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Eine rauschende Demo

■ Bundestag korrigiert Berlin-Bild

Bonn (AFP) – Der Bundestag hat am Mittwoch quer durch alle Parteien die Großdemonstration gegen Ausländerfeindlichkeit in Berlin als Erfolg gewürdigt. Als Ergebnis der Veranstaltung bleibe das friedliche Eintreten von mehr als 300.000 Menschen für die Demokratie, nicht das kurzfristige Obsiegen der Krawallmacher, sagte Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) in einer aktuellen Stunde. Vielfach wurde die Fernsehberichterstattung vom Sonntag als „verfälschend“ kritisiert.

Verstimmungen zwischen Union und SPD gab es über die Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus. Hans-Jochen Vogel warf der CSU vor, durch ihre Absage den Konsens verweigert zu haben. Frauenministerin Angela Merkel (CDU) warf der SPD vor, zwischen Rechts- und Linksradikalismus zu unterscheiden. Werner Schulz vom Bündnis90/Grüne nannte das Fernbleiben der CSU ehrlicher als die CDU, die bei ausländerfeindlichen Ausschreitungen Verständnis für den Ärger der Bevölkerung über Asylmißbrauch geäußert habe.

Der Berliner Bundessenator Radunski (CDU) entschuldigte sich ausdrücklich bei Bundespräsident von Weizsäcker. In Berlin sei eine „Sternstunde der Demokratie“ von Krawallen verdunkelt worden.

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