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Endspurt im US-VorwahlkampfEntscheidung in Ohio

Obama oder Clinton? Mit den Vorwahlen in Ohio könnte die Frage am Dienstag klar sein. Für Clinton bedeutet das einen harten Kampf um ihren Vorsprung.

Für Sie wird's knapp. Bild: ap

WASHINGTON taz Am Dienstag wählen in Ohio sowohl die Republikaner als auch die Demokraten. Die Republikaner kämpfen um 88 Delegierte. Spannend und entscheidend wird Ohio für die Republikaner allerdings nicht. John McCain hat im Rennen um die Kandidatur der Partei einen gewaltigen Vorsprung vor seinem Konkurrenten Mike Huckabee. Daran werden auch die Vorwahlen am Dienstag nichts ändern.

Völlig anders sieht es auf Seiten der Demokraten aus. Die Kommentatoren sind sich einig: Gewinnt Hillary Clinton Ohio und Texas nicht mit einem soliden Vorsprung, ist das das Ende ihrer Kampagne.

Da allerdings die Delegierten proportional verteilt werden, müsste Clinton schon einen haushoch Sieg einfahren, damit er Wirkung zeigt. Noch vor wenigen Wochen sah Clinton wie die sichere Siegerin aus. In Umfragen von letzter Woche konnte Barack Obama allerdings bis auf einen Prozent an seine Konkurrentin heranrücken.

Insgesamt geht es um 161 Delegierte. 49 davon werden im Verhältnis zum landesweiten Wahlergebnis verteilt. 92 Delegierte werden proportional nach den Ergebnissen in den 18 Wahlkreisen verteilt, 20 weitere dürfen auf dem Nominierungsparteitag im September frei entscheiden, wem sie ihre Stimme geben. Wichtig - weil aufgrund ihrer heterogenen Zusammensetzung unberechenbar - sind die Wahlkreise um die Hauptstadt Columbus, Dayton, Cincinnati und Cleveland.

Demographisch ähnelt Ohio dem Staat Wisconsin, wo Obama zuletzt haushoch gewann. 85 Prozent der 11,5 Millionen Einwohner sind dort weiß, rund 77 Prozent leben in städtischen Gegenden. Besonders Industriearbeiter sind in Ohio stark vertreten, eine Wählerschicht, auf die Clinton all ihre Hoffnungen setzt. Entsprechend dominierten Wirtschaftsfragen den Wahlkampf.

Interessant ist Ohio auch mit Blick auf die Wahlen im November. In den letzten Präsidentschaftswahlen hat sich Ohio als klassischer Swing-State erwiesen, weder Republikaner noch Demokraten können hier traditionell eine Mehrheit für sich reklamieren. 1992 und 1996 gewann der Demokrat Bill Clinton die Mehrheit der Stimmen, 2000 und 2004 holte sich US-Präsident George W. Bush alle 20 Wahlmänner, zuletzt mit äußerst knappen 50,8 Prozent. Auch dieses Jahr dürfte der Sieg in Ohio wieder ein Schlüssel zum Erfolg sein - der Wahlkampf wird dort nach der Vorwahl also erst richtig losgehen.

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