Elektronikmesse CES: Größer, schneller, flacher

Am Donnerstag beginnt in Las Vegas die Consumer Electronics Show. Gezeigt wird das Neueste aus der Unterhaltungselektronik, vor allem Tablet-Computer.

Heute schon Schnee von gestern? Skibrille mit integrierter Videokamera. Bild: reuters

Die CES ist eine Traditionsveranstaltung. Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas wird jedes Jahr im Januar eine große Auswahl an Elektronik- und IT-Produkten präsentiert - vom Commodore 64 (1982) über das Nintendo Entertainment System (1985) und die DVD (1996) bis hin zum Blu-ray (2004).

In diesem Jahr lässt sich die Technologie-Neuheit schlechthin noch nicht ausmachen. Die Branchenkrise gilt als beendet, dennoch wird die Messe ähnliche Schwerpunkte haben wie im Vorjahr: 3D- und internetfähige Fernseher, die nun günstiger sein sollen, Hochleistungschips, die wieder ein bisschen mehr Energie sparen sollen, sowie reichlich neue Hard- und Software.

Microsoft könnte die nächste Version seines PC-Betriebssystems vorstellen, wie die New York Times berichtet. Zwar wird Windows 8 nicht vor 2012 erwartet, Firmenboss Steve Ballmer nutzte die Gelegenheit der Großveranstaltung CES in der Vergangenheit aber gerne, um Produkte vorzustellen, die noch ein Weilchen brauchen. Klar ist: Der IT-Konzern wird erneut Tablet-Rechner diverser PC-Hersteller zeigen, die mit Microsofts Betriebsystem Windows 7 laufen, um mit Apples iPad zu konkurrieren.

In den letzten Tagen machten Gerüchte die Runde, Microsoft könne eine Fernseh-Set-Top-Box im Stil von Google TV präsentieren. Bei "Windows TV" könnten Internet-Inhalten mit Film-Abrufdiensten und regulärem Fernsehen kombiniert werden, ergänzt um einen digitalen Videorekorder. Die Technik wird seit Jahren in verschiedenen Formen getestet und vermarktet, konnte sich im Wohnzimmer aber noch nicht durchsetzen. Offenbar bleibt das TV ein Medium zum Zurücklehnen, Surfen macht nur wenigen Spaß.

Ein weiteres CES-Thema dürfte das weiter beschleunigte mobile Internet werden - LTE oder 4G genannt. Hier wird die Messe in Las Vegas für Europäer allerdings kaum interessant. In den USA funken die Netze von Anbietern wie Sprint oder Clear auf anderen Frequenzen und mit anderer Technik und die Netzwerkprobleme, die viele Amerikaner bislang in Großräumen wie New York oder San Francisco haben, lassen EU-Bürger nur mit den Schultern zucken.

Google wird zur CES vermutlich mehr Geräte mit der neuesten Version seines Smartphone-Betriebssystems Android vorstellen können. Es hört auf den Namen "Gingerbread" und ist seit kurzem auf dem firmeneigenen Nexus S-Handy enthalten, das Google mit Samsung entwickelt hat. Daneben steht bei Google alles im Zeichen des Tablet-Computers.

Mit der übernächsten Version von Android, "Honeycomb" genannt, soll das System erstmals für Flachcomputer optimiert sein. Da viele große Hersteller von LG bis Motorola seit Monaten darauf drängen, sind zur CES fortgeschrittene Prototypen zu erwarten, eventuell sogar (fast) fertige Geräte. Da Android im Smartphone-Bereich gegenüber Apple stark aufgeholt hat, erhofft sich Google diesen Effekt nun auch bei den Tablets - trotz einiger Verzögerungen.

Apple lässt große Messen meist links liegen und stellt neue Produkte nur auf eigenen Veranstaltungen vor, selbst die Messe "Macworld" findet ohne den Computerkonzern statt. Auf der CES werden viele Produkte zu sehen sein, die für Apples iOS-Technik optimiert sind, die auf iPhone und iPad läuft - vom Medizingeräte-Aufsatz bis zur Akkuhülle. Vermutlich Mitte Januar wird Apple sein nächstes iPad vorstellen.

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