: Einen Steinwurf daneben
■ Israel ist die eigene Tourismuswerbung momentan „peinlich“
Jerusalem (afp/rtr/taz) – Israels Fremdenverkehrsbüro ist die eigene Reklame „peinlich“. In Anzeigen in niederländischen Zeitungen war in jüngster Zeit zu lesen, Jerusalem und Tel Aviv seien nur „einen Steinwurf“ voneinander entfernt. Der Ausdruck habe einen Beigeschmack, „der gerade jetzt nicht angemessen ist“, so der Leiter des israelischen Fremdenverkehrsbüros in Amsterdam. Hanan Michaeli sinnt aber schon auf Abhilfe. Im März sei ein neuer Werbefeldzug fällig. Da werde der Steinwurf dann nicht mehr auftauchen und man werde sich darauf konzentrieren, die Schönheiten des Toten Meeres und anderer Gegenden „fern aller Unruhen“ zu preisen. Keine Probleme hingegen hatte die israelische Polizei, die in den vergangenen Tagen mehrere Araber festnahm, weil sie goldene Medaillons in Form der Landkarte Palästinas um den Hals trugen. Die Souvenirs stammen aus einem kleinen Laden im arabischen Ort Arabeh in West- Galiläa und trügen die arabische Inschrift El Kods (Jerusalem).
Die Behörden haben mittlerweile eine Untersuchung eingeleitet, weil diese Medaillons eine „Form der Identifizierung mit einer feindlichen Organisation“ darstellten und daher aus dem Verkehr gezogen werden müßten.
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