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Ende des Schweigens

■ Palästinenser und die israelische Friedensbewegung treffen sich erstmals wieder seit der Golfkrise

Der israelisch-palästinensische Dialog wurde wieder aufgenommen. Nach der Abfuhr, die das israelische „Friedenslager“ erfuhr, als sich die PLO-Führung für den Rückzug fremder Truppen aus Nahost ausgesprochen hatte, ist es zu einer „Aussöhnung“ zwischen den Palästinensern und „Peace Now“ gekommen.

In einer geschlossenen Sitzung, an der sich ungefähr 100 Personen von „Frieden jetzt“ und einige Führer der palästinensischen Bevölkerung in den besetzten Gebieten (darunter Feissal Husseini und Fhassan el-Khatib) beteiligten, wurde der Friedensdialog gestern wieder aufgenommen. Husseini betonte, daß sich die Einstellung der Palästinenser zu der Frage einer Friedenslösung (zwei Staaten für die beiden Völker) mit Israel in keiner Weise geändert habe. Alle Beteiligten hätten gelernt, wie groß die Bedrohung wirklich ist. Wenn nicht Konsequenzen gezogen würden, könnte es zu einer Radikalisierung bei den Palästinensern kommen“, erklärte Husseini.

Dem Treffen war eine Erklärung vorausgegangen, die 16 Knessetmitglieder unterzeichneten und die den Willen für weitere Verhandlungen mit der PLO-Führung zum Ausdruck brachte. Unter den Initiatoren dieser Aktion befinden sich Knessetmitglieder der liberalen und linken Oppositionsparteien im zionistischen Lager, auch einige Mitglieder der Arbeiterpartei. Der Sekretär der Raz (Bürgerrechtpartei), Benny Temkin, erklärte, daß die „Golfkrise einen vorübergehenden Bruch verursacht hat, der überbrückt werden muß, damit die positiven Resultate der Zusammenarbeit nicht verloren gehen“. Arabische Zeitungen in Ost- Jerusalem haben die Erklärung — teilweise auch im hebräischen Original — abgedruckt. Amos Wollin

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