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Einigung ohne Trara

■ Stellenabbau in Alsterdorf / Mitarbeiter und Vorstand verhandeln weiter

Die Verhandlungen in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf gehen in eine neue Runde. Die Mitarbeitervertretung (MAV) und der Vorstand streiten sich um etwa 40 Kündigungen und rund 60 innerbetriebliche Umsetzungen. Nachdem der Vorstand vorige Woche bekanntgegeben hatte, daß die Stiftung 99 Stellen einsparen müsse (taz berichtete), lehnte die MAV jegliche betriebsbedingte Kündigung ab und rief die Schlichtungsstelle der Stiftung an.

Die Schlichtungsstelle befand gestern, daß an der Entscheidung des Vorstands rechtlich nichts auszusetzen sei. Die Mitarbeitervertretung und die Personalabteilung der Stiftung werden nun über jeden Einzelfall verhandeln. Die MAV fordert, daß nicht – wie geplant – die untersten Lohngruppen Opfer von Sparmaßnahmen werden sollen.

Vorstandsmitglied Dr. Rolf Baumbach wehrt ab. Die Umstrukturierung der Stiftung hin zu dezentralen Wohngruppen finde in Übereinstimmung mit der Behörde statt. Es sei eine naive Vorstellung der MAV, daß von der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales mehr Geld verlangt werden könne. Baumbach: „Wir haben in Verhandlungen das herausgeholt, was rauszuholen war.“

Während die MAV bisher die Einrichtung eines „Runden Tisches“ unter Leitung der Bischöfin Maria Jepsen gefordert hat, ist dies laut Stümpel-Ostwald jetzt nicht mehr notwendig, falls die Verhandlungen fruchtbar verlaufen. Allerdings „haben wir Bauchschmerzen mit der Erkenntnis, daß durch Öffentlichkeit nichts zu erreichen ist“, sagt Stümpel-Ostwald. Für eine Einigung im Stillen ist auch Baumbach: „Das Gesprächsklima ist so, daß man auch bei unterschiedlichen Positionen miteinander unter Ausschluß der Öffentlichkeit kommunizieren kann.“ uwi

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