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Elternprotest

■ Kita Gleimstraße droht, in Dreck zu versinken

“Der Spielplatz soll wieder bespielbar werden!“ Das forderten am Freitag Eltern, die Spielplatzinitiative und Mitarbeiter des Kindertagesheimes an der Gleimstraße auf einer Begehung des Spielplatzes. Sie führten Vertretern des Hauptgesundheitsamtes drastisch die Situation vor Augen: täglich werde der Spielplatz von Prostituierten und Drogenkonsumenten mit Kondomen, Spritzbestecken, Erbrochenem und Fäkalien verschmutzt. „Morgens spielen hier die Kinder, abends drücken hier die Fixer, nachts treiben es hier die Prostituierten,“ so ein Vater. Allmorgendlich geht deshalb eine der Erzieherinnen mit Plastikhandschuhen auf Säuberungstour: „Wir kommen aber nicht mehr dagegen an“, sagen sie.

Die Eltern betonen immer wieder, daß es ihnen nicht um Hetze gegen Drogis gehe, sondern um einen benutzbaren Spielplatz. Um ihr Ziel zu erreichen, haben sie eine Reihe von Forderungen aufgestellt: Ein hauptamtlicher Mitarbeiter soll sich ausschließlich um die tägliche Pflege des Geländes kümmern. Der Zaun um das Gelände herum soll erhöht, Kletterhilfen beseitigt werden. Erreichen wollen die Eltern außerdem eine Schließung des Spielplatzeinganges zur Friesenstraße hin, wenn das neue Hortgebäude wie geplant Ostern bezogen wird. Die Vertreterin der Spielplatzinitiative, Maria Busch meint: „Für die Drogenabhängigen muß mehr getan werden. Die Kinder dürfen aber nicht die Leidtragenden einer Politik sein, die versucht, die Probleme auszusitzen.“ Sollte von Seiten der Sozialsenatorin nichts unternommen werden, haben die Eltern weitere Aktionen angekündigt. Volker Kölling

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