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Ein neues Gedicht von Günter GrassDeutschlands Scham

Günter Grass prangert Europas Umgang mit Griechenland an. Das neue Gedicht löst nur ein schwaches Echo aus. Jetzt wagt er sich an ein neues Thema: Das Urheberrecht.

Provokation kann so schön sein! Bild: madochab / photocase.com

Mutter Deutschland frisst weinend ihre kleinen Künstlerkinder, am Kopfe drückt die harte Mündung der Piraten.

Diebe, die, weil sie es sind, denken doch zu glauben, dabei glaubend denken, nur der Glaube fehlt und auch Gedanke.

Schlecht denkt, doch um so besser dünkt sich’s voller Drogen, den Blinker aufgeblendet auf der Datenautobahn:

Bild: dapd
Der Autor

Günter Grass, geboren am 16. Oktober 1927 in der Freien Stadt Danzig, frühere Mitgliedschaften in Gruppe 47 und Waffen-SS, Nobelpreisträger 1999, ist eher für seine Prosawerke bekannt. Grass sagt aber, er komme eigentlich von der Lyrik. Den Weg dorthin zurück erleichtert ihm sein Berliner Kollege

Uli Hannemann als Ghostwriter des hier abgedruckten Poems. Sonst eher Heimatdichter, fußt das Werk Hannemanns üblicherweise im Berlinischen, genauer im Bezirk Neukölln.

Der Diebstahl unsrer Seele, unsres Weltenplans, der Diebstahl eines Gutes, das selbst uns nicht gehöre.

Dem Künstler neidig wie ein Jude, der saubere Christenmenschen sieht, so will er ihn zerstören.

Schnauzer der Woche

Als sich Günter Grass mit seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ vor fast zwei Monaten in der Süddeutschen Zeitung an die Welt wandte, reagierten die Medien routiniert und steckten bald auch das Publikum mit ihrer Aufregung an. Antisemitismus, Waffen-SS, Präventivkrieg, diese Debatte hatte alles, was eine Debatte braucht.

Grass selbst ließ zum vergangenen Wochenende hin „Europas Schande“, ein Gedicht zur Lage Griechenlands, folgen. Er stellt sich in die europäische Tradition aufgeklärter Streitbarkeit, die von den großen Griechen über die Humanisten der Renaissance bis hin zum Bild-Kolumnisten Franz-Josef Wagner reicht. Gerade mit Letzterem verbindet Grass – inzwischen oft als „intellektueller Wagner“ gehandelt – das altersweise Intervenieren in die Zeitläufte. Die publizistische Frequenz trennt sie. Noch.

Ein wöchentlicher ARD-Talk mit Thilo Sarrazin, Arbeitstitel „Schnauzer der Woche“, ist geplant, weitere Poeme ebenso. Das zum Urheberrecht hat die taz veröffentlicht, nächste Themen: Schlecker, Eurovision Song Contest, Syrien. (das)

Törichtei und Frevelmut in einer Welt voll leeren Komputergebrumms gebiert Kopie, Betrug, Betrugskopie.

Hinein das Poem in den Komputerkasten und tausendfach hinaus, Gorgonenhaupt, ich weiß nicht, wie das geht.

Das edle Dichterwort, geschändet von einer grölenden Meute Kartoffelchips nagender Hornbrillenträger.

Liegt wehrlos, nackt im Staub und wartet bange auf den nächsten Rotarmisten einer Fälschergeneration.

Manch mutiger Mann, Sven Regener, Charlotte Roche und Manuel Andrack, trat dem Pack entgegen.

Sprach „Halt“, „So nicht“ und „Nehmt uns nicht noch unser Geld, sonst leiden unsre Kinder Hunger!“

Umsonst. Umsonst ist nur der Tod, man will uns nicht, man will den Künstler liquidieren.

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53 Kommentare

 / 
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  • I
    ion

    @ Vollhorst von Ebendt,

    das:

    "...und wer bis hierher noch nicht verstanden hat, dass es sich um eine "Satire" handeln soll, reiht sich bitte in die Schlange der Yücel-Disser ein.", ist definitiv eine unhaltbare zuordnung: die (überwiegende mehrheit aller) "Yücel-Disser" wissen, was sie (notwendigerweise) tun !

     

    Und: nur weil "es sich um eine 'Satire' handeln soll", ist es nicht auch eine.

    Auch wo: 'Kunst' draufsteht, kann 'Schei**' enthalten sein; Zumal einem vorgeblichen "Ghostwriter" ja eigentlich ein Auftrag desjenigen vorliegen sollte, für den er ghostwritet – weder davon, noch von einem Hinweis: 'ghost-satiriker at work' kann ich im taz-artikel etwas (Kleingedrucktes) lesen!

     

    Vielmehr scheint es sich bei dem Autoren (U. Hannemann) um eine Art vorwitzig-eitlen, trittbrettfahrenden 'Troubadix' zu handeln, der für sein ggf. vorhandenes 'Heimat'-Oeuvre Aufmerksamkeit errregen will – liebe taz-ler: laßt ihn bitte am Baum gefesselt.

  • B
    broxx

    Mannomann, da kommt aber die SS-Vergangenheit wieder durch. Den Judenabsatz hättet ihr gut schwärzen können.

    Herr Grass, bitte aufhören und ab ins Altersheim. Ist das nun Altersdemenz oder ist der Kerl einfach nicht ganz dicht???

  • BG
    Bernd Goldammer

    @von NoKa: Grass soll Judenhetze betrieben haben? Weißt Du überhaupt, was Du da schreibst? Dement soll er sein, schreibst Du! Ich glaube Du verwechselst ihn. Grass hat etwas unbequemes gesagt, irgend ein Zampalo hat sich aufgeregt und die dümmliche Masse glaubt nun ihn zerfleischen zu dürfen. Die Zuschriften auf diesen Schmähtext zeigen: linke und rechte Massenreflexe sind von gleicher Art: inhuman, würdelos, primitiv

  • N
    NoKa

    Entschuldigung, ein ganz offensichtlich altersdementer Promi erfreut sich an steigender Popularität, wenn er wieder einmal - leider sehr dümmliche - "Judenhetze" betreibt.

    Ich kann ihn nicht mehr hören!

    Und bitte, liebe Medien, schreibt ihn halt nicht auch noch groß!

  • BG
    Bernd Goldammer

    So sieht Dekadenz bei der TAZ aus! Entschuldigung lieber Günter Grass, jemand muss Sie zum Anpinkeln freigegeben haben. Da möchten auch die Pinscher von der TAZ ihre Beinchen heben und Exkremente ablassen. Das ist nun mal typisch für Leute dieses untertänigen Schlages. Die Art der Darstellung Ihrer Person in diesem Blatt ist sicher kriminell, aber einer gut gewachsenen literarischen Eiche kann es egal sein , welches journalistische Kleinvieh ihr unters Blattwerk pisst. Und mal ganz unter uns: Der Text sagt viel mehr über die Zeitung, ihre Genossen und über den Verfasser. Ich bitte ich Sie: Gehen Sie endlich wieder an ihre Arbeit. Wir haben schließlich ein Recht auf Ihre unbequeme Spitzenliteratur.

  • GL
    günthers letzter tropfen

    super satire - graSS der alte schwerenöter, sitzend wixend wörter tötend, sabbert trommelnd aufs papier, was er hören will, nur nicht wir.

     

    juden- und piratenschreck, blöckt die alte nase

    tropfend aber trotzdem keck aufs papier die blase

     

    günther mach die kiste auf - langsam wird es eng

    schüttel schnell das kissen auf - als apostel "peng"

  • P
    Philippe

    Weiss nicht was schlimmer ist, das geschmacklose Pseudogedicht von Uli Hannemann oder die Tatsache, dass der Begriff Ghostwriter dem Gros der Tazleserschaft offenbar unbekannt ist... Taz war schon mal besser.

  • U
    Urgestein

    Ach, Herr Hannemann...

     

    man kann sich schon etwas stil- und geräuschloser einen von der Palme wedeln darauf, wie viel intelligenter, humorvoller, verständiger und vor allem aber integerer man selbst doch ist.

     

    Und das giltt auch für die armen taz-Würstchen, die es auch noch für besonders gelungen halten, dieses dürftige Prosa-Ejakulat eines "MöchtegernGrass-alleinderAuszeichnungenwegen" in die Rubrik "Politik" einzuordnen. Wohl selbst in der Wahrheit komplett durchgefallen, oder?

     

    Naja, jeder darf sich nur so gut blamieren wie er kann, liebe taz-Redakteure. Und davon scheint ihr ja mehr zu verstehen, als ich bislang ahnte...

  • B
    Boris

    Liebes taz-Team,

     

    dieser Beitrag ist recht merkwürdig:

     

    Der Text ist grottenschlecht. Noch schlechter jedoch ist die Präsentation gehalten. Anhand der Kommentare lässt sich ablesen, dass die meisten Leser vermuten, die literarische Entgleisung stamme tatsächlich von Günter Grass.

     

    Ist das witzig? Oder einfach nur niveaulos? Oder handwerklich schlecht gemacht?

  • VV
    Vollhorst von Ebendt

    ...und wer bis hierher noch nicht verstanden hat, dass es sich um eine "Satire" handeln soll, reiht sich bitte in die Schlange der Yücel-Disser ein.

     

    Ernsthaft zu bemängeln ist nur die fehlende Originalität der Variante. Die SZ sah sich bereits dem Vorwurf ausgesetzt, bei der Veröffentlichung des Griechenlandgedichts einer Fälschung der Titanic aufgesessen zu sein.

     

    Interessant fände ich noch die Meinung zum Mangel von Kitaplätzen.... "Kind ohne Ort..."

  • FG
    Frieder Gerstenschaum

    Schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass es sich hier um eine Persiflage handeln könnte?

  • G
    Gonzi

    Man könnte natürlich den Lesern wie "Gustav" die Schuld geben, nicht erkannt zu haben, dass dieses Gedicht gar nicht von Günter Grass, sondern von der TAZ stammt.

     

    Aber ich denke schlimmer als solche Leser ist eine Zeitung, die wohlwissend wie das schon in faz funktionierte, es hier noch mal versucht hat und das mit Ausdrücken eines Anti-Judaismus, die einen fassungslos machen können.

  • F
    Falmine

    Na, wer hat sich da im Stile von Günther Grass probiert? Titanic? taz?

  • W
    weber

    Der gute Autor wird senil,

    das Denken wird ihm nun zu viel,

    die Wut darüber packt in Hass

    jedoch nur ein Herr Günter Grass.

  • W
    wolframerik

    Ist das noch Satire oder nun schon versuchter Rufmord? Das gehört doch allerhöchstens auf die Wahrheitsseite. Aber selbst dort würde ich Euch das Übel nehmen. Minutenlang habe ich mich über Grasss geärgert und geglaubt, das stamme wirklich von ihm...

    Das ist nicht mehr lustig und erinnert zu sehr an die Machart der Bildzeitung.

     

    Es ist geradezu eine Gemeinheit, Grass solche Worte in den Mund zu legen wie: "Dem Künstler neidig wie ein Jude..."

     

    Einer wirklichen ehrlichen Debatte weicht ihr von Zeit zu Zeit immer mehr aus. Bringt Fakten statt Spekulationen und Unterstellungen!! Pfui ist mir

     

    Übel!!!

     

    wolframerik

  • N
    Nico

    Will jetzt auch die taz Aufmerksamkeit mit gefakaten Gedichten? Haha. Witzig.

  • E
    eva

    liebe TAZ, soll das ironie sein und die urheberrechtsgegner in ihrer selbstgerechtheit anprangern? oder sind formulierungen wie "mutter deutschland" und "neidig wie ein Jude, der saubere Christenmenschen sieht" hier ernst gemeint? grass' 1. gedicht habt ihr noch abgelehnt, jetzt werden seine ergüsse (oder die des ghostwriters) kommentarlos publiziert... irgendwie enttäuschend.

  • P
    Pape

    Das edle Dichterwort? Bisher gingen die Gedichte von ihm ja immer in die richtige Richtung, aber das hier? Es fällt mir schwer zu glauben, dass es wirklich von ihm ist..

  • SB
    stephan buchkremer

    Ist es beleidgend und rassistisch den Vers "Dem Künstler neidig wie ein Jude, der saubere Christenmenschen sieht, so will er ihn zerstören." zu publizieren, will die TAZ Redaktion den oben zitierten Vers von Uli Hannemann dazu verwenden, Tabus zu brechen und endlich wieder die Bühne für antisemitische Karikaturen und Satiren frei machen. Der Umweg über Günther Grass ist an den Haaren herbeigezogen. Vom fiktiven Tabubruch bis zur unkontrollierten Hetze ist ein kleiner Schritt. Sind erst einmal die Mißverständnisse um Günther Grass beseitigt, ist er der Dichter als Unmensch entlarvt, ist es ein kleiner Schritt in seine etwas großen Fußstapfen zu treten: "Günther Grass und die Isrealkritker sind unser Unglück" so ghostwriter Heinrich von Treischke in der TAZ des Jahres 2013

  • AB
    Andy Bayer

    ich dichte auch:

     

    Schläfst Du nächtelang nicht ein

    Gieß' braunen Tequila ein

    Bleibt auch dann der Schlaf noch fern

    Hat Dich Gott nun mal nicht gern.

  • AB
    Andy Bayer

    ich dichte auch:

     

    Sei nicht dumm, sei besser schlau

    Und spar das Geld von Deiner Frau

    Geh Dir davon ein Auto kaufen

    Und schon musst Du nie mehr laufen...

  • E
    emil

    ganz schön stumpf. wirkt ein bisschen wie kunst vom fließband. öde öde.

  • C
    Christian

    Ich find' das ja lustig, wie ihr Grass verarscht, aber irgendwo müsste doch noch kenntlich gemacht sein, dass das nicht wirklich von ihm ist, sonst ist das keine Satire mehr sondern üble Nachrede.

  • AR
    Antoninus Re

    Billig-Sabber!

  • N
    Nobilitatis

    Zeile ergänzen:

    So schreibt er, der Künstler - dement.

  • P
    Peter

    Genau, Blech trommeln können wir schliesslich alle (ausser Deniz Y.).

  • L
    Lucanus

    Wie armseelig - ein Gedicht aus Buzzwörtern zusammenschustern und dann Grass in die Schuhe schieben. Liebe Taz, das ist nicht Euer Niveau!

  • RS
    Rick S.

    Die Werke von denen, die er als mutige Künstler, die sich dem Pack entgegenstellen bezeichnet, würde ich auch nicht für umsonst haben wollen. "Sturm im Wasserglas" wäre eine Übertreibung. Dafür kann man sich schon fast Fremd schämen.

    -

    Manch mutiger Mann, Sven Regener, Charlotte Roche und Manuel Andrack, trat dem Pack entgegen. Sprach „Halt“, „So nicht“ und „Nehmt uns nicht noch unser Geld, sonst leiden unsre Kinder Hunger!“-

    Ich würde gerne wissen, ob er Stolz auf diese Zeilen ist?

     

    Das Gedicht zeugt von Ahnungslosigkeit, dieser Herr braucht Schrebergarten, um den er sich Kümmern kann.

  • R
    reblek

    "den Blinker aufgeblendet" - Das soll Herr Hannemann mal vormachen: den Blinker aufblenden. Vermutlich meint er das Fernlicht und damit die sogenannte Lichthupe. Aber woher soll er das wissen, es stammt ja nicht von ihm, sondern er müsste es klauen.

  • V
    viccy

    Schon Mist, dass es diese Komputer gibt. Ganz ohne Piraten, ja ganz ohne Politik kann man damit alles Mögliche downloaden. Ob der Günter das weiß?

  • U
    Ute

    „neidig wie ein Jude“

    Weiß überhaupt noch jemand bei der taz, was er sich so zusammenschreibt?

     

    Mir scheint, als haben sich hier bei dem Anti-Grass-Machwerk verschiedene oder eine® bei der taz, freudig von „JUD SÜSS“ inspirieren lassen.

    Wer war es denn, eine Gülle-Silke oder ein Yüksel, der wieder mal nicht das goldene Halskettchen von seinem Papa bekommen hat?

    Beiden wäre diese judenfeindliche Aussage zuzutrauen.

  • M
    Micha

    Hallo,

     

    das ist selbst für eine kabarettistische Überziehung sehr dürftig.

    Kein Grass... vielleicht dahinsiechend auf Opium.

    Sinnlos, die Werke einer Person an der Reflektion gewisser Freunde inhaltsloser Journalien ohne wissenschaftlichen Hintergrund darzustellen.

     

    Geht es nicht darum, die Subjektive Wirkung der Person zu fangen und zu überspitzen?

     

    Doch hat der Verlag ja auch bei euch scheinbar genügend Anteile.

     

    Daher die eventuelle Wirkung eines Literaturprojektes der Gymnasialien Oberstufe, der Kreation eurer Seite zu messen wäre vielleicht arrogant.

     

    Auch ihr dachtet einst neue Wege und machtet dies öffentlich.

     

    "i am the only sense- the common sense"

    axel springer

    taz.de

  • B
    BvW

    Im Gegensatz zum Griechenland-"Gedicht", bei dem die Titanic-Urheberschaft vermutet wurde und ganz und gar nicht von der Hand zu weisen war, ist diese Fälschung eher plump ausgefallen.

  • T
    Tim

    Das ist platt, oberflächlich, naiv, vorhersehbar. Und jetzt will uns der Günter auch noch die Piraten erklären? Also wirklich, ahnungslose Piraten-Basher gibt es doch schon wie Sand am Meer.

     

    Ich finde es ja toll, dass Lyrik in der deutschen Presse durch Grass in letzter Zeit (wieder?) ein wenig Beachtung findet. Aber muss es denn immer nur Grass sein? Man könnte ruhig auch mal ein paar anderen Lyrikern eine Plattform bieten.

  • I
    ion

    .... lol !

     

    Wikipedia-Exzerpt:

    "Ghostwriter werden im Auftrag eines Verlages, einer Agentur oder eines Autors tätig, insbesondere wenn der in der Titelei ausgewiesene Autor nicht genügend Zeit oder keine ausreichenden Fähigkeiten besitzt, um „sein“ Werk selbst zu verfassen. Die Bezeichnung Ghostwriter setzt indes keine fest definierten Fähigkeiten voraus.";

     

    Ich meine, DAS hätte Herr Grass auch noch (selbst) tinten-klecksen können; Aber das Illu.-foto dazu ist wirklich picksüß und gibt dem Ganzen doch gleich eine heimelige Note.

     

    Wie wäre es, wenn die taz Herrn G. Grass bäte, für sie wöchentlich was zum Veröffentlichen zu klecksen(?) – dann aber bitte Faksimile reproduzieren.

  • BK
    Bernd Kühn

    Eine schöne Parodie habt ihr da geschrieben, liebe TAZ. Aber ein so grausam schlechter Dichter, wie ihr es darstellt, ist Herr Grass nun nicht. Auch hätte er sich bestimmt, bevor der das Gedicht geschrieben hätte, mit dem Thema länger beschäftigt, es aus rechtsphilosophischer und historischer Sicht beleuchtet, um dann etwas zu schreiben, das weit über die polemischen Pamphlete hinausgeht, die zur Zeit im Blätterwald rascheln.

  • R
    Realdemokrat

    Und was ist mit den zehntausenden Menschen die oftmals tausende von Euros verschuldensunabhängig zahlen müssen, weil ein Gast, Untermieter, WG-Mitbewohner, Kind oder Partner ein paar Lieder runtergeladen hat? Was ist mit dem daraus resultierenden faktischen Verbot offener Netze?

     

    100 € pro Lied, verschuldensunabhängig. Unterschlagene Fakten?

  • EZ
    es zieht

    die moral-motten zu gunters gicht

    denn dieser war auf licht erpicht

  • H
    heidi

    Es ist absolut lächerlich, wie sich Grass hier postuliert: einst ein echter Künstler - nun produziert er Müll am laufenden Band.

  • B
    blub

    Nicht schlecht, Sie schaffen es Günter Grass und die Piraten Partei gleichzeitig zu verunglimpfen. Und in der Kategorie Politik hat das auch nichts zu suchen. Ich finde das ziemlich widerlich.

  • FE
    Frau Edith Müller

    Man, jetzt wirds peinlich. Ist der Typ komplett pleite?

  • R
    Reinhardt

    In Ihrem Gedicht kommt das Wort "Negerpuppe" nicht vor...

     

    Meine beste Freundin kam früher aus einer Zigeunerfamilie und hatte eine Negerpuppe namens Sarah!

  • KK
    karl K

    Mit dem Pferdekopf Aale angeln,

    das wird immer gehn

    zwischen Zwiebelhäuten,

    und Tantiemen schaufeln;

    dank SS - verschweigen.

     

    ein Mann - ein Roche

    ein run - im wanzen

    er - läßt es nicht in diesem Leben,

    gammliger Kaschube eben.

     

    Mensch, Günni GraSS mal am Neckar,

    mal am Rhein,

    aber gib endlich - a Ruh,

    - und lasset sein.

     

    Danke, da nich für.

  • HV
    Horst von Ebendt

    Was Grass über das Urheberrecht sagt - darüber will ich mir kein Urteil erlauben. Aber:

     

    Dass er die Piraten angreift - verständlich.

    Dass er sie als Diebe bezeichnet - vielleicht übertrieben.

    Dass er ihnen vorwirft, sie würden ständig auf Drogen sein - ungerechtfertigt, platt und scheinheilig.

     

    Und wenn auch "Was gesagt werden muß" nicht judenfeindlich oder antisemitisch war, sondern allein israelkritisch, so ist der Vergleich der von ihm in allen Farben negativ gezeichneten Piraten mit den angeblich auf den "sauberen Christenmenschen" neidischen Juden, die er auch noch im Singular nennt und damit vollends in die Sprache der Antisemiten und Faschisten abdriftet, nun wirklich das allerletzte!

    Damit schafft er sich keine Freunde und es hilft der Aussage überhaupt nicht - er schafft sich eher noch mehr Feinde, jetzt auch die, die bisher den Antisemitismus-Vorwurf nicht mittragen wollten... und er hilft der Sache der Künstler und derjenigen, die für das Urheberrecht eintreten, nicht. Schade.

     

    Aber solchen Aussagen und Leuten sollten weder die taz noch jede andere ernstzunehmende Zeitung/Zeitschrift in Deutschland und anderswo ein Forum bieten!

  • HV
    Horst von Ebendt

    Was Grass über das Urheberrecht sagt - darüber will ich mir kein Urteil erlauben. Aber:

     

    Dass er die Piraten angreift - verständlich.

    Dass er sie als Diebe bezeichnet - vielleicht übertrieben.

    Dass er ihnen vorwirft, sie würden ständig auf Drogen sein - ungerechtfertigt, platt und scheinheilig.

     

    Und wenn auch "Was gesagt werden muß" nicht judenfeindlich oder antisemitisch war, sondern allein israelkritisch, so ist der Vergleich der von ihm in allen Farben negativ gezeichneten Piraten mit den angeblich auf den "sauberen Christenmenschen" neidischen Juden, die er auch noch im Singular nennt und damit vollends in die Sprache der Antisemiten und Faschisten abdriftet, nun wirklich das allerletzte!

    Damit schafft er sich keine Freunde und es hilft der Aussage überhaupt nicht - er schafft sich eher noch mehr Feinde, jetzt auch die, die bisher den Antisemitismus-Vorwurf nicht mittragen wollten... und er hilft der Sache der Künstler und derjenigen, die für das Urheberrecht eintreten, nicht. Schade.

     

    Aber solchen Aussagen und Leuten sollten weder die taz noch jede andere ernstzunehmende Zeitung/Zeitschrift in Deutschland und anderswo ein Forum bieten!

  • G
    gustav

    Grass ist doch wirklich einfach nur traurig.

    Das Gedicht diffamiert ACTA-Gegner als Antisemiten

    und Plagiateschreiber und kreativlose Dumpfbacken

    und stellt den Schreiberling als verfolgten

    und entrechteten Kulturbewahrer dar einer

    aussterbenden Generation.

     

    Das ist narzisstisch widerlich. Denn gerade die Internetgeneration

    hat den abkupfernden Plagiateschreibern

    der Öffentlichkeit ins Besondere der Politik

    auf die Finger geschaut.

    Die Konnotationen mit den Antisemitismus sind

    inhaltlich falsch, denn Urheberrecht und Judenverfolgung sind nicht verwandte Themen!

    Sie sind auch für einen ehemaligen SS-Mann schlicht

    verboten!

    Ein Pirat( gemeint die Partei) hat sicherlich

    noch keinen Massenmord verübt.

     

    Herr Grass, ihre Werke und die zahlreicher

    anderer "Geistesgrößen" werden sicherlich keine

    Internetausbeutung erfahren!

    Es geht vielmehr, um die Einschränkung

    der Abmahnanwälte und die Freiheit der Nachrichten

    und die Verbreitung von Wissen, deren Bestandteile

    keiner Zensur unterliegen dürfen.

    Es geht, um einen zensurfreien, außerpolitisch

    kontrollierten Raum, in dem Diskussionen in einer

    zunehmend vereinzelten Gesellschaft noch möglich sind!

    Und das die Jugend immer niveauflacher wird, hängt

    wesentlich mit der Auswahl der Lehrkräfte, der

    Verachtung und Passivierung gegenüber der Jugend

    zusammen und der alleinigen Konzentration auf Noten

    ohne personelle Selbstbestimmung.

    Die Lehrer-Schülerindividuums-beziehung ist

    antidemokratisch. Und sowohl Lehrer, als auch Schüler

    besitzen ungenügende Wahlmöglichkeiten hinsichtlich

    sozialer und inhaltlicher, didaktischer Präferenzen.

    So müssen Menschen, die nicht miteinander

    auskommen zwangsvergemeinschaftet werden.

    Die Folgen sind bekannt sowohl bei LehrerInnen,

    als auch SchülerInnen.

     

    Was haben Sie denn für die Kinder aktiv gemacht,

    außer im Ausland den Gutmensch zu spielen!

    Politische Gesten machen Sie viele, aber praktisch

    sich mit Kindern auseinandersetzen sicherlich nicht.

    Welchen jungen deutschen Autoren gegenüber geben Sie einen Diskussionspartner ab? Wen fördern Sie?

    Sie profilieren sich lieber international, als

    die harte und von Preisorgien verschonte

    Förderung von Normalmenschen im hier und jetzt

    vor ihrer Haustür zu bewerkstelligen.

     

    Sie hegen nur stille Verachtung

    bis zum Aufstauen einer Gedichteimplosion. Sie sind aber

    zu schwach die vielen Schritte ohne Scheinwerferlicht

    für einen gesunden Generationendiskurs zu gehen.

    Das sollen dann lieber andere machen, die sie dann

    wieder still verachten oder bemitleiden dürfen!

     

     

    Urheberrechte von Filmen, literarischen Werken

    sollen natürlich bestehen bleiben.

    Deutschland schützt diese Urheberrechte.

    Deshalb haben ja einige einflussreiche Internetfilmtauschbörsen

    ihren Sitz außerhalb Deutschlands verlegt.

    Wenn die die Gesetze brechen, werden wir aber deshalb

    keinen Krieg anfangen!

    Literatur und Kunst schützt man nicht durch

    Sanktionen, sondern durch ritualisierte Einführung

    in einen prosperierenden Diskurs, durch

    aktuelle Bibliotheken und Schulbuchbestände,

    durch Lesezirkel und Autorenclubs, durch Menschen

    die außerhalb anonymisierter Internetbuchmärkte

    und außerindividuellen Plüschbuchhandlungen,

    Literatur gemeinschaftlich geniessen wollen.

    Insofern ist ihre Art der Publicitywahl gut.

     

    Wir wollen aber keine wirtschaftszonenübergreifende

    justiziarische Superbehörde mit Sanktionierungsmacht.

    Die Macht darf einzig von unseren legitimierten

    Institutionen ausgehen!!!

    Der Paneuropäismus ist die Entmündigung

    des Nationalstaats und die Rückstufung der Bürger

    und damit das finale Scheitern einer Parteiendemokratie, die vor ihren Bürgern flieht,

    weil sie die Macht behalten will, aber nichts richtig

    macht!

    Das Recht des Volkes

    auf Diskursfreiheit, Rechtssicherheit vor Abmahnanwälten und Informationsfreiheit wiegt

    bedeutend schwerer als der Verschnitt geistigen

    intellektuellen Abfalls hiesiger Promis, welcher

    auf Servern versprenkelte Leserschaften findet!

     

    Versuchen Sie lieber die Herzen der Menschen

    für Poesie zu öffnen, als sie zu bevormunden

    und zu verteufeln und verunglimpfen Sie die Deutschen

    nicht!

    Die Kultur wurde seit jeher von den Aufsteigern

    betrieben und von den Etablierten gefördert.

    Damit es weiter Aufsteiger geben kann, braucht

    die HarzIVler- Familie geradezu zwingend

    einen Zugang zu Wissen. Gerade die auseinanderklaffende Gesellschaft braucht diesen

    freien Informationszugang, um armen Kindern

    Chancengleichheit zu gewähren.

    Der Lesekomfort des Buches, die gesellschaftliche

    Diskussion z.B. in Zeitungen wie dieser,

    die staatlich verpflichtende Beteiligung von Contentanbietern an

    Autorentantiemen können viel bewirken.

    Die Generalüberwachung der Gesamtgesellschaft-

    interkontinental und das Damokleschwert

    der ökonomischen Ruinierung durch fingierte

    Urheberklagen ist unzumutbar.

    Sie ermöglicht die Ausschaltung aller liberalismuskritischen Intellektuellen und erstickt

    den Keim einer vernünftigen nachhaltigen und

    schuldenarmen Wirtschaftsgestaltung mit maximalen

    Entwicklungsmöglichkeiten und Schutz von Grundrechten, Natur und Wohlstand.

     

    Ihre Generation wurde schon von den Nazis

    zum Totalitarismus mißbraucht.

    Ihre Generation hat die jungen Männer durch

    den totalitären Bildungsfeminismus mißbraucht und

    die Abschaffung der staatlichen Schutzrechte

    einer hiesigen Bevölkerung durch den faschistoiden

    Wahn des Paneuropäismus!!! Sie in ihrer Entgrenzung

    der Wahnhaftigkeit vermengen Täter und Opfer,

    Liberalismus und Sozialdemokratie, Recht und Wucher.

    Bildung ist ein Menschenrecht, Genuß ist Luxus.

    Luxus muß bezahlt werden. Poesie, Literatur als Lehrform

    mit Anschauungsmaterial muß frei sein, zum Genuss

    muß sie bezahlt werden. Wenn das Geschäftsmodell

    bisweilen nicht hinreichend funktioniert liegt

    das an den streßbedingten schulzeitlichen Erinnerungen und an fehlender Luxusatmosphäre

    und Besinnlichkeit, sowie dem Fehlen einer bürgerlich

    ritualisierten Genusskultur in der stupiden

    protestantisch bis atheistisch funktionalisierten

    Konkurrenz-und wettbewerbsentgrenzten Welt.

    Es liegt an der marketingstrategischen Dummheit

    der VerlegerInnen, die Poesie und Literatur und Film

    verramschen, als Sie als Luxus-und Genussmittel

    zu definieren, weil Sie selbst nicht daran glauben

    und auch nur in den Scheuklappen des Discountkapitalismus ihrer verdummenden Schule

    und Hochschule gehirnverstümmelt wurden.

    Selbst Schuld!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Dass sich die Herausgeber der TAZ nicht schämen, so gegen Grass herzuziehen und dabei auch noch die Aussage „,,(d)em Künstler neidig wie ein Jude, der saubere Christenmenschen sieht..“ einzubringen.

    Da weiß man, die wahren Antisemiten sind nicht bei jenen zu finden, die das Leiden der Palästinenser verstehen, sondern die, die wie zu allen Zeiten meinen in einem „Mainstream“ zu schwimmen.

    Die Angepassten, die Streber die Mitläufer, denen fällt noch nicht mal von alleine ein, sich eines Bildes vom

    „neidischen Juden“

    zu entsagen.

    Man TAZ, was seid ihr nur erbärmlich.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Bei einem wöchentlichen Talk wären leider 2 SPDler unter sich. Die SPD ist in der Politik der Brandstifter als Feuerwehr.

     

    Ich monierte selbst schon öfter das erschreckende Fehlen von "belastbarem" vor allem "Orientierungswissen" (der "Weltenplan" im Gedicht).

    Deutschland war mal berühmt für seine "Dichter und Denker".

    Das scheint mir der Hauptaspekt im Gedicht zu sein.

    Bei Hölderlin und Goethe findet man den "Plan" noch eher dichterisch direkt, nicht 2. Ordnung.

     

    Leider kann auch metaphorisch moralisch von keinem "sauberen" Christen die Rede sein - auch in Nachkriegsgenerationen nicht.

     

    Die "Ökonomie des Geistes" ist derartig "perfekt" von Staat, inklusive SPD, und Wirtschaft auf Dauerhungerleiderniveau mit extremen Prekariariat

    gesenkt worden, dass eine soziale Bewegung der Intelllektuellen mit Focus der EIGENEN INTERESSEN(!!!) höchste Priorität hat. Insofern hat Grass als alter PENler den "richigen Riecher".

  • A
    Alex.andra

    Germany's First Honk

  • I
    Icke

    Sehr geil... Hätte von mir sein können...

  • L
    lollerskates

    Der Typ ist ja echt verzweifelt. Ein bitteres Ende für eine Legende.

  • KG
    Karl Grobian

    Weiter so!

     

    Deutschland braucht endlich wieder mehr Dichtung!

  • A
    Achim

    Hä? Herr Grass, bitte aufhören.