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Archiv-Artikel

Einblick (329)

Amelie von Wulffen, Künstlerin/Professorin für gegenständliche Malerei

HINTERGRUND

Name Amelie von Wulffen Geboren 20. 9. 1966 in Breitenbrunn Mit welchen Galerien arbeiten Sie zusammen? Galerie Crone, Berlin, Galerie Senn, Wien, Galerie GreeneNaftali, New York, Almine Rech, Paris Aktuelle Einzelausstellung „Bitte keine heiße Asche einfüllen“, bis 6. März, Mo.–Fr. 10–18, Sa. 11–18 Uhr, Galerie Crone, Rudi-Dutschke-Straße 26 Nächste Gruppenausstellung Wistful Memories, National Gallery of Iceland Preise der Werke 3.500–40.000 €

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? A. v. Wulffen: Sehr schön fand ich die Ausstellung von Naidira Hussein (mit Oliver Rohe) bei Maurus Gmür. Das waren auf Wandbilder montierte Papierbahnen, auf denen überbordende surreale Szenen teils architektonisch, teils über Bewegungsabläufe ineinandergreifen. Tanz, Bewegung, Frauenfiguren, Pferde Landschaften, Interieurs… ein farbiges Traum-Feuerwerk, das aber aufgrund seiner formalen Strenge und des sehr genauen Umgangs mit Raumkonzepten und Farbwerten sehr viel mehr als nur fantasievoll ist. Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin können Sie/kannst du empfehlen? Ich gehe kaum in Clubs oder auf Konzerte, gelegentlich mal in die Panoramabar, wenn Freunde von mir von Dial Records dort auflegen. Welche Zeitung/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Das neue Buch von Catherine Millet fand ich interessant, auch wenn ihr die Existenz anderer Frauen wohl generell ein Dorn im Auge ist; ist sie schonungslos und genau in ihrer Selbstbeobachtung. Dann lese ich gerade Interviews mit Dieter Roth, der mich immer wieder neu fasziniert; er ist ein so schillernde Künstlerpersönlichkeit, voller Anarchie, Humor und Melancholie, der auf so vielfältige Weise Realität in Kunst überführt. Und ich lese „Hitlers Wien“ von Brigitte Hamann, das ist sehr guter Geschichtsunterricht. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Dass ich gestern die erste Amsel singen gehört habe und mein neues Badezimmer, das Etienne Descloux für mich entworfen hat.