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Eine Frau als KandidatinEine mutige Afghanin

Am Donnerstag ist in Afghanistan Präsidentschaftswahl und Shahla Ata tritt als Frau an. Sie hat viele Feinde unter Frauen, Gegenkandidaten und den Taliban. Doch sie lächelt einfach.

Ihre Kandidatur ist ein Zeichen gegen die Männerherrschaft: Shahla Ata. Bild: reuters

Ich weiß, das ich es kann, ich bin stark." Shahla Ata, die sich am 20. August in Afghanistan zur Präsidentin wählen lassen will, gibt sich zuversichlich. Beobachter rechnen ihr kaum Chancen aus. Für sie steht die Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Hamid Karsai schon fest.

Mut muss frau haben, um sich ohne Burka, mit locker sitzendem Kopftuch, in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und den hat Ata. Auf Plakaten, Veranstaltungen und in Interviews trotzt sie Morddrohungen der Taliban mit einem souveränen Lächeln.

Die 47-jährige Politikerin wurde in Kandahar geboren, ist Paschtunin und gehört damit wie Karsai der größten ethnischen Gruppe an. Sie lebt mit ihrem Mann in einer Kabuler Villa und empfängt potentielle Wählerinnen mit Geschenken. Denn unter konservativen Frauen wird Ata aufgrund ihres streitbaren Auftretens abgelehnt.

Atas politische Karriere begann im Jahr 2005, vier Jahre nach dem Sturz der Taliban. Damals kehrte sie nach einem längerem Aufenthalt im Exil, in Pakistan und den USA, nach Kabul zurück. Sie zog als eine der ersten Frauen ins neukonstituierte afghanische Parlament.

"Ich trete an, weil ich die in der Verfassung festgeschriebenen demokratischen Werte des Landes stärken möchte", begründet Ata ihre Kandidatur in einem Interview. Dazu zählt sie auch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Die Afghanin sei schon immer unterdrückt gewesen und unter Karsai habe sich nicht viel verändert, so ihre Kritik. Wie sie jedoch die Situation der Frauen ändern will, bleibe unklar, tadeln internationale Beobachter.

Gegner hat Ata viele: die Taliban, eine weibliche und 39 männliche Konkurrenten. Genauso wie unzählige rückständige Männer, die eigenmächtig über die Stimmkarten ihrer Frauen verfügen.

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2 Kommentare

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  • ET
    eine taz-redakteurin

    es ist ihr sehr wohl begreiflich... und sie freut sich über den guten kommentar. bei diesem artikel handelt es sich sogar um ihren aller ersten artikel überhaupt, und sie ist lernbereit, und verspricht, in den nächsten veröffentlichungen ihren persönlichen standpunkt, den sie mit emergency-exit teilt vertreten wird.

  • E
    emergency-exit

    Es ist einer TAZ-Redakteurin wohl unbegreiflich, das die Welt nicht überall auf die Exportware "Gender-Mainstreaming", Frauenquoten, Gleichstellung

    und Frauenförderung/Überhöhung gewartet hat. Zum Glück gibt es letzte Bastionen der Vernunft. Was das bringt, Frauen in der vordersten Reihe, sieht man am politischen Stillstand in Deutschland. Männer machen Politik für alle, sobald Frauen mitmischen, wird nur noch Politik für Frauen gemacht. Jetzt mache ich mir einen Kaffe und lehne mich zurück, und wenn der Frauenstalinismus in Deutschland noch zunimmt, werde ich Moslem, gehe nach Afghanistan und freue mich darüber, das die politischen Überlebenschancen dort für Merkels und Schwarzers systembedingt begrenzt sind. Ein anständiger Islamismus ist leichter zu ertragen als der hier vorherrschende Feminismus. Der Islamismus kostet mich nämlich nicht soviel Geld, und er will nicht geschlechtsspezifisch die Halbe Menschheit ausrotten. Und er redet nicht von einem verkrüppelten "Christen-Gen", oder einem Irrtum der Natur. Wie liest sich das:"Nur eine tote Frau ist eine gute Frau", ein Buchtitel im Original mit umgekehrten vorzeichen. Oder" Die Frau. Ein Irrtum der Natur","Keine Zukunft für Eva". Empfindet das jemand als Frauenfeindlich? Männer sollen sich das seit 40 Jahren unwidersprochen anhören. Es reicht. Der Widerstand wächst weiter.