Endlich alle unter einem taz-Dach: Unsere neue Adresse

Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass die taz ohne ihr neues Haus keine Zukunft hätte.

So soll unser taz.café zukünftig aussehen Bild: E2A / Piet Eckert und Wim Eckert / Architekten

Fast zweieinhalb Jahre ist es nun her, dass der Steuerungsausschuss des Berliner Liegenschaftsfonds die gute Entscheidung traf, sein Grundstück Friedrichstr. 20–22 der taz für den Neubau ihres Verlags- und Redaktionsgebäudes anzubieten.

Seither ist echt viel passiert in der Gegend. Zunächst waren es nur Konzepte mit klangvollen Namen wie „checkpoint art“, entwickelt in jahrelangen „dialogischen Verfahren“ für ein „Kunst- und Kreativquartier“, das die vorhandenen Trümmergrundstücke mit den stadtteilprägenden provisorischen Parkplätzen rund um den ehemaligen Blumengroßmarkt in ein anspruchsvolles städtebauliches und soziales Ensemble zu verwandeln versprach.

Doch jetzt wird tatsächlich an allen Ecken und Enden gebaut und gebuddelt. Eine Erweiterungsfläche entsteht am Nordrand des Besselparks, an der östlichen Ecke der Baufelder wachsen die Werkstätten, Wohnungen, Läden und Restaurantflächen des „interkulturellen Mosaiks“ im „Metropolenhaus“, im Süden sieht man die ersten Etagen des „Integrativen Bauprojekts am ehemaligen Blumengroßmarkt“ (IBeB) der Selbstbaugenossenschaft – und im Westen schließlich schaut man in die Baugrube des taz.neubaus, aus der zurzeit zum Herstellen des geplanten Profils mit der gebotenen Vorsicht die Hindernisse der Hinterlassenschaften von Hunderten Jahren Bautätigkeit beiseitegeräumt werden.

Wie wichtig die Entscheidung für das Neubauprojekt der taz ist, spüren wir als Bewohner Berlins täglich hautnah. Die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbefläche steigt noch schneller als die Zahl der Baustellen. Andauernd kommen Leute vorbei, wollen wissen, wann wir ausziehen, um selbst die begehrte innerstädtische Lage zu übernehmen. Immobilienhändler klagen, für ihre Kunden keine Angebote mehr zu finden.

Endlich wieder alle unter einem taz-Dach

Immer klarer wird, was passierte, wenn die taz selber mieten müsste. Zur zentralen Lage im historischen Zeitungsviertel hätten wir bald keinen Zutritt mehr. Potenzielle Vermieter, die uns die Umbenennung der Koch- in die Rudi-Dutschke- Straße vergelten wollten, oder einfach nur der Druck des Marktes verbannten uns an den Rand des Geschehens. Ein großer Verlust für die Entwicklungsfähigkeit der taz, ihre Wahrnehmbarkeit und Interventionsfähigkeit!

Am 20. Januar 2016 hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die vollständige Baugenehmigung für den taz.neubau erteilt, am vergangenen Wochenende konnte der Vertrag zur Errichtung des Rohbaus unterzeichnet werden, die Ausschreibung für das darauf folgende Gewerk Fassade ist auf großes Interesse bei den bauausführenden Firmen gestoßen. In den kommenden Wochen werden wir uns intern nochmals genauer mit der Planung der Arbeitszonen und Büroetagen beschäftigen. Mit großen Schritten kommen wir dem Tage näher, an dem wieder alle Mitarbeitenden der taz unter einem Dach vereint am Gelingen des wunderbaren Projektes taz weiter arbeiten können.

Wenn Sie mögen, können Sie uns dabei beobachten. Mit einer Webcam vom gegenüber der Baustelle liegenden Hausdach wird der Baufortschritt viertelstündlich dokumentiert. Auf taz.de finden Sie ständig neue Berichte und Filme rund um unser Bauvorhaben.

ANDREAS BULL, taz-Geschäftsführer