piwik no script img

„Ein schöner Abend“

■ Werder Bremen – MSV Duisburg 1:5 / Der Meister rätselt, der Aufsteiger jubelt

Berlin (dpa) – Rätselraten beim deutschen Meister Werder Bremen: Wie konnte man sich von einem Aufsteiger derart das Toreschießen vormachen lassen? Der 5:1-Erfolg des MSV Duisburg stimmte Altmeister Otto Rehhagel nachdenklich: „Jetzt muß sich zeigen, ob wir stabil genug sind, um mit diesem Rückschlag fertig zu werden.“ Trainer-Kollege Ewald Lienen genoß den Triumph: „Ein schöner Abend!“ Seine Elf habe sich nicht versteckt und geniale Spielzüge gezeigt. Otto Rehhagel hatte mit der Herausnahme von Vorstopper Dietmar Beiersdorfer alles gewagt und alles verloren. Durch offene Werder-Abwehr spazierten die MSV-Stürmer Peter Közle und Uwe Weidemann nach Belieben, so daß Rehhagel gestand: „Wir haben sie nie in den Griff bekommen.“ Ferenc Schmidt (52./59.) erzielte die beiden ersten Treffer und erklärte nach dem Spiel: „Ein schönes Gefühl. Doch morgen früh sitze ich wieder an meinem Schreibtisch in der Bank.“ Der Torschütze geht wie einige andere Duisburger Spieler einer Halbtagsbeschäftigung nach. Oliver Westerbeek (66.), Uwe Weidemann (72.) und Stefan Böger (73.) hatten mit ihren Treffern dafür gesorgt, daß der SV Werder (Ehrentor Bernd Hobsch/68.) erstmals seit dem 16. Mai 1992 nach 19 Bundesliga-Spielen in Folge im eigenen Stadion verlor.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen