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Eine Chance fürs Revier

■ IG-Metall legt strukturpolitisches Papier vor / Schaffung neuer Arbeitsplätze hat Vorrang / Gründung von Beschäftigungsgesellschaften vorgeschlagen

Berlin (taz) – Die Industriegewerkschaft hat in einem strukturpolitischen Papier ihrer Frankfurter Zentrale eine Konzeption für die Lösung der Branchenkrise im Stahl- und Werftbereich vorgelegt, die nicht auf die bedingungslose Erhaltung aller Arbeitsplätze setzt, sondern auf die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen. In dem der taz vorliegenden, bisher nicht veröffentlichten Papier heißt es: „Es geht nicht darum, Industrien von gestern gegen Märkte von morgen zu verteidigen.“ Gleichzeitig wird konstatiert, die traditionelle Sozialplanpolitik der Gewerkschaften sei in der Stahl- und Werftindustrie an ihre Grenzen gestoßen. Konsequenz: „Vorrang hat die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen“.

In dem Papier werden die bisherigen Vorschläge der IG Metall zur Produktionsveränderung hin zu ökologisch sinnvoller Arbeit in Krisenkonzernen mit ihrer Forderung nach Gründung von Beschäftigungsgesellschaften für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Stahlarbeiter zusammengebracht und bis ins Detail ausformuliert. Durchzusetzen sei eine solche Konzeption, heißt es in den strukturellen Überlegungen, aber nur durch „verstärkte politische Mobilisierung“.

Indessen kämpfen die Rheinhausener Stahlarbeiter im Hier und Jetzt. Gestern besuchten sie ihre Kollegen im Walzwerk von Krupp in Bochum. Dort wird der Rheinhausen-Stahl weiterverarbeitet, und Solidarität gegen streikbrechende Fremdlieferungen muß organisiert werden.

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