Antje Majewski, Künstlerin
: Einblick (749)

Zur Person

Foto: Antje Majewski

Antje Majewski, Künstlerin, geboren 1968 in Marl, lebt in Berlin und Himmelpfort. Sie arbeitet mit Malerei, Video, Texten und Performances. In ihren neueren Arbeiten befragt sie Dinge, Pflanzen und Land, erkundet alternative Wissenssysteme, Erzählungen und die Möglichkeit zu transformativen Prozessen. Majewski kollaboriert oft mit anderen Künstler*innen wie auch mit ökologischen und städtischen Gruppen. In Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern entstand auch ihre aktuelle Ausstellung „How to talk with birds, trees, fish, shells, snakes, bulls and lions“ im Hamburger Bahnhof (s.o.).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Antje Majewski: Das war „The Most Dangerous Game. Der Weg der Situationistischen Internationale in den Mai 68“ im Haus der Kulturen der Welt. Ich glaube, Guy Debord dreht sich gerade in seinem Grab um und um und um sich herum: Bücher, die man nicht lesen darf; Filme, die man kaum sehen kann; und Roberto Ohrt, der bei einer Führung während der Art Week einer Sammlerin Tipps gibt, welcher der situationistischen Maler besonders unterbewertet ist. Ganz neu dabei: sexistische Erotik!

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Zuletzt war ich im Pierre-Boulez-Saal der Philharmonie und habe mir dort ein Konzert mit Musik von Alban Berg und Pierre Boulez angehört. Der Saal ist rund und ganz aus Holz, man hat das Gefühl, mitten im Körper eines Instruments zu sitzen – das war besonders toll bei einem Stück mit zwei Xylophonen.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Der Spiegel hat eine neue Chefredakteurin und auf einmal tauchen darin so etwas wie feministische Themen auf. Das finde ich eine interessante Wendung. An Büchern lese ich gerade Gedichte und Texte von Hervé Yamguen, einem der Künstler in der Ausstellung „How to talk to birds, trees, fish, shells, snakes, bulls and lions“. Er ist ein wunderbarer Dichter, Maler und Bildhauer.

Was ist dein nächstes Projekt?

Das wird eine Installation gemeinsam mit Olivier Guesselé-Garai sein, die wir gemeinsam für die Gruppenausstellung „And Berlin will always need you“ im Martin-Gropius-Bau machen, zu sehen im März 2019.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Ich freue mich besonders, wenn in meinem Garten schöne Sachen wachsen, die ich manchmal sogar essen kann.