Parteien, die diese Entwicklung nach Kräften gefördert haben, wobei die Verbreitung von Angst als Mittel der Politik mit beängstigendem Erfolg eingesetzt wurde.

     

    Bereits vor dem Fukushima-Unglück hatte die Regierung vor den Medien kapituliert – das Energiekonzept vom Herbst 2010 ist der Beweis dafür. Die extreme Angstwelle, die die deutschen Medien – als einzige auf der Welt – aus der Fukushima-Katastrophe erzeugten, stürzte die hilflose Regierung in einen hektischen Aktionismus, der in seinen Widersprüchen auch noch die Reste einer Energiepolitik ruinierte.

     

    Von einem besonnenen, verantwortlichen Handeln ist nichts zu erkennen. Im Ausland beobachtet man Deutschland mit Befremden. Vom G8-Gipfel wurde berichtet, daß die übrigen Industrieländer die Entwicklung in Deutschland als seltsames, riskantes Experiment ansehen, das mit einem wirtschaftlichen Desaster enden könnte.

     

    Dennoch ist die deutsche Angstpolitik nun Wirklichkeit. Für eine Hoffnung auf eine Rückkehr zu einer realistischen Politik besteht für mehrere Jahre kein Anlaß. Erst nachdem massive Schäden eingetreten sind, die sich politisch auszuwirken beginnen, könnte es zu einer Rückbesinnung kommen, allerdings wohl nicht innerhalb der zur Zeit im Bundestag vertretenen Parteien.

     

    Daß sich ein führendes Industrieland ohne real existierenden Probleme nur aus Angst selbst wirtschaftlich ruiniert, ist in der Geschichte einzigartig.

     

    Autor: Dr. Jürgen Keil

    Quelle: u.a. hier http://www.kerngedanken.de/?p=582

  • A
    Anatol

    Noch im Herbst letzten Jahres feierte die grenzdebile Bundesregierung den sogenannten „Atomkompromiss“, der eine Laufzeitverlängerung bis 2050 vorsah als Revolution.

    Nachdem die Schwarz/Geld-Regierung das „ErneuerbareEnergienGesetz“ (EEG) auf einen Torso zurechtgestutzt hatte (Fördersummen gekürzt), war dies der zweite Schlag gegen die gesamte Bevölkerung und in der Tat die Verkehrung einer Revolution. Der Lobby aus Stromkonzernen und Banken hat die CDU/CSU/FDP die Zukunft von Millionen Menschen geopfert, ohne mit der Wimper zu zucken.

    Nun, nach Fukushima rudern sie wieder zurück. Das EEG bleibt weiterhin stark beschädigt und hat an Wirksamkeit verloren.

    Dies hat gute Gründe. Denn das EEG war recht klug so angelegt, dass auch Kleinerzeuger von der Förderung erneuerbarer Energien planbar profitieren konnten und so eine dezentrale Stromproduktion aufgebaut werden sollte und auch konnte, wie sich in den ersten Ansätzen zeigte.

    Dies bedrohte die zentralisierte (Großkraftwerke) Erzeugungs- und Machtstruktur der vier Stromkonzerne RWE, EoN, Vattenfall und EnBW. Deswegen musste dem Gesetz dringend die Zähne gezogen werden. Plötzlich war von Offshore-Windparks und DESERTEC die Rede. Wiederum zentralisierte Strukturen, mit denen man die Menschen in Abhängigkeit halten kann und Druck in jeder Hinsicht ausübern kann. Die Gewinne aus der Produktion wollen die Konzerne, die Banken und auch Versicherungen abschöpfen. Wo kämen wir hin, wenn der Fortschritt allen Menschen zu Gute käme? Deswegen hat Schwarz-Geld das Gesetz geändert und die Laufzeiten verlängert.

    Nach dem schweren Kernkraftunfall in Fukushima gab es Widerstand und man überlegte sich eine neue Taktik. Um ein Zugeständnis bei den KKW-Laufzeiten kamen sie diesmal nicht herum. Also wurden die Laufzeiten auf 2022 begrenzt. Etwa auf den Zeitpunkt, auf den der rot-grüne Ausstiegsplan die Laufzeiten schon begrenzt hatte.

    Nun versuchen die Handlanger des Kapitals auch noch sich als Umweltparteien, als Bekehrte, ja gar als die eigentlichen Atomausstiegsparteien zu gerieren. Das ist ein besonders schmerzhafter Schlag ins Gesicht der Bevölkerung.

    Ein sofortiger Ausstieg ist nötig und wäre auch machbar gewesen, wenn diese Regierung nicht vom ersten Tag an den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren aus o.g. Gründen behindert hätte.

    Diese Regierung tut nun alles dafür, dass die Stromkonzerne mit Großprojekten in Sachen Erneuerbare Energien (Offshore Windparks, Desertec usw.) die Zentralmacht über die Stromerzeugung und damit auch die zukünftige Preisgestaltung behalten. Das Kartell aus vier Konzernen und die Banken (Anteilseigner) bestimmen weiterhin die Preise und ihre eigenen Gewinne. Die Stromkunden werden diesem Kartell von der Bundesregierung (ausführendes Organ der Wirtschaft und Finanzbranche) weiterhin ausgeliefert.

     

    Wer sich für die Zusammenhänge im Detail interessiert, sollte unbedingt Hermann Scheers Buch „Der enrgethische Imperativ“ lesen. Dort sind alle Zusammenhänge der letzten 40 Jahre analysiert. Eine mögliche und wünschenswerte Zukunft der weltweiten Energiepolitik und -versorgung werden darin dargelegt.

  • M
    Martin

    Warum heißen bei der taz Leute, die für Atomkraft sind, immer "Freunde der Atomlobby" oder "Büttel des Großkapitals", Leute, die für Solarnergie sind, aber "weitsichtig" oder "auf Nachhaltigkeit bedacht"? Bitte nennt doch auch die Freunde der Solarenergie als das, was sie sind, nämlich "Büttel der hochprofitablen, hochgeradig kapitalistischen Solar-Konzerne" oder eher "von Solarworld Bestochene Großverdiener". Danke.

  • V
    vic

    Für mich bleibt die wichtigste Frage:

     

    Weshalb glauben das offenbar so viele nur allzu bereitwillig?

  • S
    Seim

    Typisch Deutsch, hauptsache in Extreme ausarten.

     

    Zu 1933 kein Unterschied, die Leute haben Pseudo-Bedürfnisse und agieren extrem, ich dachte, man hätte etwas gelernt. Der Hetz-Atomausstieg hat im Ansatz gezeigt, dass in Deutschland der Extremismus salonfähiger denn je scheint.

  • JD
    Jörg Dürre

    Kann mir bitte jemand vorrechnen oder zeigen, woher die steigenden Stromkosten für die Mittelständler kommen sollen? Der Hoppenstedt nennt über 100.000 Mittelstandsunternehmen unter 200 Mitarbeitern.

     

    Wenn 96.000+ Mittelständler einen Teil ihrer heutigen Energiekosten in Effizienzmaßnahmen und hoffentlich auch eigene Erzeugung (einfachst durch Solarthermie und Photovoltaik) vermeiden, dann bleibt eine Menge der bisherig verbrauchten Energie für genannte 4.000 Mittelständler übrig. Das könnte sich durch Wettbewerb auf den Preis vergleichsweise günstig auswirken.

    Tausende kleine Mittelständler am anderen Ende zahlen vermutlich heute noch höhere Stromkosten, als sie es schon heute mit eigenen Photovoltaikanlagen müssten.

     

    Es wäre so einfach, setze die Bundespolitik verlässliche Regeln und Anreize. KWK BHKW Anlagen vor Ort, PV aufs Dach und über die Parkplätze, kleine Windkraftanlagen, etc. würden für einen erheblichen Anteil der Unternehmen die Energiekosten senken.

     

    Da Photovoltaikstrom auf der Fläche schon heute weniger als die Offshore Wind-Vergütung kostet (keine 18 Cent/kWh) kann ich die Panik der Energiekonzerne und die Hast mit den Gesetzen gut verstehen.

     

    Denn Sonnenstrom wird schnell noch billiger werden und jeder mitdenkende Privatmensch hängt sich dann wenige Module an den Balkon und erzeugt erstmal zehn Prozent seines Strombedarfs selbst billiger. Bin schon gespannt auf das Gesetz, was genau dies verbietet oder verhindert.

  • T
    tsitra

    Kümmerliches Ergebnis, aber auch kein Wunder, wenn

    nur cirka 3% gegen Atomkraft sind...

     

    Wenn die musikalischen Kompetenzen einer Person sich darauf beschränken, dass sie auf der Blockflöte "Alle meine Entchen" spielen kann, sollte sie sich nicht als Musiker bezeichnen.

    Wenn jemand die SPD und/oder die Grünen wählt und mal irgendwann irgendwo äußert, dass er/sie gegen Atomkraft ist, solte er/sie sich nicht als Atomkraftgegener/in bezeichnen.

    Denn irgendwie können die laut jahrelangen Meinungsumfragen 67% Atomkraftgegener

    aller Deutschen wohl keine tatsächlichen Atomkraftgegner sein, denn sonst sähe die

    Wirklichkeit bezüglich Plutoniumproduktion (=Stromerzeugung durch AKW) anders aus.

     

    Die feste Größe mit denen die Machthaber, Wirtschaftsmanager und Politiker immer rechnen können

    ist, dass die allermeisten, wenn überhaupt, "den Hintern" (bzw. Herz, Hand und Verstand) nur für ein

    Kreuz auf dem Wahlzettel "hochkriegen".

     

    Es gibt daher sehr gute Gründe eine(n) Atomkraftgegner/in folgendermaßen zu definieren:

    Ein(e) Atomkraftgegner/in ist ein Mensch der aktiv Widerstand leistet, indem er/sie bereits seit

    vielen Jahren keinem Plutoniumproduzenten (AKW-Betreiber) sein/ihr Geld gibt und/oder

    häufig auf Demonstrationen und Blockaden seinen/ihren Unmut öffentlich äußert, außer dass

    er/sie eine Anti-AKW Partei wählt.

     

    Ich halte die Wahl eines ökologischen Stromversorgers für die weitaus effektivere und

    stilvollere Methode.

     

    Gemäß jahrelangen Meinungsumfragen sind ca. 67% der Deutschen gegen Atomkraft.

    Ein eindrucksvolles Beispiel dafür was Umfragen bzw. Statisiken taugen, denn deutlich weniger als

    fünf Prozent beziehen Ökostrom und noch viel weniger beteiligen sich häufig auf Demonstrationen und Blockaden.

    Umfragen und Statisiken sind oft das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind, bzw. bieten

    zahlreiche Auswertungs- also Deutungsmöglichkeiten.

     

    In diesem Fall dokumentieren sie, dass es massenhaft Schwätzer und Schwätzerinnen gibt oder massenhaft Menschen mit einer schäbigen "Wisch-mir-den-Hintern-ab-mach-mir-ein-Butterbrot-bind'- mir-die-Schuhe zu"-Mentalität herumlaufen.

    Es kann doch kein Zweifel daran bestehen, dass die Politiker die "Energiewende" nicht alleine hinkriegen wollen und können.

     

    Woran liegt es, dass laut etlichen Umfragen seit Jahren schon ca 2/3 aller Deutschen gegen

     

    Atomkraft sind, etliche auch "Grün wählen" aber nur ganz wenige den Strom bei einem

     

    Ökostromanbieter kaufen? Woran?

     

    Diese Anti-AKW-Gesellschaft wollte nun insbesondere seit "Tschernobyl" keine Atomkraft mehr.

    Politisch aktive Menschen hatten es geschafft, endlich den Strommarkt zu liberalisieren.

    Die AKW-Skeptiker bekamen nun endlich alternativ zu "Plutonium-Strom" etwas anderes

    , nämlich "Öko-Strom" angeboten und wollten den offenbar nun auch nicht und blieben daher

    beim "Plutonium-Strom". Passt zwar nicht so ganz... "macht aber nicht's"...

    Das alles erinnert mich sehr an eine Gruppe von grundlos verdrehten-motzigen Kindern.

     

    Wie sollen sich regenerative Energien in einem vernüftigen, also starkem Maß ausbreiten, wenn kaum

     

    jemand diese kauft? Wie soll das gehen?

     

    Welche Rolle spielen hier die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule?

    Überhaupt das ganze Erziehungswesen? (und Eltern, die eben genau dieses

    zulassen oder gar gutheißen?)

    Lehrerinnen und Lehrer hinken zu oft ihrer besonderen (!) Verantwortung sehr weit

    hinterher, auch weil sie selbst häufig charakterlich sehr defizitär sind

    und daher unter anderem z.B. eine ausgeprägte "Geiz ist geil" Mentalität pflegen.

    Sie sind oft in ihrer Wahrnehmung und ihrem Charakter so eingeschränkt, dass sie

    ein temporäres Glücksgefühl beim Kauf von (vermeintlich) billigem "Plutonium-Strom" wichtiger

     

    finden, als einen Strom, der ihren eigenen(!) Maßstäben (wie z.B. Vernuft, Gesundheit, Friedlichkeit,

     

    Nachhaltigkeit etc.) gerecht wird.

    "Megamäßige" Heuchlerei. Es ist als drehe sich mir der Magen um. Man möchte fliehen, aber wohin?

     

    Die armen Menschen, die wegen einer durch radioaktive Strahlung induzierte Krebserkrankung

    viel zu früh sterben oder einen geliebten Menschen viel zu früh verlieren!

    In einem gut recherchierten Wortbeitrag im Radio hies

    es einmal: "Schule ist ein denkbar schlechter Ort um Demokratie zu lernen"

    Lernen die Menschen "von klein auf", dass sie sowieso nicht viel machen können und

    kaum eine Mitbestimmung haben können?

    Lernen die Menschen, dass andere für sie die Arbeit erledigen bzw. erledigen sollen?

    Schule hat immer noch sehr viel damit zu tun, Kinder und Jugendliche zu etwas zu zwingen.

    Der Hauptgrund ist allgemeine Angst.

    Gruppen, egal welcher Größe, sehen sich in Konkurrenz zu anderen Gruppen ...Eine Erklärung

     

    würde hier zu umfangreich.

     

    Ich wünsche mir mehr Menschen, die sich darüber im Klaren sind, dass durch bloßes

    Reden noch nie "Weizen gesäht und Brot gebacken wurde" und Demokratie ganz besonders

    zur aktiven Mitgestaltung verpflichtet, anstatt alle vier Jahre die Verantwortung, an, in vielen Fällen,

    höchst zweifelhafte Charaktere, abzugeben.

     

    Gewissermaßen ist es die Wirklichkeit (jaja, ich weiß, es gibt so viele Wirklichkeiten...

    sogar eine Plutomiumart, die alle Vitamine enthält und die Libido steigern soll. ) die die Wahrheit konstituiert.

     

    An der Tatsache, dass immer noch massenhaft extrem giftiges Plutonium erzeugt wird, erkenne ich, dass der effektive(!) Widerstand erbärmlich ist.

     

    Und deshalb werden noch etliche Super-GAU Katastrophen

    passieren und Milliionen Menschen viel zu früh sterben

    Letzlich wird die ganze Erde verseucht werden, weil es zu wenig Atomkraftgegner(innen) gibt.