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Ende des Bürgerkriegs in El Salvador

■ Regierung und Rebellen vereinbaren Frieden: Vom 1. Februar an sollen die Waffen schweigen/ Perez de Cuellars letzter Erfolg/ Cristiani sieht Abkommen als „Beginn des Wiederaufbaus“

New York (afp) — Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg haben sich Regierung und Guerilla El Salvadors in der Neujahrsnacht auf ein Ende der Feindseligkeiten geeinigt. Vom 1. Februar an sollen die Waffen schweigen. Der Durchbruch bei den Verhandlungen am Sitz der Vereinten Nationen in New York kam wenige Stunden vor dem Ende der Amtszeit von UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar. Der salvadorianische Präsident Alfredo Cristiani sieht in der Einigung den „Beginn des Wiederaufbaus“ für sein Land. Nach diesem langen Tag gebe es nur einen Sieger, und dies sei das Volk.

In ihrer „Akte von New York“ erklären Regierung und die linksgerichtete Guerillabewegung Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti (FMNL), das Abkommen bedeute ein definitives Ende des Konflikts, der zwischen 65.000 und 80.000 Menschenleben gekostet hat. Ein formelles Friedensabkommen soll demnach am 16. Januar unterzeichnet werden.

Ein strittiger Punkt war bis zuletzt die von der Guerilla geforderte Verringerung der 56.000 Mann starken Armee und die Bildung einer unbelasteten Polizeieinheit, die an die Stelle der alten Sicherheitskräfte treten soll. In ihr sollen auch frühere Rebellen Aufnahme finden. Inwieweit diese Fragen geklärt wurden, war zunächst unklar.

Die „Säuberung“ der Armee soll jedoch nach unbestätigten Berichten von einer Ad-hoc-Kommission organisiert werden, der drei Salvadorianer mit eindeutig demokratischer Gesinnung angehören sollen. Am 5. Januar wird auf einem Treffen ein Zeitrahmen erarbeitet, innerhalb dessen die militärischen Strukturen der Guerilla aufgelöst und die Rebellen in das zivile und politische Leben integriert werden.

Das Abkommen ist auch ein letzter großer Erfolg für den scheidenden UN-Generalsekretär, der sich immer wieder um eine friedliche Beilegung des Konflikts bemüht hatte. Perez de Cuellar war auch bei der Unterzeichnung des Abkommens anwesend. Bis zuletzt hatte er immer wieder versucht, die festgefahrenen Verhandlungen voranzutreiben. Als die Gespräche am Wochenende wieder ins Stocken gerieten, lud Perez de Cuellar schließlich den salvadorianischen Präsidenten persönlich nach New York ein. Die von der UNO vermittelten Friedensgespräche hatten im April begonnen. Sie wurden zunächst in Costa Rica und Mexiko abgehalten, die letzte Runde dann ab 16. Dezember in New York.

Der Verhandlungsdurchbruch in der Neujahrsnacht wurde in San Salvador mit zwei Bombenanschlägen „gefeiert“. Eine Bombe explodierte vor einem Hotel, in dem viele ausländische Korrespondeten wohnen, eine andere vor einem Bürohaus. Beobachter vermuteten hinter den Anschlägen rechtsgerichtete Todesschwadrone.

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