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Einheitlicher Beitragssatz beschlossenKrankenkassen werden teurer

Gesundheit kostet künftig mehr: Der Beitragssatz für alle gesetzlichen Krankenkassen liegt ab Januar bei 15,5 Prozent. Das bedeutet für die meisten Arbeitnehmer erhöhte Abgaben.

Kostspieligere Dienstleistung: Arztpraxis Bild: dpa

BERLIN taz 46 Millionen Bürger werden ab Januar 2009 mehr Geld für ihre Gesundheit ausgeben müssen. Denn dann wird der künftig von der Bundesregierung zentral festgelegte Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen auf mindestens 15,5 Prozent steigen. Bislang liegt der durchschnittliche Beitragssatz bei 14,92 Prozent. Das verkündete das Bundesversicherungsamt in Bonn am Donnerstagabend nach zähen Verhandlungen.

Versicherungsamt und Bundesgesundheitsministerium stimmten für die Erhöhung um 0,6 Prozentpunkte. Der an den Gesprächen beteiligte Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hielt gar eine Erhöhung auf 15,8 Prozent für nötig, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. 92,1 Prozent der Kassenmitglieder werden nach Berechnungen des Kassenverbands künftig mehr zahlen müssen (siehe Text unten). Am Sonntag wird sich der Koalitionsausschuss mit der Empfehlung des sogenannten Schätzerkreises befassen, am Dienstag das Bundeskabinett.

Die deutliche Erhöhung hat mehrere Ursachen. Zum einen haben die niedergelassenen Ärzte eine Erhöhung ihres Honorarrahmens um 2,5 Milliarden Euro durchgesetzt. Das ist ein Plus von mehr als zehn Prozent. Das müssen die Versicherten mit ihren Beiträgen ebenso bezahlen wie die Finanzspritze für die rund 2.100 Krankenhäuser in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro. Außerdem stiegen die Ausgaben für Medikamente 2007 um rund 6 Prozent.

Dass die Kassen ihren Beitragssatz nicht mehr eigenverantwortlich bestimmen, hat die Bundesregierung 2007 in ihrer Gesundheitsreform durchgesetzt. Künftig müssen die Kassen die Versichertengelder in einen Gesundheitsfonds zahlen. Dort werden sie mit Steuermilliarden aufgestockt und an die Kassen zurückverteilt. Für Versicherte mit bestimmten schweren und chronischen Leiden bekommen die Kassen pauschal zusätzliches Geld.

Krankenkassen, Sozialverbände, FDP, Grüne und Linkspartei bezweifeln, dass sich genau voraussagen lässt, wie viel Geld mehr als 72 Millionen Mitglieder und mitversicherte Angehörige für ihre Gesundheit im Folgejahr brauchen. Doch das muss wissen, wer den Kassenbeitrag zentral festlegt.

Der Fonds und sein wichtigster Bestandteil, der einheitliche Beitragssatz, werden laut Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) den Wettbewerb unter den Kassen verstärken. Statt um niedrige Beitragssätze sollen diese um die bestmögliche Betreuung ihrer Mitglieder konkurrieren. Kommt eine Kasse mit dem zugeteilten Geld nicht aus, kann sie künftig von ihren Mitgliedern eine Zusatzprämie in Höhe von maximal einem Prozent des Einkommens verlangen. Im schlimmsten Fall droht ihr die Insolvenz.

Der Spitzenverband der Krankenkassen fordert von der Bundesregierung, sie müsse die "Realitäten anerkennen". Angesichts der gestiegenen Ausgaben für Ärzte, Kliniken und Medikamente sei ein Satz von 15,8 Prozent nötig, um die Kassen vor Engpässen zu bewahren.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag, Frank Spieth, kritisierte: "Der Gesundheitsfonds wird von vornherein auf Unterfinanzierung angelegt, sodass die Kassen nur die Wahl zwischen Leistungskürzungen oder Zusatzbeiträgen haben."

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12 Kommentare

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  • D
    dloczik

    Zwar steigen die Kosten schon seit Jahrzehnten, aber inzwischen leben ganze Industrien von den Versicherten. Wenn Wirtschaftsunternehmen mit „Gesundheit“ Geld machen wollen, werden Ärzte zu Handlangern und Patienten zum bloßen Wirtschaftsgut, wie www.patient-informiert-sich.de publik machen will. So wie andere Industriezweige ihre Produktivität steigern, wird hier die Ausbeute aus der Patientenverarbeitung Schritt für Schritt erhöht.

     

    Ein schlagkräftiges nicht-industrielles Beispiel, worauf sich Patienten gefasst machen müssen, fand ich zudem in einer Zahnärzte-Zeitung: ein Lehrgang von www.profitraining.de, wie man aus dem vorhandenen Patientenstamm das Maximum herausholt:

    - dass Privatleistungen der Weg dazu sind, wozu die Patienten in Kategorien einzuteilen sind

    - dass der Arzt seine Skrupel fallenlassen und sein „Patientenmaterial für Privatleistungen ausschöpfen“ muss

    - dass dem Patienten dafür für jede Indikation die jeweils profitabelste Behandlungsmöglichkeit als die optimale präsentiert werden soll, und alle anderen Möglichkeiten bloß als Kompromisse

    - dass der Arzt zwar rechtlich verpflichtet ist, Behandlungsalternativen zu erwähnen (was in der Praxis trotzdem nicht immer geschieht). Aber wenn der Patient auf bloßer Kassenleistung beharrt, dann sollte er dem Arzt unterschreiben, dass dies gegen die Empfehlung des Arztes ist (so wird für ein anhaltend mulmiges Gefühl beim Patienten gesorgt!)

    - dass alle Praxishelferinnen bedingungslos mitziehen müssen, wozu sie den Gedanken „Das könnte ich mir selber nie leisten“ aus ihren Köpfen verbannen müssen. Gewinnbeteiligung kann helfen.

    - dass Helferinnen, die ihre Skrupel nicht loswerden, rauszuschmeißen sind. Ein als „erfolgreich“ bezeichneter Zahnarzt hätte in den letzten 3 Jahren 2x „die Mitarbeiterinnen ausgewechselt.“

     

    Na dann GUTE BESSERUNG !

  • EA
    el antifascista

    Und wieder mal werden alle Bedürftigen Menschen in diesem Land nach Strich und Faden verarscht. Irgendwas passt doch da nicht zusammen. Andauernde Leistungskürzungen, Zusatzversicherungen um ehemals inklusive Leistungen zu erhalten und Massenabfertigung in allen Bereichen des Gesundheitswesens auf der einen; Beitrags-, Gehaltserhöhungen und "Individuelle Optimierungen" des Leistungsumfangs auf der anderen Seite. Leider fällt mir dazu auch kein anderer Vorschlag ein, ausser einfach keine Krankenversicherung mehr zu zahlen. Geht aber leider nicht, würde es doch das letzte bisschen solidarischer Finanzierung in diesem System aufheben.

  • SB
    Sunny Burnett

    Verblüffend: Erst vor ein paar Jahren nach Einführung der Praxisgebühr hatten die Krankenkassen Milliardenüberschüsse. Und plötzlich reicht das alles nicht mehr? Was für ein Irrenhaus!

  • ER
    Elsbeth Rütten

    Man mag über einen erhöhten Beitragssatz von 15,5 % klagen und jammern, das Ende der Krise im Gesundheitswesen ist damit noch lange nicht erreicht. Solange die Verteilung nach dem Gieskannenprinzip funktioniert, die horrenden Preisentwicklungen einfach als gegeben akzeptiert werden, wird das Geld NIE reichen.

    2009 werden die Kassen erst einmal viel Geld in die Umstrukturierung des Systems stecken.

    Unter dem Aspekt, „Wir müssen sparen“, wird man versuchen, den bisherigen Leistungskatalog noch weiter zusammenzustreichen.

    Es geht doch schon längst nicht mehr darum, was, beziehungsweise ob dabei positive Regelungen bei den PatientInnen ankommen, sondern wer und vor allem welche Bereiche des Gesundheitsmarktes den Ton angeben. Die Reihe der Lobbyisten, der Ministerinnenflüsterer ist begrenzt. Die Patientinnen und Patienten gehören scheinbar nicht dazu. Deren Not wird immer größer. Viele erhalten bereits heute keine Leistungen mehr. „Pech gehabt, falsche Krankheit, falsches Lebensalter“ damit lehnen die Gesundheits- und Krankheitskassen bereits heute oftmals Hilfe ab. Man schaue sich nur mal den Bereich der ambulanten Nachsorge bei Akutkranken an. Wer glaubt ein Anrecht auf Unterstützung zu haben, weil er Zeit seines Lebens Krankenkassenbeiträge gezahlt hat, ist auch schon heute in vielen Fällen schief gewickelt.

  • D
    dloczik

    Zwar steigen die Kosten schon seit Jahrzehnten, aber inzwischen leben ganze Industrien von den Versicherten. Wenn Wirtschaftsunternehmen mit „Gesundheit“ Geld machen wollen, werden Ärzte zu Handlangern und Patienten zum bloßen Wirtschaftsgut, wie www.patient-informiert-sich.de publik machen will. So wie andere Industriezweige ihre Produktivität steigern, wird hier die Ausbeute aus der Patientenverarbeitung Schritt für Schritt erhöht.

     

    Ein schlagkräftiges nicht-industrielles Beispiel, worauf sich Patienten gefasst machen müssen, fand ich zudem in einer Zahnärzte-Zeitung: ein Lehrgang von www.profitraining.de, wie man aus dem vorhandenen Patientenstamm das Maximum herausholt:

    - dass Privatleistungen der Weg dazu sind, wozu die Patienten in Kategorien einzuteilen sind

    - dass der Arzt seine Skrupel fallenlassen und sein „Patientenmaterial für Privatleistungen ausschöpfen“ muss

    - dass dem Patienten dafür für jede Indikation die jeweils profitabelste Behandlungsmöglichkeit als die optimale präsentiert werden soll, und alle anderen Möglichkeiten bloß als Kompromisse

    - dass der Arzt zwar rechtlich verpflichtet ist, Behandlungsalternativen zu erwähnen (was in der Praxis trotzdem nicht immer geschieht). Aber wenn der Patient auf bloßer Kassenleistung beharrt, dann sollte er dem Arzt unterschreiben, dass dies gegen die Empfehlung des Arztes ist (so wird für ein anhaltend mulmiges Gefühl beim Patienten gesorgt!)

    - dass alle Praxishelferinnen bedingungslos mitziehen müssen, wozu sie den Gedanken „Das könnte ich mir selber nie leisten“ aus ihren Köpfen verbannen müssen. Gewinnbeteiligung kann helfen.

    - dass Helferinnen, die ihre Skrupel nicht loswerden, rauszuschmeißen sind. Ein als „erfolgreich“ bezeichneter Zahnarzt hätte in den letzten 3 Jahren 2x „die Mitarbeiterinnen ausgewechselt.“

     

    Na dann GUTE BESSERUNG !

  • EA
    el antifascista

    Und wieder mal werden alle Bedürftigen Menschen in diesem Land nach Strich und Faden verarscht. Irgendwas passt doch da nicht zusammen. Andauernde Leistungskürzungen, Zusatzversicherungen um ehemals inklusive Leistungen zu erhalten und Massenabfertigung in allen Bereichen des Gesundheitswesens auf der einen; Beitrags-, Gehaltserhöhungen und "Individuelle Optimierungen" des Leistungsumfangs auf der anderen Seite. Leider fällt mir dazu auch kein anderer Vorschlag ein, ausser einfach keine Krankenversicherung mehr zu zahlen. Geht aber leider nicht, würde es doch das letzte bisschen solidarischer Finanzierung in diesem System aufheben.

  • SB
    Sunny Burnett

    Verblüffend: Erst vor ein paar Jahren nach Einführung der Praxisgebühr hatten die Krankenkassen Milliardenüberschüsse. Und plötzlich reicht das alles nicht mehr? Was für ein Irrenhaus!

  • ER
    Elsbeth Rütten

    Man mag über einen erhöhten Beitragssatz von 15,5 % klagen und jammern, das Ende der Krise im Gesundheitswesen ist damit noch lange nicht erreicht. Solange die Verteilung nach dem Gieskannenprinzip funktioniert, die horrenden Preisentwicklungen einfach als gegeben akzeptiert werden, wird das Geld NIE reichen.

    2009 werden die Kassen erst einmal viel Geld in die Umstrukturierung des Systems stecken.

    Unter dem Aspekt, „Wir müssen sparen“, wird man versuchen, den bisherigen Leistungskatalog noch weiter zusammenzustreichen.

    Es geht doch schon längst nicht mehr darum, was, beziehungsweise ob dabei positive Regelungen bei den PatientInnen ankommen, sondern wer und vor allem welche Bereiche des Gesundheitsmarktes den Ton angeben. Die Reihe der Lobbyisten, der Ministerinnenflüsterer ist begrenzt. Die Patientinnen und Patienten gehören scheinbar nicht dazu. Deren Not wird immer größer. Viele erhalten bereits heute keine Leistungen mehr. „Pech gehabt, falsche Krankheit, falsches Lebensalter“ damit lehnen die Gesundheits- und Krankheitskassen bereits heute oftmals Hilfe ab. Man schaue sich nur mal den Bereich der ambulanten Nachsorge bei Akutkranken an. Wer glaubt ein Anrecht auf Unterstützung zu haben, weil er Zeit seines Lebens Krankenkassenbeiträge gezahlt hat, ist auch schon heute in vielen Fällen schief gewickelt.

  • D
    dloczik

    Zwar steigen die Kosten schon seit Jahrzehnten, aber inzwischen leben ganze Industrien von den Versicherten. Wenn Wirtschaftsunternehmen mit „Gesundheit“ Geld machen wollen, werden Ärzte zu Handlangern und Patienten zum bloßen Wirtschaftsgut, wie www.patient-informiert-sich.de publik machen will. So wie andere Industriezweige ihre Produktivität steigern, wird hier die Ausbeute aus der Patientenverarbeitung Schritt für Schritt erhöht.

     

    Ein schlagkräftiges nicht-industrielles Beispiel, worauf sich Patienten gefasst machen müssen, fand ich zudem in einer Zahnärzte-Zeitung: ein Lehrgang von www.profitraining.de, wie man aus dem vorhandenen Patientenstamm das Maximum herausholt:

    - dass Privatleistungen der Weg dazu sind, wozu die Patienten in Kategorien einzuteilen sind

    - dass der Arzt seine Skrupel fallenlassen und sein „Patientenmaterial für Privatleistungen ausschöpfen“ muss

    - dass dem Patienten dafür für jede Indikation die jeweils profitabelste Behandlungsmöglichkeit als die optimale präsentiert werden soll, und alle anderen Möglichkeiten bloß als Kompromisse

    - dass der Arzt zwar rechtlich verpflichtet ist, Behandlungsalternativen zu erwähnen (was in der Praxis trotzdem nicht immer geschieht). Aber wenn der Patient auf bloßer Kassenleistung beharrt, dann sollte er dem Arzt unterschreiben, dass dies gegen die Empfehlung des Arztes ist (so wird für ein anhaltend mulmiges Gefühl beim Patienten gesorgt!)

    - dass alle Praxishelferinnen bedingungslos mitziehen müssen, wozu sie den Gedanken „Das könnte ich mir selber nie leisten“ aus ihren Köpfen verbannen müssen. Gewinnbeteiligung kann helfen.

    - dass Helferinnen, die ihre Skrupel nicht loswerden, rauszuschmeißen sind. Ein als „erfolgreich“ bezeichneter Zahnarzt hätte in den letzten 3 Jahren 2x „die Mitarbeiterinnen ausgewechselt.“

     

    Na dann GUTE BESSERUNG !

  • EA
    el antifascista

    Und wieder mal werden alle Bedürftigen Menschen in diesem Land nach Strich und Faden verarscht. Irgendwas passt doch da nicht zusammen. Andauernde Leistungskürzungen, Zusatzversicherungen um ehemals inklusive Leistungen zu erhalten und Massenabfertigung in allen Bereichen des Gesundheitswesens auf der einen; Beitrags-, Gehaltserhöhungen und "Individuelle Optimierungen" des Leistungsumfangs auf der anderen Seite. Leider fällt mir dazu auch kein anderer Vorschlag ein, ausser einfach keine Krankenversicherung mehr zu zahlen. Geht aber leider nicht, würde es doch das letzte bisschen solidarischer Finanzierung in diesem System aufheben.

  • SB
    Sunny Burnett

    Verblüffend: Erst vor ein paar Jahren nach Einführung der Praxisgebühr hatten die Krankenkassen Milliardenüberschüsse. Und plötzlich reicht das alles nicht mehr? Was für ein Irrenhaus!

  • ER
    Elsbeth Rütten

    Man mag über einen erhöhten Beitragssatz von 15,5 % klagen und jammern, das Ende der Krise im Gesundheitswesen ist damit noch lange nicht erreicht. Solange die Verteilung nach dem Gieskannenprinzip funktioniert, die horrenden Preisentwicklungen einfach als gegeben akzeptiert werden, wird das Geld NIE reichen.

    2009 werden die Kassen erst einmal viel Geld in die Umstrukturierung des Systems stecken.

    Unter dem Aspekt, „Wir müssen sparen“, wird man versuchen, den bisherigen Leistungskatalog noch weiter zusammenzustreichen.

    Es geht doch schon längst nicht mehr darum, was, beziehungsweise ob dabei positive Regelungen bei den PatientInnen ankommen, sondern wer und vor allem welche Bereiche des Gesundheitsmarktes den Ton angeben. Die Reihe der Lobbyisten, der Ministerinnenflüsterer ist begrenzt. Die Patientinnen und Patienten gehören scheinbar nicht dazu. Deren Not wird immer größer. Viele erhalten bereits heute keine Leistungen mehr. „Pech gehabt, falsche Krankheit, falsches Lebensalter“ damit lehnen die Gesundheits- und Krankheitskassen bereits heute oftmals Hilfe ab. Man schaue sich nur mal den Bereich der ambulanten Nachsorge bei Akutkranken an. Wer glaubt ein Anrecht auf Unterstützung zu haben, weil er Zeit seines Lebens Krankenkassenbeiträge gezahlt hat, ist auch schon heute in vielen Fällen schief gewickelt.