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Empörend -betr.: "Diätenerhöhung und Nullrunde bei Sozialhilfe", taz vom 29. und 30.6.94

Betr.: Diätenerhöhung und Nullrunde bei Sozialhilfe, taz vom 29. und 30.6.

Eine Diätenerhöhung um drei Prozent in diesem, und weiteren zwei Prozent im kommenden Jahr ist für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar, und angsichts des rigorosen Sparkurses empörend.

Vor einem Jahr bekundete Bürgermeister Wedemeier mit der Aussage, daß die Erhöhnung der Sozialhilfe ein „wichtiges sozialpolitisches Signal“ setzen müsse, noch eine gewisse Verantwortung für den Erhalt des Mindeststandards. Damals beschloß der Senat die gewaltige Regelsatzerhöhung um 10.- pro Person für das Jahr 1993. Heute wird den vom Sozialamt abhängigen Menschen eine „Nulldiät“ zugemutet.

Der Eckregelsatz müßte wegen der Inflationsrate von 3,6 Prozent um mindestens 29 Mark angehoben werden, wenn die 50.000 Bremer SozialhilfebezieherInnen ihren Lebensstandard halten wollen. Sozialsenatorin Gaertner wäre gut beraten, wenn sie ihren eigenen Bezügen ebenfalls eine „Nulldiät“ verordnen würde. Eine vornehme Zurückhaltung bei der Gehaltserhöhungsfrage könnte der eigenen Glaubwürdigkeit dienen.

Wieland v.Hodenberg, Solidarische Hilfe e.V.

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