: Eine Woche zum Verzweifeln
■ "Who's that boy" von Elke Schmitter, taz vom 16.5.90
betr.: „Who's that boy“ von Elke Schmitter, taz vom 16.5.90
Welch eine Freude, Ihre Theaterkritik der Karlosinszenierung heute in der taz zu lesen. Das war ja eine Woche zum Verzweifeln wie sich die blinden, ausgelaugten, toten Kritikerprofessionals mit Händen, Füßen, Augen, Hirn und Herz wehrten, sich von dem Stück und der Inszenierung irritieren, beunruhigen zu lassen. Kein Fuzzelchen von inhaltlicher Auseinandersetzung, und dann die kleinen fiesen Rechnungen, die da beglichen werden.
Sie nehmen Text, Regie, Bühne und Schauspieler ganz einfach ( ganz schwer) ernst, und Sie schreiben im Mai 1990 und nicht irgendwann. Und Sie sagen, daß da etwas in Gang gesetzt worden ist: “...der sublime ästhetische Schock... der unmittelbare Abwehr verhindert... mit lange wirksamen Folgen.“
Genauso ging es uns, und das dreimal; wir leisten uns diesen Wiederholungsluxus, dieses Risiko der Beunruhigung, aber nur damit entsteht ja auch was. (...)
Klaus und Janne Weinzierl, München.
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