piwik no script img

Eingriffe in Keimbahn regeln

Die Ethikräte Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben dazu aufgerufen, Veränderungen an menschlichem Erbgut ethischen Standards zu unterwerfen. In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Ethikräte, dass alle Staaten Keimbahn verändernde Eingriffe der Kontrolle der zuständigen Behörden unterstellen. Missbrauch sollte zudem mit Sanktionen belegen werden. In vielen Rechtsordnungen gebe es keine wirksamen gesetzlichen Kontrollen, und es gebe auch keine internationale Behörde, die Regeln für Eingriffe in das menschliche Erbgut erlassen könne, stellen die drei Ethikräte bedauernd fest. Sie wollen sichergestellt wissen, dass ethische Fragen im Mittelpunkt stehen, bevor es zu klinischen Versuchen kommt. Dabei müssten die Risiken für einzelne Menschen, Gruppen oder auch ganze Gesellschaften bewertet werden. Eingriffe ins Erbgut dürften nicht zu verstärkten Benachteiligungen, Diskriminierung oder Spaltungen in der Gesellschaft führen, betonen die Ethik­räte in ihrer gemeinsamen Erklärung. In Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind erbliche Veränderungen des menschlichen Genoms gesetzlich verboten. In anderen Rechtsordnungen sind die Regeln laut Deutschem Ethikrat mitunter unklar, werden nicht durchgesetzt oder fehlen ganz. (epd)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen