: Einen Nachschlag, bitte
■ betr.: taz-Weihnachtsbeilage „satt & selig“
[...] Das Interview mit diesem völlig eingebildeten und selbstgefälligen Nobelwirt aus Stuttgart war wirklich der Gipfel an überflüssiger Lektüre! Auf der einen Seite hängt dieser Snob den intellektuellen grünen Fundi raus, andererseits wirft er mit Zitaten wie „Vegetarier sind arme Schweine“ und „bei mir muß nicht nur Geld investiert werden, sondern auch Witz und Geist“ um sich, preist seine Wachtelbrüstchen und sein Rehsugo. Pfui Teufel, so ein Schleimbeutel! Nebendran dann gleich die „Grüngesichter“-Glosse von Wiglaf Droste: Dieser Mensch scheint unter krankhaften Halluzinationen zu leiden, sobald er einen Naturkostladen betritt, arme Kreatur. Dann gibt es da noch diese größtenteils taktlosen Cartoons.
Dabei waren durchaus Ansätze eines bodenständigen kulinarischen Magazins vorhanden, die gelben Rezeptbalken waren ein nettes Horsd'÷uvre. Aber der Rest mitsamt dem Pfälzer Saumagen schreckt jedeN ab, zumindest diejenigen, die VegetarierInnen sind und sich nur ein Soli-Abo leisten können. Schöne Bescherung, das. Könnt Ihr Euch sparen nächstes Jahr. Fritzie Timmermann,
Schweinhausen
Braucht der Mensch mehr als Tütensuppe und Miracoli? Und ob. Denn in Erinnerung bleiben eben die Abende bei einem guten Wein – ob mit oder ohne neuer Liebe, ob italienisch oder deutsch, ob mit Schraubverschluß – Gott bewahre – oder Kork.
Abende, Nächte, in denen Ideen Purzelbäume schlagen, die Phantasie keine Grenzen kennt, aus dem Nichts großartige Pläne entstehen, selbst die Luft irgendwann einen Schwips hat und man am Ende gar die deutsche Weinkönigin küssen könnte. Nach Tütensuppe kam mir das noch nie in den Sinn. Deshalb ein dickes Dankeschön für Euer Weihnachtsgeschenk. Stefan Martin, zur Zeit Köln
Die kulinarische Beilage war wunderbar! Selten habe ich mich so sehr wohlgefühlt beim Lesen! Axel Mergler, München
Glückwunsch zum neuen taz- Genuß: ein köstlich zusammengestelltes Menü! Mit Fingerspitzengefühl haben taz-Köche hier die richtige Mischung in gutem Verhältnis und bekömmlicher Menge gefunden. Das macht Appetit auf öfter und mehr!
Nur einmal haben leider, leider die Spürnasen der taz-Küchencrew danebengegriffen: Die Vorurteils- Emesis Wolfram Siebeck an Sauce Gesterniensis war eher altbacken à la Mary Hahn als von zeitgemäßer Würze à la Doris Katharina Hessler. Glücklicherweise: Eine bittere Beilage verdirbt auch diese Speise nicht. Man braucht sie weder rechts noch links zu drehen, man kann sie einfach liegenlassen. Brigitte Vallenthin,
Fit Food Verlag, Marburg
Lecker, lecker, lecker – dieses satt & selig. Einen Nachschlag bitte! Gerd Arnim, Aalen
Typografie und Layout: ein Genuß! Klaus Richter, Weikersheim
Sehr zu begrüßen, daß die taz sich und den LeserInnen gelegentlich gute Laune gönnt. Bitte mehr davon. Überhaupt wird die taz zur Zeit besser, lesbarer, erfreulicher. Das hatte ich schon nicht mehr zu hoffen gewagt. Birgit Koch, Stuttgart
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