: „Einer Hölle ähnlich“
■ Delegation der Grünen berichtet von systematischen Terroraktionen gegen die Palästinenser / Zwei weitere Todesopfer in den besetzten Gebieten
Nablus/Bonn (ap/dpa) – Neue Zusammenstöße zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern haben gestern zwei weitere Todesopfer gefordert. Nach UN- Angaben sind damit seit Ausbruch der Unruhen in den besetzten Gebieten 44 Araber getötet worden. In Bonn hat sich gestern eine in die von Israel besetzten Gebiete entsandte Delegation des Bundesvorstands der Grünen erschüttert über das Vorgehen der israelischen Armee geäußert. Vorstandsmitglied Jürgen Maier und der ehemalige IG Metall- Chefredakteur Jakob Moneta berichteten von systematischen Terroraktionen der Besatzungssoldaten. Gezielt würden Palästinensern die Knochen gebrochen, Häuser und Wohnungen verwüstet. Dabei verschonten die Israelis auch nicht Säuglinge und Greise. Regelmäßig werde Tränengas in Häuser gefeuert, das ausdrücklich nur für die Verwendung im Freien zugelassen sei. Eine Folge seien Totgeburten bei schwangeren Frauen. Jürgen Maier präsentierte vor den Bonner Journalisten ein Gummigeschoß mit Metallkern, das von den Soldaten eingesetzt werde und zu schweren Verletzungen führe. „Was wir gesehen haben, war einer Hölle ähnlich“, sagte Moneta. Die beiden Grünen hielten sich eine Woche in den besetzten Gebieten auf. Sie führten unter anderem Gespräche mit Vertretern palästinensischer Organisationen.
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