piwik no script img

Einwandererorganisation

■ Neue Interessengemeinschaft von ImmigrantInnen fordert gleiche Rechte

Die rechtliche und politische Gleichstellung von in der Bundesrepublik lebenden Ausländern mit deutschen Bürgern hat die „Interessengemeinschaft der Immigranten, Flüchtlinge und Ausländer in Berlin-Brandenburg“ (IGIFA) gefordert. In dem vor einigen Wochen gegründeten und gestern erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten überparteilichen Gremium arbeiten 19 Einwandererorganisationen und Verbände mit, darunter die Dachverbände von 18 türkischen Organisationen, 20 afrikanischen und zehn griechischen Organisationen. „Wir vertreten ein sehr breites Spektrum von Selbsthilfeverbänden“, sagte IGIFA-Sprecherin Emine Demirbüken, und „da den in Deutschland lebenden Ausländern alle politischen Mitwirkungsrechte fehlen, wollen wir deren Interessen bündeln und als Sprachrohr nach außen auftreten“. Das Ziel der im IGIFA zusammengeschlossenen Verbände ist ein Antidiskriminierungsgesetz gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhaß, sowie ein Einbürgerungsgesetz, das die doppelte Staatsbürgerschaft ermöglicht.

Aber auch unterhalb der großen Ziele will die Interessengemeinschaft sich für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben von AusländerInnen und BerlinerInnen einsetzen. So wolle die Initiative Ausländerorganisationen, Politiker und Wohlfahrtsverbände an einen „Runden Tisch“ bitten. Zudem strebe man an, in den Ausschüssen des Abgeordnetenhauses zu Ausländerfragen angehört zu werden. Auch wolle man für die Verankerung des muttersprachlichen Unterrichts in den Schulen und die öffentlich-rechtliche Anerkennung der moslemischen Religion streiten. Notwendig seien zudem muttersprachliche Medien. „Wenn wir uns nicht artikulieren können, wird der Ausländerhaß nur noch stärker geschürt“, meinte Withold Kaminsky, Mitglied des IGIFA-Sprecherrates und Vorsitzender des Polnischen Sozialrat e.V. Die Interessengemeinschaft ist unter 782 50 76 zu erreichen. aku

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen