: Einigung bei GATT
■ Kompromiß in der Agrarfrage zwischen EG und USA
Punta del Este (afp) - Nach einwöchigen zähen Verhandlungen hat die vorbereitende Ministerkonferenz des Allgemeinen Zoll– und Handelsabkommens (GATT) in dem urugayischen Badeort Punta del Este am Wochenende das Startzeichen für eine neue Verhandlungsrunde zur Liberalisierung und Neuordnung des Welthandels gegeben. Durch Formulierungskompromisse einigte man sich darauf, daß bei der vermutlich mehrjährigen neuen GATT–Runde, die in Genf stattfinden wird, auch die beiden umstrittenen Themen Agrarsubventionen und Dienstleistungen behandelt werden sollen. Zu einem Durchbruch bei der Vorbereitungsrunde in Uruguay war es gekommen, als sich die Europäische Gemeinschaft in dem strittigen Bereich der Agrarpolitik einigte. Die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich kamen überein, daß die Frage der landwirtschaftlichen Subventionen auf die Tagesordnung der nächsten GATT–Runde kommen soll. In dem Abschlußtext heißt es nun, daß nicht nur über die Exportsubventionen, sondern über „alle“ landwirtschaftlichen Stützmaßnahmen verhandelt werden soll und daß die „negativen Effekte“ der Subventionen allmählich abgebaut werden sollen. Das zielt auf die EG–Länder, aber auch die USA, die nicht nur ihre Ausfuhren, sondern bereits die Herstellung landwirtschaftlicher Erzeugnisse subventionieren. Die USA und andere Industrieländer setzten durch, daß zum ersten Mal auch der Handel mit Dienstleistungen Gegenstand des GATT–Forums wird.
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