: Eine besondere Busfahrt
■ Stadtfahrt: Wahrnehmung von Kunst durch das Busfenster
Es gibt noch andere Methoden, Kunst in die Stadt zu bringen als Innenstädte mit mehr oder weniger gelungenen Plastiken zu möblieren. Etwa die direkte Animation der Bürger durch den Künstler. Eine Woche lang sorgen im Projekt „Stadtfahrt“ von Sabine Siegfried und Eva Bothe sieben internationale KünstlerInnen für eine neue, ungewohnte Sichtweise auf Hamburg. Das geschieht direkt vor Ort, mittels ganz unterschiedlicher Rundfahrten mit dem Bus, auf denen die KünstlerInnen ihre speziellen Blick auf die Dinge jeweils vierzig Kunden/Mitspielern nahebringen.
Dieses neuere Modell der Kunstvermittlung beginnt heute mit der Werbefahrt von Ingold-Airlines, deren Projekt der direkten Innenstadt-Verbindung von Hamburg und Zürich mit Wasserflugzeugen von der Außenalster zum Zürisee schon anläßlich der D&S-Ausstellung 1989 für Proteste sorgte.
Martha Rosler aus den USA führt zu den geschichtlichen Manifestation von Macht, Dennis Adams aus New York ist mehr an der Vermittlung von Architektur-Details, wie Bushaltestellen und Trinkhallen interessiert. Kirsten Mosher, ebenfalls aus New York okkupiert die modernen Grenzpfähle des öffentlichen Raumes durch Interventionen bei Parkuhren, Zebrastreifen und Absperrungen und die Wahrnehmung als solche hinterfragt Jochen Gerz aus Paris.
Der einzige Hamburger ist der Emblematiker Michael Deistler, die anderen KünstlerInnen kennen die Stadt aus früheren Projekten oder haben sich auf einem vorausgehenden Besuch speziell für dieses etwas andere Projekt von Kunst im öffentlichen Raum der Kulturbehörde ortskundig gemacht.
Hajo Schiff
Abfahrt und Büro : Burchardstr.8 (Sprinkenhof). Tel. 0161-3413114;
Heute 11 und 20 Uhr: Ingold Airlines;
Morgen 11 und 20 Uhr: Martha Rosler;
23.Sept. 19 Uhr : Michael Deistler;
24.Sept. 19 Uhr : Kirsten Mosher;
25.Sept. 11 und 20 Uhr :Krzysztof Wodidiczko;
Sonntag 10.30 und 19.30 Uhr : JochenGerz;
27.Sept. 11 und 20 Uhr: Dennis Adams; Karten jeweils 10 Mark.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
