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Eis-Expedition

■ Im Nordpolarmeer werden erstmals Tiefseebohrungen vorgenommen

Das ewige Eis des Nordpolarmeeres ist Ziel einer Expedition, die am 28. Juli aufbricht, um erstmals Tiefseebohrungen vorzunehmen. 110 Wissenschaftler aus 25 Ländern wollen den Tiefen des Eises neue Erkenntnisse über die Umwelt- und Klimageschichte der Erde entlocken. Das Forschungsschiff „Joides Resolution“ steht unter wissenschaftlicher Leitung des Kieler Forschungszentrums für marine Geowissenschaften (GEOMAR) und der Universität Oslo. „Wir wollen an zehn Positionen in der arktischen Eisdecke bohren“, berichtete GEOMAR-Professor Jörn Thiede, Fahrtleiter der rund zweimonatigen Expedition.

Die Meeresgebiete bei Spitzbergen und Grönland sind für das Klima- und Ozeansystem von großer Bedeutung. „Das Nordpolarmeer und der arktische Nordatlantik wirken als Lunge des Weltmeeres“, erklärte Thiede. In Tiefen zwischen 600 bis über 3000 Meter sollen Gesteinsserien erbohrt werden, an denen sich Klimaschwankungen und die Entwicklung der Meeresströmungen ablesen lassen. „Das Klima verändert sich regelmäßig etwa alle 100.000 Jahre. In diesen Gesteinen ist das dokumentiert“, so Thiede.

Das Forschungsschiff arbeitet im Rahmen eines internationalen Tiefseebohrprogramms. Die „Joides Resolution“ ist eine Plattform, die speziell für Tiefseebohrungen entwickelt wurde. Allein der Betrieb des Schiffes kostet rund sechs Millionen Dollar im Monat.

dpa

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