: Ekelzeug gegen Corona
Cuxhavener brauen leckeres Seepockenbier
Beim heiligen Saufaus! Was haben wir nicht in diesem Leben schon alles weggetrunken: bei frühen Alkoholversuchen Omas schalen Eierlikör; bei pubertären Schluckereien Perversico; oder bei späteren Gewalträuschen 80-prozentigen Strohrum – wir kennen uns leidlich aus mit schwarzen Katern und Kontergetränken. Und doch gibt es immer wieder etwas Neues. Wobei das Neue nicht unbedingt das Gute sein muss. Oder braucht es unbedingt „Seepockenbier“? Gerade jetzt in diesen verpesteten Zeiten? Genüsslich berichtete gestern die Schluckspechtagentur dpa: „Cuxhavener brauen Seepockenbier.“ Diesen Küstenbewohnern reicht wohl Corona nicht! Jetzt holen sie sich auch noch beim Biertrinken die Pocken. In einer Mikrobrauerei wird das Seepockenbier in „Seeräuberoptik“ hergestellt. Dafür werden an der Außenelbe zwölf Wochen lang fünfzig Flaschen ins Wasser gehängt und den Gezeiten ausgesetzt. Dann setzen sich krebsartige Seepocken auf dem Glas fest, „die Flaschen sind übersät mit den Rankenfüßern“, heißt es bei dpa. Das liest sich nicht nur ekelhaft, das sieht auch so aus: wie Schimmel. Aber vielleicht hilft das Ekelzeug ja gegen Corona. Prost!
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