Kommentar: Einfach dreist?
■ SiedlerInnen stellen Forderungen
Jetzt nörgeln sie auch noch rum, die Ex-WeidedämmlerInnen! Verwöhntes Volk! Haben doch ein piekfeines Gelände im Werderland gekriegt, gerodet und fernab von jedem Verkehr. Zahlen zwar das Vierfache der üblichen Parzellen-Pacht, aber dafür dürfen sie dort auch wohnen. Was wollen die denn noch alles?
Doch die SiedlerInnen nörgeln zu recht. Schließlich haben sie ihren Part des Vertrags mit dem Senat eingehalten: Sie haben den Weidedamm III widerstandslos geräumt. Die Stadt aber hat ihre Zusage, bis Mitte Februar für Wasser- und Stromanschluß sowie Abwassergruben zu sorgen, nicht eingehalten. Die Stadt ist in der Pflicht und sollte sich – zum Ausgleich – auch nicht lumpen lassen und ein paar Fuhren Erde hinkarren. Wie sonst soll denn dort was wachsen?
Nun wollen die alternativen SiedlerInnen aber noch mehr: Die Stadt soll Geld lockermachen für ökologische Projekte. Doch jetzt sind erstmal wieder die SiedlerInnen dran. Kann ja jeder kommen und behaupten: Geld her, denn ich bin eine ökologische Initiative. Also: Auf den Hosenboden gesetzt und genaue Pläne gemacht für Windräder und Sonnenenergieanlagen. Wenn kein Plan für ein Windrad vorliegt, kann das mit Windrad eh nix werden. Wenn er aber vorliegt, sollte der Senat sich tatsächlich verdammt interessiert zeigen. Denn möglicherweise probieren die dort draußen was Nützliches für uns alle aus. Christine Holch
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