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Archiv-Artikel

Einblick (79)

Alexandra Saheb, Galeristin und Kunsthistorikerin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Alexandra Saheb: Zurückblickend auf das Jahr 2004 haben mir zwei Ausstellungen besonders gut gefallen – über die schlechten möchte ich jetzt gar nichts sagen –, die eine war die kleine, aber dadurch vielleicht auch sehr konzentrierte Ausstellung mit Arbeiten von Matthias Müller. Die andere war die von Harm Lux kuratierte Ausstellung „… Lautlos irren, ways of worldmaking, too …“ im ehemaligen Postbahnhof. Dicht gefüllt mit Videoprojektionen entstand auf den ersten Blick das Gefühl des Überflutetseins durch sich ständig verändernde Bildsequenzen auf verschiedenen Ebenen. Es war dann aber doch durchaus möglich, sich durch diese Vielzahl von Information einen Weg zu bahnen.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Leider gibt es seit langer Zeit nicht mehr das Boudoir oder den Goldmine Club, einen kleinen Ersatz hierfür bietet aber der Bassy Club, wo zumindest die Lokalität an eine Party-Kultur vor acht oder neun Jahren erinnert. Ich besuche fast ausschließlich klassische Konzerte, das Glück, die Berliner Philharmoniker in der Stadt zu haben, sollte man auskosten, wie auch das Orchester der Staatsoper. Im Kammermusiksaal der Philharmonie gibt es zusätzlich immer wieder phänomenale Kleinode der Musik zu hören.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zur Zeit durch den Alltag? So häufig ich kann, lese ich, wie sollte es auch anders sein, die FAZ oder auch die Welt. Dann wären da noch die taz, der Tagesspiegel, die Berliner Zeitung, die Morgenpost, die Süddeutsche, der Spiegel, die Zitty, der Tip, Frieze, Texte zur Kunst, Art, Art in America … Meine ständigen Favoriten und gedanklichen Begleiter durch den Alltag sind und bleiben jedoch durch ihre ständige Aktualität und gedankliche Brillanz Edward Said, Stefan Zweig, Erich Auerbach und Sebastian Haffner.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude? Wie sollte es auch anders sein: meine Galerie!