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■ Zur PersonElse Nerke rödelt für Senioren

Mit ihren 79 Jahren ist Else Nerke die Älteste im Vorstand der Bremer Seniorenvertretung. Neben ihrem dortigen Job als Beisitzerin macht sie sich für die Schwachhauser stark. Die zierliche alte Dame will sich für die Interessen der Bürger einsetzen. „Viele behaupten, ich wäre zu kritisch und unbequem! Aber wenn man was verändern will, muß man ja auch kritisch sein und was sagen, sonst passiert ja nichts“, betont sie und ihre Augen blitzen.

„Ich rufe auch schon mal die Abgeordneten an und fordere sie auf sich um uns, die Senioren, zu kümmern.“ Der Parkscheinautomat in der Hollerstraße geht auf ihr Konto und sie erstritt die Post in der Carl-Schurz-Straße, außerdem referiert sie und besorgt Referenten für „ihren“ Club. Seit 1987 gehört sie zu den Seniorenvertretern und seitdem kämpft sie für eine Seniorenbegegnungsstätte, damit der von ihr initiierte Seniorenclub Schwachhausen sich nicht nur privat treffen muß. Jetzt endlich nach zehn Jahren scheint der Kampf Früchte zu tragen.

Seit 1992 ist sie im Vorstand der Bremer Seniorenvertretung, die seit 1978 existiert, seit November 1993 ist die Vertretung vom Senat offiziell als die Bremer Seniorenvertretung „anerkannt“.

Die Seniorenvertretung setzt sich für alle Belange der über 60jährigen ein und soll Ansprechpartnerin des Parlamentes sein. Es gibt 80 Delegierte, die von der Deputation für Soziales, den Ortsamtsbeiräten und Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege gewählt werden.

Frau Nerke ist eine fleißige Leserbriefschreiberin, die gerne dadurch auf Mißstände im sozialen Bereich aufmerksam macht. Wem der Name bekannt vorkommt: Else Nerkes Tochter Uschi gehört zu Bremens Prominenz. Sie moderierte in den 60ern den Beat-Club von Radio Bremen. kg

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