piwik no script img

Einkaufsstraße in Athen verwüstetAutonome fordern Freilassung

Eine Gruppe zerschlägt fast jedes Schaufenster der meistbesuchten Einkaufsstraße Athens. Sie fordert die Freilassung der verurteilten Irianna V. L.

Die beschädigten Schaufenster in der Ermou Fußgängerzone lassen keinen Durchblick mehr zu Foto: dpa

Athen dpa/taz | Eine Gruppe von rund 200 vermummten Autonomen haben in der Nacht zum Montag fast alle Schaufenster der Geschäfte entlang der meist besuchten Einkaufsstraße der griechischen Hauptstadt Athen eingeschlagen.

„Die Ermou Fußgängerzone (Straße des Hermes) ist verwüstet. Die Schäden sind enorm“, sagte Nikos Pararas, Besitzer eines Schuhgeschäftes an der Einkaufsmeile, der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei berichtete von mindestens 60 beschädigten Läden.

Die Autonomen begannen ihre Aktion nach einem Protestmarsch für die Freilassung von Irianna V. L. Sie war wegen Beteiligung an einer linken Terrororganisation zu 13 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Der Protestmarsch kritisiert die dünne Beweislage des Falls. Die griechische Justiz hatte am Vortag einen Antrag auf frühzeitige Entlassung der Frau abgelehnt. Die Aktion der Autonomen dauerte nur wenige Minuten. Die Polizei habe deswegen niemanden festnehmen können, berichtete das Staatsradio (ERT).

In Griechenland gibt es eine starke gewaltbereite linksautonome Bewegung. In einem anderen Stadtteil Athens, Exarchia, gibt es regelmäßig Scharmützel mit der Polizei. Die Opposition wirft der linken Regierung unter Alexis Tsipras vor, sie liebäugele mit den Autonomen und gehe deswegen nicht gegen diese Missstände vor.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Was für eine sinnbefreite Aktion, die Irianna V. L. sicher gewaltig hilft. Der Artikel beantwortet allerdings nicht die Frage, welcher Polizist die Autonomen so provoziert hat, dass die sich nicht mehr anders zu helfen wussten ...