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■ SrebrenicaEnde einer Enklave

Die muslimische Enklave Sebrenica im Osten Bosniens war im April 1993 zur UN- Schutzzone erklärt worden. Auf Drängen der bosnisch- serbischen Führung war die UNO bereit, die Stadt zu entmilitarisieren. Als die bosnischen Serben Ende Juni 1995 dann ihre Offensive gegen die Enklave begannen, waren die 40.000 BewohnerInnen den Angreifern schutzlos ausgeliefert. Nach tagelangen Artilleriebeschuß drangen am Sonntag, dem 9. Juli, Panzer der Serben in die Schutzzone ein.

Doch erst als sie drei Tage später ins Zentrum der Stadt vorrückten, flogen Nato- Flugzeuge einen Angriff zur Unterstützung der in Bedrängnis geratenen niederländischen Blauhelme in Srebrenica. Dies konnte die Eroberung aber nicht mehr verhindern. Mehrere tausend BewohnerInnen Srebrenicas schlugen sich zu Fuß bis nach Tuzla durch, der Großteil der Menschen wurde von den bosnischen Serben mit Bussen dorthin „evakuiert“. Rund 3.000 Männer der Enklave werden jedoch weiterhin vermißt. Sie mußten sich auf Anweisung von Serben- General Mladić beim UN- Stützpunkt von Srebrenica sammeln und wurden in verschiedene serbische Lager gebracht. Immer mehr Belege weisen darauf hin, daß sie erschossen wurden.

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