: „Ein kurzweiliges Format“
Beginn der Poetry-Slam-Meisterschaften
■ 42, ist Lektorin und Übersetzerin. Mit anderen organisiert sie die Deutschen Poetry-Slam- Meisterschaften in Hamburg.
taz: Frau Moldenhauer, was macht die Meisterschaft im Poetry-Slam in Hamburg zur „weltgrößten Poetry-Slam-Veranstaltung“, wie Sie im Internet ankündigen?
Friederike Moldenhauer: Im Prinzip ist die große Anzahl der Slammer ausschlaggebend. Wir haben 110 Teilnehmer, die für den Titel des Deutschen Meisters antreten, 30 Teilnehmer, die als Teams an den Start gehen und 48 U20-Slammer, also Poeten unter 20. Das Finale wird in der O2-Arena ausgetragen – in einer Großveranstaltung mit 5.000 Zuschauern. Bei der Eröffnung wird der amerikanische Erfinder des Poetry-Slams, Marc Kelly Smith auftreten. Auch ein Rahmenprogramm wird es geben mit einem Science-Slam, einem Rap-Slam und einem Singer-Songwriter-Slam.
Poetry-Slams sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Woran liegt das?
Das Format ist sehr kurzweilig und das wissen die Besucher zu schätzen. Was besonders schön ist: Man hat an einem Abend die Möglichkeit, auf der Bühne bis zu zwölf Akteure live zu sehen – mit unterschiedlichen Themen und Stilen. Das macht den Slam unterhaltsam.
Worauf kommt es an, wenn man als Slammer den Titel des Deutschen Meisters ergattern möchte?
Auf einen überzeugenden Text, eine gute Performance und starke Nerven.
Ist Poetry-Slam Literatur?
Hier gibt es von mir ein „Jein“. Es sind nicht sehr literarische Texte darunter, die beispielsweise in der ersten Person Singular Präsens verfasst wurden und über Alltagsgeschichten berichten. Dann gibt es wiederum sprachlich feine literarische und poetische Texte – manche werden sogar als Gedicht vorgetragen. Das ist ganz unterschiedlich. Es ist schwierig, sich da festlegen zu wollen. INTERVIEW: TMA
Eröffnungsshow: 20 Uhr, Thalia Theater, Alstertor 1