: Endlich Geld für alle
betr.: „98.807.200.000 Mark“ (UMTS), taz vom 18. 8. 00
Endlich hat der Staat mit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen eine ganz neue Handlungsform gefunden: Was knapp ist und worüber der Staat verfügt, das wird versteigert. Marktwirtschaft eben.
Parkplätze vor der Haustür sind knapp – also eine Versteigerung zum Höchstpreis, Plätze für Bettler in Einkaufsstraßen, Baugenehmigungen, Green Cards – ich meine nicht die, die jetzt keiner haben will –, Asylplätze. Und warum nicht auch lukrative Arbeitsplätze: Wie viel Geld kann man für eine Professorenstelle bekommen, die ja immerhin eine Menge Einkommen und Privilegien bringt? Johann Sebastian Bach soll deshalb in Hamburg keine Organistenstelle bekommen haben, weil er nicht dafür zahlen konnte.
Wie auf einem Basar? Von wegen. Bei uns leitet das alles eine Regulierungsbehörde – garantiert nüchtern, ernst und alles in Akten festgehalten. MICHAEL ROTHSCHUH, Hamburg
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