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Elfenbeinküste stoppt Schuldendienst

Abidjan (AFP/taz) – Die Elfenbeinküste will ihre Auslandsschulden, pro Kopf die höchsten der Welt, vorerst nicht weiter bedienen. Der neue Präsident General Robert Guei gab dies am Mittwoch bei der ersten Sitzung seiner Regierung bekannt. „Die Kassen sind völlig leer“, sagte Guei, der zu Weihnachten per Putsch an die Macht gekommen war. „Nur mit tausend Verrenkungen haben wir die Gehälter zahlen können, und das war nur möglich, weil wir den Auslandsschuldendienst momentan suspendiert haben.“ Die Auslandsschulden der Elfenbeinküste betragen etwa 14 Milliarden Dollar. Im Haushalt für 2000, den noch die gestürzte Regierung von Präsident Henri Konan Bédié verabschiedet hatte, waren Tilgungen in Höhe von 40 Prozent der Staatsausgaben vorgesehen.

Normalerweise riskieren Entwicklungsländer, die ihre Schulden nicht bedienen, dass ausländische Geber ihre Zuwendungen ebenfalls einfrieren. Im Falle der Elfenbeinküste fällt dies derzeit nicht ins Gewicht, denn aufgrund der massiven Korruption des Bédié-Regimes hatten Weltbank, Internationaler Währungsfonds und EU ihre Zusammenarbeit mit der Elfenbeinküste im Laufe des vergangenen Jahres eingestellt.

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