: Endlich wieder in die Schule
■ Bremer Abiturient hilft beim Wiederaufbau einer Schule in Ost-Mostar in Bosnien
Manche Bremer SchülerInnen werden die Sehnsucht ihrer AltersgenossInnen in Bosnien, endlich wieder eine geregelte Schule besuchen zu dürfen, nicht verstehen. Einer versteht es: Der frischgebackene Bremer Abiturient Tobias Bulling reist Ende August nach Mostar, um aus Mitteln der Organisation „Schüler helfen leben“ beim Aufbau einer Schule zu helfen.
Während des Krieges waren alle Schulen dicht. Seit Dezember 1993 läuft der Unterricht in 80 Kellerschulen im Schichtunterricht. Im Vorgarten eine Schule stehen Grabkreuze. „Die oberen Stockwerke sehen aus, wie ein zerschossener Rohbau“, erzählt Tobias Bulling. Ganze Fensterfronten fehlen. Die Türrahmen sind leer. Das Holz wurde verheizt.
Nach dem Motto „Keep on learning“ hat die bundesweite Schülerorganisation bereits 80 Schultafeln nach Ost-Mostar gesandt. Nun soll eine der Schulen mit 300.000 Mark von „Schüler helfen leben“ und Geld aus dem EU-Aufbautopf wieder hergestellt werden. Bremens Ex-Bürgermeister und heutiger Administrator der EU, Hans Koschnik, hat Tobias Bulling versprochen, die Miete für sein Büro zu übernehmen. Von dort wird der Schüler sechs Monate lang die „logistischen Probleme“ übernehmen, das Technische Hilfswerk setzt die konkreten Baumaßnahmen um.
Händeringend sucht Tobias Bulling noch ein Faxgerät, Computer und Anrufbeantworter sowie allerlei Bürokram vom Aktenordner bis zum Locher. Und natürlich sucht er noch weitere SchülerInnen.(Telefon: 231923). vivA
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